IFA 2011: Attraktive Medienangebote der Privatsender treiben Innovation auf dem Empfangsgerätemarkt
Sonntag, 25. September 2011, 01:42
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Berlin (ots) – HDTV-Bildschirme, 3D-TV sowie hybride und mobile Endgeräte zur Nutzung von Audio-, Video- und Multimediaangeboten bestimmen auch das Bild der 51. Internationalen Funkausstellung. Die Nachfrage nach entsprechenden Geräten steigt bei den Konsumenten kontinuierlich.
Für VPRT-Präsident Jürgen Doetz ist das nicht überraschend: „Die privaten Radio- und Fernsehveranstalter haben auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl neuer attraktiver Medienangebote entwickelt. Dank dieser wächst bei den Zuschauern und Zuhörern der Wunsch nach technischen Innovationen. Denn es sind die spannenden Inhalte, die die neuen Geräte der Unterhaltungselektronik erst lebendig machen und den Verbrauchern damit neue Erlebniswelten eröffnen“, erklärte Doetz anlässlich des Auftakts der diesjährigen IFA.
So habe der Zuschauer mit inzwischen mehr als 50 empfangbaren privaten Fernsehprogrammen in HDTV-Qualität eine enorme Auswahl an Programmen mit einzigartiger Bild- und Klangqualität und die Zahl der privaten HDTV-Programme werde weiter steigen, sagte der VPRT-Präsident. Ab Oktober 2011 werden voraussichtlich über 60 private HDTV-Sender in deutscher Sprache empfangbar sein.
Durch die Verschmelzung von Rundfunk und Internet auf hybriden Geräten, also vernetzten Fernsehern, können die Zuschauer mit Hilfe eines so genannten „Red Button“ auf speziell angepasste Internetseiten mit zusätzlichen Inhalten und Funktionen zugreifen. Die Nutzerzahlen der von den Privatsendern via HbbTV angebotenen Red-Button-Anwendungen (Hybrid broadcast broadband TV) verdoppeln sich derzeit monatlich. Zudem wächst auch die parallele Nutzung von TV und Internet über portable, internetfähige Geräte stetig.
Gleiches gilt für die Nutzung privater TV- und Radioangebote auf mobilen Empfangsgeräten. Erfolgreich eingeführt im vergangenen Jahr, haben etwa die privaten Radiosender inzwischen die zweite Generation an Radio-Apps auf den Markt gebracht, um den Hörern neue Zusatzdienste, wie z. B. Audiostreams, Webcams, Nachrichten, Wetter und Verkehr, zu bieten und über die Einbindung sozialer Netzwerke weitere Informations- und Interaktionsmöglichkeiten für unterschiedliche Smartphones zu eröffnen. Im Trend liegt auch das so genannte „Social-TV“, das die Zuschauer ebenfalls durch die Einbindung sozialer Netzwerke zur Interaktion einlädt.
Einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft setzt der private Rundfunk am 30. April 2012. An diesem Tag beenden die deutschen Fernsehsender ihre Programmausstrahlung über den analogen TV-Satelliten. Zuschauer, die ihre TV-Programme noch analog über Satellit empfangen, sind gut beraten, den Umstieg von analogem auf digitalen Empfang jetzt zu planen. Weitere Informationen dazu finden sich unter www.klardigital.de.
Über den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und Mobile-Angeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen, technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels – national und auf EU-Ebene.
Originaltext: Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6895 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6895.rss2
Pressekontakt: Pressesprecher Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH, Tel.: 030/39880-101, Email: schultz@schultz-kommunikation.de
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Grüner Schlossherr kämpft im NPD-Land
Sonntag, 25. September 2011, 01:42
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Erst erbt der Berliner Student Constantin Trettler ein Hotel in Mecklenburg-Vorpommern. Jetzt tritt er bei der Landtagswahl an. Was ist da passiert?Es war ein fremdes Land, in das Constantin Trettler vor bald 20 Jahren von seinem Vater mitgenommen wurde. Wochenlang tourte Johann Trettler mit Sohn und Frau durch das damals noch sehr neue Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Im bürgerlichen Berliner Stadtteil Zehlendorf lebte die Familie bis dahin beschaulich. Als „Frontstadtberliner“ hatte man sich auf der Insel eingerichtet. Dann bemächtigte sich der Entdeckergeist der Nachwendejahre des Vaters. „Er wollte ein Schloss kaufen“, erzählt der Sohn. Und das tat er.Die aus dem Westen kamen, waren Entdecker, aber auch Eroberer. Viele kamen, und viele gingen wieder. Wer 20 Jahre später noch da ist, fühlt sich zugehörig und kennt die Region jenseits der eigenen Gartenmauer genau. Die neuen Bürger zeigen Einsatz, sozialen, denkmalpflegerischen, politischen. Wie der 32 Jahre alte Constantin Trettler, der eigentlich ganz andere Pläne hatte.An den Tag, an dem er das erste Mal vor Schloss Kittendorf stand, kann er sich noch gut erinnern. „Ich war 13. Das Schloss lag im Dornröschenschlaf, war überwuchert von Wein, die Farbe blätterte ab.“ Das wird meines, sei seinem Vater sofort klar gewesen. Es wurde seines – aber nur für einige Jahre.Viel Geld, viel Zeit und vielleicht zu viel Energie steckte Johann Trettler in das Gebäude aus dem Jahr 1848. Es wurde wieder das blassgelbe Schmuckstück, das sich der Schinkel-Schüler Friedrich Hitzig im englischen Tudor-Stil ausgedacht hatte. Mit Türmchen und Zinnen, mit Spitzbögen überall und Blumenornamentik, mit Kuppelsälen, einer Orangerie, viel Stuck und edlen Holzböden. Das Schloss ist umgeben von einem Park des berühmten Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné, ein Seitenarm der Peene ist darin zu einem Weiher aufgestaut, über den weiße Brücken führen. Johann Trettler wurde Schlossherr, seine Familie aber blieb in Berlin. „Ich hab ihn für verrückt gehalten“, sagt Constantin.Sein Vater entwickelte Kittendorf zu einem Schlosshotel. 2000 Quadratmeter konnte er schließlich nicht allein bewohnen, 100.000 Quadratmeter Park nicht allein pflegen. Währenddessen begann sein Sohn ein Publizistikstudium an der Freien Universität Berlin. Journalist, politische PR, so etwas schwebte ihm vor.2002 dann wurde bei Johann Trettler Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Im Jahr darauf lag er meist im Krankenhaus. Sein viertes Uni-Semester verbrachte Constantin nicht in Berlin, sondern in Kittendorf. Er half seinem Vater, übernahm Büroarbeiten, was eben so ging ohne Hotelfachausbildung.Erst damals lernte Constantin Trettler die Region richtig kennen, in der er nun nicht nur Tage, sondern Wochen verbrachte. Junkerland, Bauernland, armes Land. Kittendorf in der herrlichen mecklenburgischen Schweiz hat 200 Einwohner, auf dem kleinen Friedhof liegen die von Oertzens, jene Familie, die vom Schloss aus über Menschen und große Ländereien gebot. Bis Krieg und Sozialismus sie vertrieb.Der Landkreis Demmin, zu dem Kittendorf gehört, trägt seit Jahren eine rote Laterne vor sich her: höchste Arbeitslosigkeit, höchste Abwanderung. Dieses Land ist CDU-Land – und NPD-Land. Auch jetzt, kurz vor der Landtagswahl am 4. September, hat die rechtsradikale Partei die Landschaft verklebt mit Plakaten, auf denen sie „Wehrt euch!“ schreit oder „Kriminelle Ausländer raus“ fordert, wobei „kriminelle“ winzig klein geschrieben ist.Ausgerechnet hier fand sich nach dem Tod seines Vaters 2004 ein eher links denkender Student aus Kreuzberg als Schlossherr wieder; einer, der sich schon als Zwölfjähriger einen Schulverweis eingehandelt hatte, weil er seine Klassenkameraden anstachelte, statt am Unterricht an einer Demo gegen den ersten Irakkrieg teilzunehmen.Später, als Gerhard Schröders erste Amtszeit als Kanzler zu Ende war und kaum jemand ihm eine zweite zutraute, trat Constantin Trettler den Grünen in Kreuzberg bei. „Bilderbuch-Zeiten“ nennt er diese Berliner Jahre, als man sich im Diskurs die Köpfe einschlug.Die vielen neuen Grünen-Mitglieder dieser Tage geben ihm dagegen oft Rätsel auf: „Heute kommen viele der Neuen nicht mehr aus dem linken Spektrum, sind nicht mehr von Herzen Grüne“. Aber Trettler weiß aufgrund seiner Geschichte, dass man es sich mit einfachen Zuschreibungen nicht leicht machen sollte. „Ich passe ja auch in kein Raster“, sagt der grüne Schlossherr.Nach dem Tod des Vaters wurde Trettler also Unternehmer, er trat das Erbe an, auch das Erbe der Schulden. Nebenher studierte er weiter, anfangs war er drei Tage die Woche in Mecklenburg, im Laufe der Jahre sah er Berlin immer seltener. Seine 70-Quadratmeter-Wohnung, die er sich mit einem Mitbewohner teilt, hält er allerdings bis heute. „Es ist für mich die Möglichkeit abzuschalten, rauszukommen.“Zum Studienabschluss fehlt noch die Magisterarbeit. Wo soll die Zeit herkommen? Rund 30 Hochzeiten im Jahr, viele Familienfeiern, Wochenendausflügler und Tagesgäste, Restaurant und Café, das alles will gemanagt werden. Und wer das Tagesangebot auf der Speisekarte studiert – „Steak von Strauß und Antilope als Duett mit Zucchini und Kartoffeln“ – erkennt, dass ein gewisser Anspruch regiert.Mittlerweile finden auch die Dorfbewohner den Weg ins Schloss. Trettler lädt seit Neuestem zum Tanz. Vor wenigen Tagen waren 60 glückliche Gäste da. Ihr Kommen war nicht selbstverständlich, vor allem nicht das der Alten, dafür musste der Berliner Schlossherr erst heimisch werden. „Mein Vater guckte genau, wer sein Schloss betrat, ich halte die Türen immer offen.“Nach dem Krieg hatten sich die ehemaligen Untergebenen die 1000 Schlösser und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern zu eigen gemacht. Schloss Kittendorf wurde in der DDR Berufsschule, Kindergarten, Internat. Für viele Brandenburger war es deshalb schmerzlich, als nach der Wende neue Herren kamen, die zwar das bauliche Erbe bewahrten, oft auch retteten, gleichzeitig aber oft mit der Attitüde der alten Herren auftraten. Constantin Trettler meidet jedes Schlossherrenpathos. „Schau’n sie sich alles an“, ruft er Touristen zu, die eine Radtour an die Schlosspforte geführt hatte. Und: Er nutzt seine Bekanntheit in der Region politisch.Vor fünf Jahren trat er das erste Mal als grüner Direktkandidat zur Landtagswahl für die Grünen in Demmin an. „Hier ist es viel spannender als in der Hochburg Kreuzberg“, sagt er. Auf dem flachen Land, wo sich die großen Parteien so sehr zurückhalten, kaum Plakate kleben und Infostände aufbauen, wollte er vor allem der NPD nicht die Dörfer überlassen. Als die Rechtsextremen einen Direktkandidaten aufboten, fühlte sich Trettler herausgefordert, ließ sich nominieren. So auch dieses Jahr, wenngleich er weiß, dass die Zahl der Erststimmen am 4. September niemals für den Einzug ins Schweriner Parlament reichen wird.Trettler war einmal der einzige Grüne in Demmin, mittlerweile gibt es fünf. Beim ersten Mal klebte er noch selbst Plakate. „Ich habe sie mit Biokleber aufgezogen. Nach dem ersten Regen lagen alle auf dem Boden.“ Diesmal übernahm eine Agentur die Arbeit. Handzettel verteilt Trettler immer noch selbst. Über Facebook bittet er Berliner Freunde, ihn zu unterstützen. Und sie kommen. So sieht er beim Frühstück auch mal ein vertrautes Gesicht.Die Grünen verlieren langsam ihren Exotenstatus in Mecklenburg-Vorpommern. Nie hatten sie einen Fuß in den Landtag bekommen, scheiterten immer an der Fünfprozenthürde. Diesmal dürfte es gelingen, sie zu überspringen, wenn die Umfragen nicht lügen. Mit ihnen regieren wird wohl keiner. Eine Fortsetzung der großen Koalition aus SPD und CDU ist wahrscheinlich.Constantin Trettler kann sich einstweilen damit begnügen, dass die anderen Parteien grüne Entscheidungen beschließen. Etwa den Bau einer neuen Solaranlage bei Stavenhagen auf einem aufgelassenen Kasernengelände. „Wir haben zwar nicht für den Bau der Anlage stimmen können, aber deshalb können wir sie ja dennoch gut finden“, sagt der Kandidat, als er die Baustelle mit ein paar Kommunal- und Landespolitikern seiner Partei besucht. Auf unübersehbaren elf Hektar reiht sich Modul an Modul. Der Schlosspark ist fast genauso groß.Trettler wird dabei sein, wenn die Anlage in Betrieb geht. Dann kann er endlich gute Nachrichten aus seiner neuen Heimat erzählen: „Wenn die Anlage läuft, wird mein Landkreis Demmin der erste überhaupt sein, der 100 Prozent Energie aus Erneuerbaren gewinnt. Wir sind dann nicht mehr nur die Träger der roten Laterne.“



„Fernsehen zum Mitreden“ / ZDFinfo komplettiert ZDF-Digitalfamilie
Sonntag, 25. September 2011, 01:34
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Mainz (ots) – Am 5. September 2011 startet ZDFinfo als Weiterentwicklung des Infokanals mit einem veränderten Programmschema, neuen und bewährten Formaten und einem neuen Design. ZDFinfo setzt den Schlusspunkt unter die Neupositionierung der drei ZDF-Digitalkanäle.
Mit dem Slogan „Fernsehen zum Mitreden“ übernimmt ZDFinfo innerhalb der ZDF-Familie die Vorreiterrolle im Bereich Interaktivität und Crossmedialität.
ZDF-Chefredakteur Peter Frey: „Wir wollen mit ZDFinfo ein jüngeres Publikum erreichen, den Digitalkanal als Innovationsfläche für neue Formate nutzen und damit auch Impulse für das ZDF-Hauptprogramm setzen. ZDFinfo ist ein wichtiger Teil der Zukunftsstrategie des ZDF.“
Mit den inhaltlichen Schwerpunkten Politik, Europa, Zeitgeschichte, Wissen und Service schärft ZDFinfo sein Profil: In „WISO plus“ werden die reichhaltigen Serviceangebote des ZDF gebündelt und durch neue Themen aus dem Bereich Internet, Computer und Handy ergänzt. Das neue kritische Magazin „Europa plus“ will sich wöchentlich einem Thema widmen und Beiträge aus ganz Europa mit einbeziehen.
Erstmals im deutschen Fernsehen werden die Macher einer Nachrichtensendung im Anschluss an die News den Zuschauern und Usern Rede und Antwort stehen. In „heute plus“ stehen dafür jeweils mittwochs nach der 19.00 Uhr-„heute“-Sendung Matthias Fornoff oder Petra Gerster live im Nachrichtenstudio bereit.
ZDFinfo wird seinem Namen den ganzen Tag über gerecht: Aktuelle Nachrichten werden immer wieder kurz und präzise in 100 Sekunden zusammengefasst. Wöchentlich diskutiert der interaktive Polit-Talk „log in“ Themen, die auch in der politischen Auseinandersetzung im Internet eine wichtige Rolle spielen.
Zweimal täglich zeigt „my info“ ein Ranking der meist gesehenen Beiträge der ZDF-Mediathek. Damit bestimmen ihre Nutzer die Zusammensetzung der Sendung. Die Beiträge werden als Playlist aus der Mediathek an das Sendesystem von ZDFinfo übergeben und dort ausgestrahlt. Damit beschreitet der Digitalkanal auch technisch neue Wege.
„info direkt“ präsentiert Kurzdokumentationen der ZDF-In- und Auslandskorrespondenten. Diese sind auch die Autoren der weiter ausgebauten Reihe „life & style“ aus den Metropolen der Welt.
Am Wochenende werden in „info xxl“ Dokumentationen und Reportagen zu jeweils einem Thema in einer dreistündigen Sendestrecke gebündelt.
ZDFinfo bietet über die bereits bekannten Moderatoren Wolf-Christian Ulrich, Milena Bonse und Mario Sixtus hinaus auch neue Gesichter: Katrin Helwich, Olesja Marchukova, Tina Andrecht, Marcus Niehaves und Jessica Zahedi.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 – 70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/zdfinfo-presse
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FriendScout24 goes Social / Deutschlands führendes Partnerportal erwirbt Technologie-Lizenz für Social Dating Applikation www.ulikeme.de
Sonntag, 25. September 2011, 01:34
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München (ots) – FriendScout24 ist der einzige Full-Service-Anbieter für alle ernsthaften Beziehungsbedürfnisse. Mit dem Erwerb der Lizenz für die Social Dating Applikation „uLikeMe“ ist Deutschlands führendes Partnerportal ab sofort auch im Social Dating Markt mit einem erprobten Angebot präsent. „Als marktführendes Partnerportal zeichnet uns aus, dass wir unsere Nutzer und ihre Bedürfnisse kennen und auf gesellschaftliche Trends und Veränderungen reagieren. ‚uLikeMe‘ hat uns vom Produkt her überzeugt und bietet eine hervorragende strategische Ausgangsbasis, um auch im wachstumsstarken Marktsegment Social Dating aktiv zu werden. Das zahlt auf unsere Gesamtstrategie ein, uns als einziger Full-Service-Anbieter für alle ernsthaften Beziehungsbedürfnisse zu positionieren.“ argumentiert Martina Bruder, CEO FriendScout24 GmbH, das Vorgehen.
Über „uLikeMe“
„uLikeMe“ erfreut sich seit dem Start im September 2010 einer rasch ansteigenden Zahl an Social Dating-Fans unter den 13 bis 34jährigen, wobei ebenso viele weibliche wie männliche Mitglieder die Plattform regelmäßig frequentieren. 84 Prozent der Nutzer kommen aus Deutschland. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz ist „uLikeMe“ auch in anderen europäischen Ländern vertreten. Die Applikation verknüpft geschickt Aspekte des Social Gaming mit denen des Social Dating. Ein spielerisches Element ist dabei das „Hot-or-Not“-Prinzip. Gezahlt wird mit Coins, die der Nutzer kauft, um Nachrichten zu schreiben oder Fotos freizuschalten. Über die Applikation kann darüber hinaus Kontakt mit anderen Facebook Nutzern aufgenommen werden. Somit wird optimal auf die vorhandene Infrastruktur von Facebook aufgesetzt.
Eigenständigkeit bleibt bestehen
„uLikeMe“ wird in enger Zusammenarbeit mit FriendScout24 von Mitarbeitern der Social Media Agentur buddybrand weiterentwickelt und vermarktet. „Ich freue mich,“ so Vincent Nicolai, Gründer von buddybrand „dass wir mit FriendScout24 einen Partner gefunden haben, der wie kein anderer den Online Dating Markt kennt und mit dem wir gemeinsam die erfolgreiche Entwicklung von ‚uLikeMe‘ vorantreiben werden.“
Über FriendScout24
FriendScout24 ist Deutschlands Partnerportal Nr. 1. Als erster und einziger Full-Service-Anbieter bedient FriendScout24 alle ernsthaften Beziehungsbedürfnisse – sei es die Suche nach dem Lebenspartner, nach Flirten, Daten und Verliebtsein, bis hin zum Wunsch nach einer erotischen Beziehung. FriendScout24 hat sich nachhaltig als vertrauensvoller Anbieter und als seriöse Marke im Online Dating Markt etabliert, verbunden mit der konsequenten Verpflichtung zur Integrität und Seriosität. Damit hat FriendScout24 die Partnersuche im Internet unter www.friendscout24.de seit seiner Gründung im Jahr 2000 maßgeblich gestaltet und das Online Dating in der Gesellschaft verankert. Neu: Mit Secret bietet FriendScout24 unter www.secret.de den Premium Casual Dating Service für erotische Beziehungen ohne Bindungsdruck.
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Pressekontakt: FriendScout24 GmbH Jana Haubold Telefon: 089 – 44456-2785 E-Mail: jana.haubold@friendscout24.de



Umweltminister Röttgen – „Der Strompreis ist stabil“
Sonntag, 25. September 2011, 01:34
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Röttgen verteidigt in der „Welt am Sonnntag“ das Tempo der Energiewende. Er will die CDU zur führenden Umweltpartei machen und den Grünen die Butter vom Brot nehmenWelt am Sonntag: Helmut Kohl hat sich diese Woche in einem Interview sehr harsch über die Politik Deutschlands geäußert. Bei der Europapolitik, in der Sicherheitspolitik, auch in der Energiepolitik sei Deutschland keine berechenbare Größe mehr. Die Berliner Politik habe den Kompass verloren.Norbert Röttgen: Ich teile diese Kritik nicht. Unsere Antwort auf die Verschuldungs- und Währungskrise muss und wird in einer weiteren Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit liegen. Ich setze mich dafür ein, dass wir die gegenwärtige Krise als eine historische Etappe in der europäischen Zusammenarbeit verstehen und für eine weitere, neue Dimension der europäischen Integration nutzen. Die CDU muss und wird sich in dieser Situation erneut als die deutsche Europapartei bewähren.Welt am Sonntag: Wofür genau wird sich die CDU denn dabei einsetzen?Röttgen: Wir müssen den Konstruktionsfehler korrigieren, dass es eine einheitliche Währung gibt, aber unterschiedliche Finanz- und Haushalts- und Wirtschaftspolitiken. Wir brauchen eine stärkere politische und institutionelle Einbettung der gemeinsamen Währung. Und was die Energiepolitik angeht, so ist der Kurs ganz klar: Innovation und Wachstum. Gerade hierbei bin ich zuversichtlich, dass unser Schiff erfolgreich segelt.Welt am Sonntag: Immerhin hat es in der Energiepolitik ja – erklärtermaßen – eine scharfe Wende gegeben. Von einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke zum abrupten Ausstieg. Warum diese Kehrtwende in nur wenigen Tagen?Röttgen: Fukushima war für mich wie für viele andere – einschließlich Bundeskanzlerin Merkel – ein Schlüsselerlebnis. Das frühere Reden über das Restrisiko als reine statistische Größe wurde zu einer Menschheitserfahrung. Es geht dabei nicht nur um ethische Fragen, es handelt sich auch um ein wirtschaftliches Risiko, wenn so etwas in einem Hochtechnologieland wie Japan passiert.Welt am Sonntag: Wie genau liefen die Abstimmungsprozesse in den ersten Tagen nach Fukushima?Röttgen: Die Bundeskanzlerin befand sich am Unglückstag, es war ein Freitag, auf einem Gipfel in Brüssel. Ich war im Ministerium in Bonn. Zwei Dinge blieben mir von diesem Tag besonders in Erinnerung: Als die ersten Nachrichten eintrafen, saß ich mit einem Abteilungsleiter aus meinem Haus zusammen. Ich spürte, dass er sichtlich verändert, ja aufgewühlt war. Wir sprachen über Tschernobyl – er hatte das Unglück von 1986 auch schon als Umweltbeamter erlebt und war für das Thema sensibilisiert.Ich habe dann einen Krisenstab einberufen, und die zuständigen Beamten sagten mir bereits am Nachmittag: Wir können nach unseren Informationen bei Fukushima nichts mehr ausschließen, auch die Kernschmelze nicht. Ich habe das am selben Abend auch öffentlich geäußert. Die Kanzlerin hat dann am Samstagabend mich und andere Kabinettsmitglieder zu einer ersten Besprechung und Lageanalyse zusammengerufen. Ich sagte, dass Fukushima eine fundamentale Zäsur war, auf die wir auch in unserem Land reagieren müssen.Welt am Sonntag: Warum eigentlich? An der Gefährdungseinschätzung für Deutschland änderte sich nichts. Hinter Ihrer Zäsur stand doch allein der erwartete Druck der Öffentlichkeit.Röttgen: Es wäre fahrlässig, nur die physikalischen Gegebenheiten beider Länder zu vergleichen. Japan als bestens ausgerüstetes Land mit hohen Sicherheitsstandards reklamierte immer: Bei uns kann es keinen GAU geben, und er geschah dennoch. Das musste uns veranlassen, auch unsere Prämissen zu hinterfragen: Kann auch bei uns das sogenannte Restrisiko zur Wirklichkeit werden? Können wir wirklich, wie wir es bisher taten, einen Terrorangriff auf alle unsere AKW ausschließen?Und, natürlich, auch diese Frage ist wichtig für uns: Ist die deutsche Gesellschaft noch bereit zu sagen, wir schließen einen GAU weiterhin aus und machen weiter wie bisher?Welt am Sonntag: Für die überstürzte Eile gab es aber keinen Grund. Politik kann nicht aus dem Bauch heraus geführt werden. Wir sprechen über eine Technologie, die 40 Jahre in Deutschland problemlos funktionierte und bis zu knapp 30 Prozent unseres Stroms lieferte.Röttgen: Erstens war es keine Bauchentscheidung und auch kein Schielen auf den Wähler, sondern die Berücksichtigung einer breiten gesellschaftlichen Meinungsbildung. Wir trafen keine überhastete Entscheidung, sondern sagten, wir brauchen Zeit: ein Moratorium, währenddessen die Reaktorsicherheitskommission und die Ethikkommission die fachliche sowie die gesellschaftliche Debatte seriös und repräsentativ für die Gesellschaft führen. Damit wir am Ende zu einer fundierten Entscheidung im Parlament kommen.Welt am Sonntag: Sie stellen das als geordneten, wohlüberlegten, Diskussionsprozess dar …Röttgen: … das trifft auch zu …Welt am Sonntag: … aber schon zwei Tage nach dem Unglück war doch für jeden Beobachter klar: Unter dem ungeheuren Druck der Bilder ist die Entscheidung für den Ausstieg gefallen. Im Interesse der Demokratie wäre es angeraten gewesen, sich nicht so unter Zugzwang setzen zu lassen.Röttgen: Das haben wir auch nicht getan. Meine politische Erfahrung sagt aber: Debatten werden nicht dadurch besser werden, dass man sie auf das Doppelte oder Dreifache in die Länge zieht.Welt am Sonntag: Warum sind die Deutschen eigentlich so viel klüger als die Bevölkerungen fast aller anderen Staaten mit Atomkraftwerken, die auch nach Fukushima nicht aussteigen wollen?Norbert Röttgen: Wir sind nicht klüger als alle anderen. Jede Gesellschaft hat ihre Geschichte, ihre eigene Bewertung von Sicherheit und Risiko. Vor allem aber: Wir sind das Land, das die technologischen Möglichkeiten hat, eine neue anspruchs- wie verheißungsvollere Energieversorgung anzupacken. Da fällt mir so schnell kein zweites Land ein, das dies könnte. Dabei geht es auch um einen Modernisierungswettbewerb: Wenn wir vorangehen und zeigen, dass wir es können, werden andere vielleicht folgen.Welt am Sonntag: Wenn die Kernenergie wirklich so bedrohlich ist, hätte die Europa-Partei CDU doch auf eine gemeinsame europäische Haltung in dieser Frage drängen müssen, was durch die Hast jedoch unmöglich war. Das hat bei einigen Nachbarn zu Unmut und Kopfschütteln geführt.Röttgen: Wir sind uns in Europa einig, dass der jeweilige Energiemix eines Landes noch der nationalen Entscheidungsfindung unterliegt. Und da stehen die Dinge in Österreich, das auf die Kernkraft verzichtet, wie auch in Frankreich, das stark auf die Kernkraft setzt, und in Polen mit seiner Kohle völlig anders als bei uns, um nur mal drei Nachbarn zu nennen.Welt am Sonntag: Aber selbst Japan, das Hiroshima und Fukushima erlebt hat, will nicht aus der Kernenergie aussteigen.Röttgen: Die Japaner sind fast komplett von der Kernenergie abhängig, sie können nicht aussteigen.Welt am Sonntag: Wie es aussieht, wollen sie auch nicht.Röttgen: Sie können es nicht, selbst wenn sie es wollten, jedenfalls nicht auf absehbare Zeit. Das beeinflusst die Willensbildung. Ähnlich sehe ich das für Frankreich, das über 70 Prozent seines Stroms aus Kernenergie bezieht.Welt am Sonntag: Der Schriftsteller Botho Strauß, gewiss kein glühender Verfechter der Kernkraft, sagte gerade im Hinblick auf Ihre Energiewende: „Hier interessiert lediglich die plötzlich freie Bahn, auf der Gewissen jegliches Wissen überrennen konnte, dabei den sogenannten Druck der Straße aufbauend, dem die Regierung prompter, als es der politische Anstand erlaubt, sich beugte, möglicherweise, um nicht im Handumdrehen zum Volksfeind zu werden wie ein arabischer Autokrat, ganz sicher aber nach kommenden Wahlen schielend – und das verringert das verantwortungsvoll scheinende Handeln gegenüber der Tragweite des Beschlusses auf ein schäbiges Motiv.“ Liegt er, der Konservative, damit völlig daneben?Röttgen: Ich meine, ja. Und ich will dem das Argument eines christlichen Konservativen entgegenhalten. Kardinal Höffner hat bereits im Jahre 1980 aus seiner Glaubensüberzeugung heraus die Kernenergie abgelehnt und vor 30 Jahren die Bischofskonferenz darauf festgelegt. Angesichts der Unbegrenzbarkeit möglicher Schäden durch einen Atomunfall, sagte er, sei es ethisch nicht akzeptabel, ein Risiko einzugehen, sei es noch so klein.Welt am Sonntag: Nicht alle hohen Repräsentanten der Republik teilen Ihre Ansicht, dass bei der Energiewende genügend Raum zum Nachdenken und Reflektieren gegeben war. Selbst der sehr auf die Form bedachte und christdemokratische Bundestagspräsident Norbert Lammert kritisierte, dass das Parlament in seinen Rechten beschnitten worden sei. Kritiker sprechen von einem Schweinsgalopp, in dem Sie das Gesetz durchgebracht hätten.Röttgen: Der Vorwurf des Schweinsgalopps wird gelegentlich von dem vorgebracht, der mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist. Die Grundfrage war doch: Lassen wir uns auf eine neue Energieversorgung ein? Und diese Frage hatten wir im Grundsatz bereits im vergangenen Herbst, im Zusammenhang mit der Laufzeitverlängerung entschieden. Die machte ja nur zehn Prozent des damaligen Paketes aus, 90 Prozent der Inhalte befassten sich mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Schon da hatten wir den Paradigmenwechsel eingeleitet.Welt am Sonntag: Langsam lernt die Öffentlichkeit, was ihr dieser überhastete Paradigmenwechsel einbringt. Die Strompreise steigen immer schneller, unter anderem, weil die Zuschüsse an die Betreiber des völlig ineffektiven Solarstromes in den Himmel schießen.Röttgen: Sie sprechen mit dem Umweltminister, der kaum zwei Jahre im Amt ist, und die Fördersätze seither bereits zweimal zurückfahren ließ, einmal in hartem Konflikt mit der Branchenlobby. Und der Strompreis ist stabil.Welt am Sonntag: Ohne klare Obergrenze des Fördervolumens ändert sich wenig.Röttgen: Ich bin kein Zauberer, sondern ein Veränderer der bestehenden Situation. Natürlich gab es eine Überförderung, aber die Sätze liegen heute um 50 Prozent niedriger als noch 2009. Auch das Fördervolumen haben wir im Auge, durch den „atmenden Deckel“ ist eine Begrenzung zumindest eingeleitet.Welt am Sonntag: Der Stromkunde muss dennoch weitere 20 Jahre und länger für die Überförderung bezahlen. Aber die übereilte Wende bringt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch große ökologische Probleme mit sich. Der Ausbau der Bioenergie lässt das Land mit Monokulturen von Mais zuwuchern, zulasten der Artenvielfalt, der Bodenqualität und der Landschaft, die obendrein von gigantischen Windradwäldern zugestellt wird.Röttgen: Ich bin in der Frage weder Missionar noch Ideologe. Wir nehmen doch all die Fehlentwicklungen zur Kenntnis und korrigieren sie. Wir wollen die Förderung der erneuerbaren Energien so gestalten, dass sie sich möglichst schnell am Markt bewähren. Es geht um Anschubförderung bis zur Erlangung der Marktreife. So wie wir die Überförderung in der Fotovoltaik zurücknehmen, gehen wir auch die Fehlentwicklungen bei den Biogasanlagen an.Ich teile Ihre Kritik an den Maßnahmen, die meine Vorgänger im Amt eingeleitet haben, und ich würde auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das EEG, insgesamt dahin gehend kritisieren, dass es die Nachfrage der Verbraucher zu wenig berücksichtigt hat. Wir haben damit begonnen, das zu ändern, und wir werden diese Entwicklung fortsetzen.Welt am Sonntag: Wenn Sie die Strukturen und die Höhe der Förderung bei den erneuerbaren Energien infrage stellen und Sie jetzt mit der Atomkraft auch mal eben fast ein Viertel des heutigen Stromangebotes stilllegen wollen, so werden Ihre ehrgeizigen Klimaziele kaum zu halten sein.Röttgen: Doch. Unsere Klimaziele werden wir durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und auch durch Energieeffizienz erreichen. Deutschland liegt bezüglich seiner Klimaziele voll im Plan. Und das Ziel, 40 Prozent Reduktion bis 2020, bleibt bestehen und steht nicht zur Debatte.Die Entscheidungen des letzten Herbstes zeigen sich übrigens schon jetzt auch ökonomisch: Wir liegen in der Stromerzeugung im ersten Quartal bei 19 Prozent. Daran hängt ein enorm wachsender Arbeitsmarkt von inzwischen rund 370.000 Arbeitsplätzen.Welt am Sonntag: Das Argument zieht nicht mehr. 70 Prozent der Fotovoltaik-Anlagen kommen heute schon aus dem Ausland, vornehmlich aus China, die Arbeitsplätze wandern ab.Röttgen: Natürlich muss sich die Branche über kurz oder lang in den Markt einfügen, die Vergütungen für die einstigen Nischenprodukte haben ihre Steuerungswirkung erreicht, jetzt geht es um Massenprodukte. Nicht jedes Unternehmen, das die Förderung erhielt, wird überleben können, Anpassungen sind unausweichlich. Aber einmal grundsätzlich: Wenn Sie so etwas fundamental Neues gestalten wollen, können Sie Fehler und Lernprozesse nicht ausschließen. Wir hegen nicht die Illusionen sozialistischer Planungspolitiker. EEG ist Markteinführung, nicht Dauersubvention.Welt am Sonntag: Bestehende Garantien für weitere 20 Jahre deutlich erhöhter Einspeisevergütungen, zulasten des Verbrauchers, sind schon eine gewisse Dauer.Röttgen: Das Prinzip ist: Wenn der Marktanteil wächst, muss die Förderung sinken.Welt am Sonntag: Wenn Historiker später auf Umweltminister Röttgen zurückblicken, was wird in Erinnerung geblieben sein?Röttgen: Sie stellen Fragen. Die Legislaturperiode ist nicht mal zur Hälfte vorbei! Ich meine aber, dass durch die Energiewende jetzt endgültig die Überwindung des Gegensatzes zwischen Ökonomie und Ökologie gelungen und in der praktischen Politik angekommen ist. Es handelt sich um eine wirtschaftspolitische Modernisierung, die ökologisch sinnvoll ist, weil sie zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen beiträgt. Man kann es auch so beschreiben: Christliche Schöpfungsethik und marktwirtschaftliche Kompetenz finden zueinander.Welt am Sonntag: Ökologische Grundsätze hängt auch eine andere Partei hoch, zu der Sie zunehmend in Konkurrenz stehen. Hätten Sie nach der vorletzten Wahl in Baden-Württemberg die Option einer schwarz-grünen Koalition ernsthafter geprüft, wäre der Grüne Winfried Kretschmann heute in Stuttgart Finanzminister unter einem CDU-Ministerpräsidenten und nicht selbst Regierungschef.Röttgen: Soweit ich weiß, hat CDU-Wahlsieger Günther Oettinger damals ernsthafte Gespräche mit den Grünen geführt.Welt am Sonntag: Von Kretschmann hörten wir etwas anderes.Röttgen: Wir waren beide bei den Gesprächen nicht dabei. Wie auch immer: Dass sich die CDU damals mit der FDP zusammentat, nachdem die gemeinsame Mehrheit stand, entsprach der politischen Situation.Welt am Sonntag: Mit Ihrer Zusammenführung von Ökologie und Ökonomie kam man damals aber nicht entscheidend weiter.Röttgen: Dem stimme ich zu. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies die christdemokratische Vision sein muss, unabhängig von Koalitionsüberlegungen und der Positionierung anderer Parteien. Damals hat diese Vision bei der CDU leider noch nicht die große Rolle gespielt. Jedenfalls brauchen wir die Grünen nicht dafür, um zu solchen programmatischen Entscheidungen zu kommen.Welt am Sonntag: Damals wäre vielleicht die Trennschärfe zu den Grünen größer gewesen, die vermissen heute viele.Röttgen: Nicht Trennschärfe ist entscheidend, sondern Identität. Entscheidend ist, dass die Partei sagt, was sie will, aus eigenem Selbstbewusstsein heraus.Welt am Sonntag: All dies vermissen aber heute die Kritiker Ihrer Partei von innen und außen. Ihre Haltung bescheinigt den Grünen: Ihr habt immer recht gehabt, wir haben uns geirrt.Röttgen: Nein. Die genannten Punkte halte ich für originär christdemokratisch, konzeptionell und sprachlich. Die CDU muss das dann aber auch als visionäres Projekt formulieren. Ich bin sicher: Dies kann keine andere Partei so gut wie wir.Welt am Sonntag: Es soll das Markenzeichen der CDU werden, im Spagat die Ökonomie mit der Ökologie zu versöhnen, und zwar vor dem Hintergrund des christlichen Auftrags, die Schöpfung zu bewahren?Röttgen: Ich rede nicht von Spagat. Es geht darum, dass das eine nicht ohne das jeweils andere funktioniert. Ich bin ganz klar gegen die Abschaffung des Wachstums. Wir können unsere Lebensgrundlagen nicht erhalten, wenn wir uns keine Innovationen leisten können. Und auch die Wirtschaft wäre am Ende, wenn wir unsere Lebensgrundlagen zerstörten.Welt am Sonntag: Die Grünen würden es nicht anders formulieren.Röttgen: Aber sie haben es so nicht formuliert.Welt am Sonntag: Der Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel ist alles andere als ein grüner Parteigänger und eher in Ihrem Lager zu verorten. Auch er wirft inzwischen in die Wachstumsdebatte ein: Weniger ist mehr. Sollte man darüber in der CDU diskutieren?Röttgen: Das ist der falsche Ansatz. Wir würden gesellschaftlich kollabieren, wir könnten die demografischen Herausforderungen nicht bewältigen, die Gesellschaft würde ungleicher, ungerechter. Weniger ist mehr – das ist die falsche Botschaft.Welt am Sonntag: Nach jetzigem Stand der Umfragen kämen nach der nächsten Bundestagswahl für eine unionsgeführte Regierung nur die Grünen als Partner infrage. Wie verträgt sich das mit Ihrer heutigen Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Grünen nicht noch weiter wachsen?Röttgen: Ganz sicher gehen wir keine andere Koalitionsoption als die heutige an. Auch wenn sich in unserem heutigen Fünfparteiensystem die Frage von Koalitionen anders stellt als in der Vergangenheit. Und ich konzediere den Grünen auch, was sie uns ja auch zugestehen, dass wir Wettbewerber geworden sind. Ich möchte diesen Wettbewerb so positiv wie möglich für die CDU gestalten.Welt am Sonntag: Sodass sich die Frage einer grün-schwarzen statt schwarz-grünen Koalition gar nicht erst stellt?Röttgen: Genau. Habe ich Sie damit überrascht?Welt am Sonntag: Nicht wirklich.



Medizinisches Wunder – junger Mann überlebt Halsbruch
Sonntag, 25. September 2011, 01:18
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Bei einem tragischen Unfall bricht sich der 22-jährige Aaron Denham den Hals. Die Ärzte geben die Hoffnung auf und die Familie ist kurz davor, die lebenserhaltenden Maschinen abstellen zu lassen, als er plötzlich seinen Arm bewegt.Als der Brite Aaron Denham nach einem Fahrradunfall mit einem vollständig durchtrennten Rückenwirbel ins Krankenhaus eingeliefert wird, räumen ihm die Ärzte nur eine sehr geringe Überlebenschance ein. Fünf Nächte lang liegt der 22-Jährige im Koma, bis die Familie erstmals darüber nachdenkt, die lebenserhaltenden Maschinen abstellen zu lassen. Denn die Ärzte sind sich sicher: Sollte Aaron Denham überhaupt jemals wieder aufwachen, wird er vom Hals abwärts gelähmt sein. Doch dann geschieht das Wunder: Aaron Denham bewegt seinen Arm. Heute – nur drei Monate nach dem Unfall – kann er sogar wieder selbstständig laufen. Lesen Sie auch: Krankenfahrstuhl schleicht über Autobahn„Das Rückenmark ist der zentrale Informationsträger vom Gehirn zu den peripheren Muskeln. Da es so eine wichtige Rolle spielt, ist es von den Wirbelbögen umgeben, die an den Wirbelkörpern angewachsen sind“, so Prof. Dr. Peter Biberthaler, Leiter der Unfallchirurgie am Klinikum Rechts der Isar in München zu Yahoo! Nachrichten. „Wenn nun ein Wirbel bricht, kann durch die Gewalteinwirkung auch das Rückenmark zerstört werden oder aber es wird durch Teile des gebrochenen Knochens beschädigt. In beiden Fällen kann das Rückenmark Informationen vom Gehirn nicht mehr an die peripheren Muskeln weiterleiten, was zur Lähmung des Patienten führt.“Das Rückenmark erholt sich in den seltensten FällenLeider könne man bis heute Verletzungen des Rückenmarks mit der Computertomographie(CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) nur sehr schlecht erkennen. Werden Patienten mit geschädigten Rückenmark – wie Aaron Denham – in die Unfallchirurgie eingeliefert, werden sie laut Prof. Dr. Biberthaler immer nach dem gleichen Schema behandelt: „Sie werden stabilisiert und die Knochensplitter oder sonstige Faktoren, die auf das Rückenmark drücken, entfernt. Dann bleibt auf das zu hoffen,  was anscheinend im Falle von Aaron Denham passiert ist: Dass sich das Rückenmark erholt. Dies geschieht allerdings nur sehr selten.“ Zu den wichtigen Faktoren für diese medizinischen Wunder zählten laut Prof. Dr. Biberthaler unter anderem eine gute Rehabilitationsfähigkeit beim Patienten, die bei jungen Menschen wesentlich höher sei. Außerdem dürfe das Rückenmark nicht zu sehr gequetscht sein.Nach seinem Unfall – er wurde auf seinem Fahrrad von einem Auto angefahren, überschlug sich und landete auf dem Genick – hat Aaron Glück im Unglück. Am Unfallort ist eine ehemalige Krankenschwester zur Stelle, die ihn sofort stabilisiert und damit schlimmere Auswirkungen verhindert. „Sie hat sein Leben gerettet“, wird Aaron Denhams Mutter von „The Telegraph“ zitiert. Nach einigen Wochen Rehabilitation sind sich Aaron Denhams Ärzte heute sicher: Er wird sich zu 95 Prozent von diesem Unfall erholen können. „Das ist außergewöhnlich. Wir haben nicht allzu große Hoffnungen in die Rehabilitation gesetzt, da sein Rückenmark so weit gedehnt war. Er hat uns alle überrascht “, so Dr. Andy Eynon, Leiter der Trauma-Klinik in Southampton, zum „Telegraph“. Neben all den medizinischen Gegebenheiten spiele laut Denhams Mutter auch der Charakter ihres Sohnes in dieser unglaublichen Geschichte eine große Rolle: „Der entscheidende Faktor ist die Tatsache, dass Aaron ein Kämpfer ist. Das war er schon immer.“



JRs Inside Out-Projekt lädt Tausende Israelis und Palästinenser dazu ein, ihre Gesichter zu zeigen
Sonntag, 25. September 2011, 01:18
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Paris (ots/PRNewswire) –
Time is Now, Yalla! – JR stellt Fotostände zur Verfügung, um Fotos zu machen und auf die Strasse zu leimen
Der Künstler und TED Prize-Gewinner JR enthüllte heute Time is Now, Yalla! – einen Teil seines Inside Out-Projektes, bei dem Menschen auf der ganzen Welt zeigen, an was sie glauben, indem sie riesige schwarzweisse Porträts an die Wände und Strassen ihrer Gemeinden leimen.
Time is Now, Yalla! Findet momentan in Israel (Tel Aviv) und Palästina (Bethlehem und Ramallah) statt. JR und sein Team haben drei riesige Fotostände aufgebaut, die vom 3.-11. September geöffnet sind und die jeden Tag ca. 1.000 Fotos bearbeiten. Palästinenser und Israelis sind dazu eingeladen, den Stand zu besuchen und für ein persönliches Statement ein grossformatiges Porträtbild zu erhalten, das sie-entweder alleine oder als Teil einer Gruppe- an dem Ort ihrer Wahl anbringen können.
„Als ich hier am Face2Face-Projekt gearbeitet habe, habe ich Porträts von Israelis und Palästinensern, die die gleichen Arbeiten ausüben, ausgestellt, um zu verdeutlichen, dass Palästinenser und Israelis trotz ihrer Unterschiede genügend Gemeinsamkeiten haben, um einander zu verstehen“, so JR. „Und dann bin ich 2010 wiedergekommen und habe die ersten Touren vorbereitet, die es Leuten erlauben, Israel und Palästina im Rahmen einer einzigen Reise zu entdecken. Nun komme ich als Drucker zurück, der den Leuten die Fotostände zur Verfügung stellt, damit sie ihre eigenen Porträts machen, ihre Überzeugung teilen und diese an die Strassen ihrer Gemeinden kleben können. Jeder kann durch die Kunst eine Geschichte erzählen, und es ist nun an der Zeit, die Ausdrucksfreiheit zu gewähren und den Menschen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die es ihnen erlauben, gesehen und angehört zu werden.“
Im Kontext der Situation in Israel und Palästina, die nun an einer Kreuzung steht – einer Neugestaltung der arabischen Welt und der israelischen Gesellschaft, die nach sozialer Gerechtigkeit schreien – ist es jetzt an der Zeit, der stillen Mehrheit zuzuhören, die daran glaubt, dass die Lösung von 2 Staaten für 2 Völker eingeführt werden sollte und Frieden und geteilten Wohlstand mit sich bringen wird.
JR erklärt: „Wir wollen zeigen, dass auf beiden Seiten ein massive Friedenswille herrscht und dass die jungen Leute vorwärtskommen wollen, um ihre Zukunft abzusichern. Unsere Rolle besteht ganz einfach darin, ein positives, öffentliches visuelles Statement in Israel und Palästina zu schaffen…“
Das Projekt trägt den Namen „Time Is Now, Yalla!“, weil „Yalla!“ ein arabisches Wort ist, das von Palästinensern und Israelis benutzt wird und so viel wie „Auf geht’s“ bedeutet.
JR entwickelte das Inside Out-Projekt nachdem er den TED Prize erhalten hat – der einer bemerkenswerten Person einen Wunsch, die Welt zu ändern, gewährt. Mit diesem Wunsch wollte JR das grösste weltweite, partizipatorische Kunstprojekt ins Leben rufen. Seitdem er seinen Wunsch im März 2011 äusserte, haben mehr als 40.000 Personen in Brasilien, Tunesien, Frankreich, den USA, Deutschland, Pakistan, Japan, Neuseeland, Uruguay, Thailand und anderen Ländern mit ihren Porträts zum Projekt beigesteuert.
Inside Out in Israel & Palästina: Time is Now, Yalla! ist bis jetzt voraussichtlich die einzige grösste Gruppenaktion. Nach Beendigung des Projektes wird ein Buch auf Arabisch, Hebräisch, Französisch und Englisch erscheinen, das die Wirkung des Projektes bildlich darstellt. Es wird ebenfalls ein kurzer Dokumentarfilm vom RegisseurAlastair Siddons produziert, der das Inside Out-Projekt mitverfolgt und bereits einen Kurzfilm über Tunesien veröffentlicht hat [http://www.youtube.com/theinsideoutchannel ].
„Es ist unmöglich, nicht von den Bildern und Geschichten inspiriert zu werden, die aus JRs Inside Out-Projekt hervorgehen“, so die Direktorin des TED Prize Amy Novogratz. „Positive Geschichten gehen inmitten von Konflikten zu oft verloren. Ich glaube, dass das Inside Out-Projekt externe Wahrnehmungen ausblendet und es den Personen ermöglicht, der Welt zu zeigen, wer sie sind und an was sie tief in ihrem Inneren glauben. Ich bin mir sicher, dass Time is Now, Yalla! den Weg für weitere schöne Bilder, starke Momente und hoffentlich für eine Möglichkeit der Veränderung ebnen wird.“
Informationen zum Inside Out-Projekt
InsideOut ist ein grosses, partizipatorisches Kunstprojekt, das Nachrichten der persönlichen Identität in kleine Kunstwerke verwandelt. Alle sind dazu eingeladen, unter Verwendung von Schwarzweissporträts die nicht erzählten Geschichten und Bilder von Menschen rund um den Globus zu entdecken, zu enthüllen und zu teilen. Diese digital hochgeladenen Bilder werden als Poster ausgedruckt und den Ko-Kreatoren des Projektes zugesandt , damit sie sie in ihren eigenen Gemeinden ausstellen können. An dem Projekt können Einzelpersonen sowie Einzelne als Teil einer Gruppe teilnehmen. Die Poster können überall ausgestellt werden: In einem Bürofenster, an der Wand eines verlassenen Gebäudes oder in einem vollen Stadion. Diese Ausstellungen werden dokumentiert, archiviert und online zur Verfügung gestellt unter http://www.insideoutproject.net.
Das InsideOut-Projekt wird vom TED Prize unterstützt, der jedes Jahr einem aussergewöhnlichen Menschen „einen Wunsch, um die Welt zu ändern“ gewährt. Der TED Prize hilft dabei Armut zu bekämpfen, sich gegen religiöse Intoleranz zu engagieren, die Gesundheit weltweit zu verbessern, auf Fettleibigkeit bei Kindern aufmerksam zu machen, die Bildung voranzutreiben und jetzt, Kunst rund um den Globus zu inspirieren.
Links:
http://www.tedprize.org
http://www.jr-art.net
http://www.dailymotion.com/jr
http://www.youtube.com/user/TheInsideOutChannel
http://www.facebook.com/pages/JR-Artist/223272651023002
http://www.facebook.com/timeisnowyalla
Originaltext: TED Prize Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102560 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102560.rss2
Pressekontakt: Erin Allweiss, +1-202-446-8265, eallweiss@groupsjr.com



Holländer will Bürgermeister in Deutschland werden
Sonntag, 25. September 2011, 01:17
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Frans Willeme bewirbt sich um das Bürgermeisteramt in Nordhorn. Aber das wird nicht leicht bei all dem historischen Ballast, gegen den er ankämpfen muss.Er ist ein Grenzgänger. Überzeugter Europäer. Also auch irgendwie Heimatloser. Mit einem großen Lachen. Einem schönen, freundlichen, warmen Holländerlachen. Man kennt das so noch von manchen Skandinaviern. Wir schaffen das ja irgendwie nicht. So zu lachen.Dabei bohrt der Mann gerade ein dickes Brett. Frans Willeme will an diesem Sonntag Bürgermeister werden. In Nordhorn. Niedersachsen, nicht Niederlande. Deutschland. Ein Holländer. Käsekopp. Wohnwagenfahrer. Das geht doch gar nicht.Doch. Hat es zwar noch nie gegeben so einen Fall. Nicht in Deutschland, auch nicht in Europa. Aber es geht. Bei Direktwahlen ist in Niedersachsen jeder wählbar, der zwischen 23 und 64 Jahre alt ist und über einen EU-Pass verfügt. Man braucht hier nicht einmal einen Wohnsitz im Wahlgebiet. Hauptsache, man bekommt die Mehrheit der Stimmen. Das Gesetz will auf diesem Posten Verwaltungsprofis, keine Grußonkel. Der Wähler aber, der hat es natürlich auch gerne warm und weich und deutsch.Frans Willeme muss also mächtig kämpfen in Nordhorn. Gegen die gängigen Vorurteile. Gegen die latente Fremdenfeindlichkeit, die es in Nordhorn ebenso gibt wie nebenan in Holland oder in Hamburg-Poppenbüttel. Es ist ja mehr Angst als Hass, die diese Schwäche nährt. Erst recht in diesen aufgewühlten Euro-Tagen. Ein geeintes Europa, dieser große Gedanke, ist nicht gerade ein Wahlkampfrenner in diesen Tagen. Eher im Gegenteil.Dazu kommt: Konservative haben es in Nordhorn schwer. Hier wählt man am Ende vielleicht doch lieber rot. Sogar die DKP hat noch Sitz und Stimme im Rathaus. Arbeiterstadt, Textilindustrie, Tausende Arbeitsplätze, Weber. Das ist längst vorbei und lange her. Aber der Bürgermeister kommt seit 1986 von der SPD. Und nicht aus Holland. Wo kämen wir denn da hin?Im „Heidekrug“ ist an diesem Tag mal richtig was los. Kein leerer Stuhl im kleinen Saal. Seidenblumenschmuck. Ein Pils dazu. Frans Willeme drückt jedem Gast dieser „Bürgerversammlung“ die Hand. Es ist ein Versuch, jene Distanz zu überwinden, die man auch mit den Händen greifen kann an diesem Abend. Nicht nur, weil sich in diesem Moment zwei Nationen begegnen mit all dem historischen Ballast. Mit Weltkrieg, Pickelhaube und Frank Rijkard. Hier treffen auch jenseits der nationalen Unterschiede zwei Welten aufeinander.Frans Willeme, der jahrelang Bürgermeister gewesen ist in der gerade mal fünf Kilometer entfernten Gemeinde Dinkelland, Niederlande. Der dem Kommunalverband Euregio vorgestanden hat und nebenbei einer der Organisatoren des Pinkpop-Festivals ist, dem traditionsreichsten europäischen Rockpop-Musikfestival. Ein sehr smarter, auch rhetorisch begabter Profipolitiker mit Krawatte und dunklem Anzug, etwas deplatziert zwischen den Freizeitpullundern seiner potenziellen, aber erstmal sehr schweigsamen Wähler hier im „Heidekrug“.Man hätte ja schon gern ein wenig mehr Unterstützung. Von denen da oben, das wäre schön. Es geht nämlich seit geraumer Zeit ziemlich bergab in Klausheide, das zur Gemeinde Nordhorn gehört. Das Gewerbegebiet halbleer, die Geschäfte machen dicht. Supermarkt, Bäcker, nur noch der Schlachter hält die Stellung. Die jungen Leute ziehen auf und davon. Man müsste hier allmählich mal was tun. Das ahnen die Leute. Das fordern sie ein. Von den anderen. Von der Politik. Von Frans Willeme.Es ist eine der Stärken dieses merkwürdig-bemerkenswerten Wanderers zwischen den Welten, dass er sich solchen Momenten nicht ergibt. Dass er auf die Menschen zugehen kann, ohne dabei die billige Hoffnung zu schüren, dass alles besser werden könnte, wenn man ihn denn nur erst mal gewählt hat. Willeme versucht nicht, sich ranzuschmeißen an die geschundene Klausheider Seele. Er hält der Versammlung stattdessen „deen Ssspiegel vor“, wie er selbst es beschreibt in seinem Holländerdeutsch, bei dem man zwangsläufig an Rudi Carrell denken muss, oder an Huub Stevens.„Sie bestimmen, ob es einen Laden gibt in Klausheide. Sie müssen da kaufen. Wenn sie da nicht kaufen, dann gibt es keinen Laden. Sie müssen das selbst in die Hand nehmen.“ Er sagt das nicht nur freundlich, sondern auch provozierend. Helfen würde er dann aber schon. „Wenn Sie das wollen.“ Es ist ein motivierender, auf Eigeninitiative setzender, dennoch warmherziger Politikansatz, den Willeme mitgebracht hat aus Holland nach Nordhorn. Mitfühlenden Liberalismus könnte man das nennen, wenn dieser Begriff hierzulande nicht schon ein paar Mal kräftig gegen die Wand gefahren worden wäre.Es gibt jedenfalls Regierungsparteien in Deutschland, die könnten sich hier richtig was abgucken. Bei dem Holländer, der eigentlich fit genug wäre, um auch ein paar Etagen höher mitzumischen. Der aber nur gerne wieder ein Bürgermeister wäre. Nach diesem Wahlsonntag in der westniedersächsischen Provinz Bürgermeister. Wie kommt er da bloß hin?Das ist nun auch wieder so eine Grenz-Geschichte. Sie führt nach Dinkelland, wo Willeme sich irgendwann mit seinen Stadträten anlegte, und dann nach sehr erfolgreichen Jahren gehen musste als Einzelkämpfer, der er eben auch ist.Und sie führt zu Friedel Witte, der eine gefühlte Ewigkeit Bürgermeister war in Nordhorn. Ein knorriger Kerl, Sozialdemokrat durch und durch. Der aber ganz gut konnte mit seinem christdemokratischen Amtskollegen aus der holländischen Nachbargemeinde Dinkelland, 1994 haben sie zum ersten Mal zusammen einen Kranz niedergelegt, jenseits der Grenze, am „Tag der Befreiung“. Das war ein historischer Moment hier im Grenzland. So etwas verbindet.Schon 2005, bei der letzten Bürgermeisterwahl, hat Friedel Witte, inzwischen Ehrenbürgermeister von Nordhorn, dann versucht, Frans Willeme zu einer Kandidatur diesseits der Grenze zu bewegen. Für die SPD damals. Das ging in die Hose. Der größere Teil der SPD wollte das nämlich gar nicht.2009 standen dann die CDU, deren finanzkräftiger Ableger von der Mittelstandsinitiatve MIT und die Freien Wähler von „Pro Grafschaft“ bei Willeme vor der Tür. Ob er nicht als Bürgermeister kandidieren wolle, 2011 in Nordhorn? Man hatte, wenn man ehrlich mit sich war im konservativen Lager, keinen einzigen gefunden, der auch nur annähernd das Format gehabt hätte, das man sich von Frans Willeme verspricht. Auch die örtliche FDP zog schließlich mit und wirbt jetzt auch, ein wenig halbherzig, für Willeme. Auch bei den Grünen, die keinen eigenen Kandidaten nominiert haben, liebäugelt man mit Willeme.Zumal kein anderer es schafft, für derart viel Unruhe zu sorgen im gegnerischen Lager. Friedel Witte, der Ehren-Sozi, steht nämlich zu seinem niederländischen Ex-Kollegen. Er hat sogar einen Offenen Brief geschrieben an alle Nordhorner, in dem er darum bittet, diesmal Frans Willeme zu wählen, den Holländer, den mit dem konservativen Ticket. Und nicht Thomas Berling, den netten Tierparkchef, den die eigenen Leute aufgestellt haben, die SPD. Das ist für manchen hier nun noch schlimmer als Vaterlandsverrat. Noch schlimmer als einen Holländer aufzustellen. Und das ist ja schon aufregend genug.So aufregend, dass Daniela de Ridder, die SPD-Kandidatin für die parallel angesetzten Landratswahl, in diesen Tagen lieber verschweigt, dass sie in Belgien geboren wurde und beide Pässe hat, den deutschen und den belgischen. Es geht ja auch richtig rund in diesen Tagen in Nordhorn. Man muss sich nur die Leserbriefspalten der lokalen Tageszeitung angucken. Oder, wenn man es gerne etwas deftiger hat, die Leserkommentare auf der Internet-Seite der „Grafschafter Nachrichten“. Man könnte sich darüber schon sehr ärgern als überzeugter Europäer, als einer der versöhnen will, nicht spalten.Frans Willeme hat gerade noch einen Vormittag auf dem Marktplatz der „Blanke“ verbracht, einem Arbeiterstadtteil, dessen Bürger am Ende womöglich den Ausschlag geben bei der Bürgermeisterwahl. Er hat Broschüren verteilt und viele gute Worte gefunden. Es waren wieder Journalisten da. Und Fotografen. Und Fragen. Auch die, warum er sich das eigentlich antut. Mit seinen 58 Jahren, mit seinen drei erwachsenen Kindern, die ihm gleich gesagt haben: „Papa, die Deutschen wählen dich nie.“Jetzt steht er da, unter der Plane der Würstchenbude, ein bisschen allein, ein bisschen melancholisch, aber immer noch optimistisch. „Es ist ja schon besser geworden“, sagt er dann. Zu Beginn seines Wahlkampfes hätten vier von fünf Bürgern seiner Kandidatur mindestens misstrauisch, viele auch offen feindselig gegenübergestanden. Inzwischen sei es gefühlt nur noch jeder zweite. Aber vielleicht ist auch nur die Haut dicker geworden auf den Fahrten zwischen Dinkelland und Nordhorn, fünf Kilometer sind das gerade mal, ein Klacks eigentlich. Und doch Welten. Immer noch. Und wieder.Man spürt das ja auch in den Niederlanden. Gerade in der jungen Generation, erzählt Frans Willeme, werde die Distanz zu den Deutschen wieder größer, der europäische Gedanke verschwimme. Geert Wilders Erfolg sei ein Zeichen dieser Entwicklung.Man könnte vielleicht doch etwas dagegen setzen an diesem Sonntag in Nordhorn.



PR Newswire gibt Medienpartnerschaft mit Internationaler Automobil-Ausstellung bekannt
Sonntag, 25. September 2011, 01:13
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Frankfurt, Deutschland (ots/PRNewswire) –
PR Newswire ( http://www.prnewswire.com), weltweit führend im Bereich innovative Kommunikation und Marketinglösungen, hat heute bekannt gegeben, dass es einen Vertrag unterzeichnet hat, durch den das Unternehmen zusammen mit seinem deutschen Partner News Aktuell ( http://www.newsaktuell.de) zum offiziellen internationalen Nachrichtendienst der 64. Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2011 wird.
Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) fand erstmals 1897 statt. Die erste Veranstaltung im Bristol Hotel Unter den Linden in Berlin stellte der Öffentlichkeit gerade mal 8 Kraftfahrzeuge vor.
Heute zählt die IAA zu einer der grössten und umfangreichsten Automobilmessen der Welt und wird die Premiere von Automobilen vieler führender Hersteller in Anwesenheit von 10.000 internationalen Journalisten und mehr als 900 Ausstellern ausrichten.
Lisa Ashworth, CEO von PR Newswire Europe, kommentierte hinsichtlich der neuen Partnerschaft: „Dies ist eine bedeutende Zusammenarbeit, da sie zwei marktführende Unternehmen zusammenbringt. Wir freuen uns, dazu beitragen zu können, die diesjährige Veranstaltung zu der erfolgreichsten überhaupt zu machen.“ Sie fügte hinzu: „Als offizieller internationaler Nachrichtendienst werden wir all unseren Ausstellern die Möglichkeit einräumen, zu einem besonderen Partnerschaftstarif auf unsere Plattform für Globale Nachrichten und Multimediainhalte zuzugreifen.“
Darüber hinaus werden die Kunden von PR Newswire die Möglichkeit haben, ihre Pressemitteilungen im Ausstellerbereich der IAA Webseite zu veröffentlichen: http://www.iaa.de/?id=1291&L=1
Über PR Newswire
PR Newswire ( http://www.prnewswire.com) ist ein weltweit führender Anbieter von Multimediaplattformen, über die Fachleute für Marketing, Unternehmenskommunikation, Nachhaltigkeit, öffentliche Angelegenheiten und Investorenbeziehungen Inhalte an all ihre Zielgruppen verteilen können. Als einer der ersten kommerziellen Kommunikationsdienstleister und seit 56 Jahren im Dienst, bietet PR Newswire heute Komplettlösungen, mit denen Inhalt – von Rich Media über Onlinevideos bis zu Multimedia – produziert, optimiert und zielgerichtet verteilt werden kann, wobei die Ergebnisse in allen traditionellen, digitalen, mobilen und sozialen Kanälen gemessen werden können. PR Newswire kombiniert das weltweit grösste Vertriebs- und Optimierungsnetzwerk für Multikanal- und Multikultur-Inhalte mit umfangreichen Workflow-Instrumenten und -Plattformen und versetzt somit die Unternehmen dieser Welt in die Lage, Gelegenheiten überall dort wahrzunehmen, wo sie sich ergeben. PR Newswire bedient Tausende von Kunden über seine Niederlassungen in der EMEA-Region, dem Nahen Osten, Amerika sowie der Asien-Pazifik-Region und ist Teil von UBM PLC.
Medienkontakte:
Garry Durston, Marketing- und Kommunikationsdirektor EMEAi, garry.durston@prnewswire.co.uk +44(0)207-454-5115
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Bund ärgert sich über schnellen Zugriff in Berlin
Sonntag, 25. September 2011, 01:12
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Berlins Polizei hat die Terrorverdächtigen Han N. und Samir M auffallend früh aus dem Verkehr gezogen – der Bund hätte gern länger beobachtet. Ein Wahlkampfmanöver?Nach der Festnahme zweier Terrorverdächtiger in Berlin wird in Sicherheitsbehörden diskutiert, ob die Ermittler zu früh zugegriffen haben. Denn die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt nicht, das tut sie nur bei schwerwiegenden staatsgefährdenden Straftaten von besonderer Bedeutung.Die von der Polizei beschlagnahmten Computer, Dateien und USB-Sticks der Verdächtigen Hani N. und Samir M. reichen vielleicht nicht aus, um die Männer länger festzuhalten. Sie verweigerten am Freitag jegliche Aussage. Die Berliner Staatsanwaltschaft hielt sich mit Angaben zum Ermittlungsstand bedeckt.Hani N. hatte größere Mengen chemischer Substanzen – mehrere Kilo 37-prozentige Schwefelsäure und ein Kilo Salzsäure – erworben, um zusammen mit angeblich 600 Kühlelementen daraus möglicherweise eine Bombe zu bauen.Die Anschlagsplanungen befanden sich in der Anfangsphase, sodass eine längere Beobachtung durch die Sicherheitsbehörden wahrscheinlich mehr Erkenntnisse geliefert hätte. Die Behörden des Bundes hätten es dem Vernehmen nach lieber gesehen, wenn die Berliner Ermittler noch abgewartet hätten, um genauere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, was die Männer wirklich planten.„Es fällt auf, dass der Zugriff sehr früh erfolgt ist. Ich will nicht hoffen, dass der Wahltermin am 18. September und die vorausgegangene heftige Kritik am Berliner Innensenator, die Politik dazu verleitet hat“, sagte Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, „Welt Online“.Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) verteidigte hingegen die Festnahmen der Polizei. „Lieber jetzt zugreifen und verhindern, dass großer Schaden entsteht“, sagte Körting. Eine der Säuren sollen die Beschuldigten bei einem Landwirt in Baden-Württemberg bestellt und sich diese in zwei Lieferungen haben schicken lassen.Als sich die zweite Ladung bereits auf dem Weg in die Hauptstadt befand, soll der Bauer die Behörden informiert haben, weil ihm die Angelegenheit verdächtig vorkam. Die Berliner Polizei reagierte darauf sofort, rief die Operation „Regenschauer“ ins Leben und ließ die beiden Männer seit Ende Juni rund um die Uhr observieren.Dennoch ist der Verbleib der Kühlelemente unklar. Denn erst durch intensive Ermittlungen im Internet stellte sich heraus, dass diese bereits vor dem Aktivwerden der Berliner Sicherheitsbehörden bestellt worden waren und somit vor den Augen des später eingeschalteten Mobilen Einsatzkommandos (MEK) verborgen blieben.Einen konkreten Anlass für die Aktion hat es nach Angaben von Beamten eigentlich nicht gegeben.„Die beiden Männer haben sich seit der Bildung der Sonderkommission absolut unauffällig verhalten. Sie haben ihre Gewohnheiten nicht verändert, sich nicht bewaffnet oder sich mit anderen Radikalen getroffen. Sie gingen zum Gebet in das Islamische Kulturzentrum im Stadtteil Wedding, wo sie manchmal auch übernachtet haben“, berichtet ein Ermittler. Genau genommen habe sich die Sachlage seit dem Hinweis durch den baden-württembergischen Landwirt nicht verändert.Nach den Festnahmen in Berlin und kurz vor dem zehnten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September in den USA ist indes der Streit über die Vorratsdatenspeicherung im Bund voll entbrannt. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte, die Liberalen müssten sich bei dem Thema „endlich bewegen“.Unionsfraktionschef Volker Kauder ging Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hart an. „Eine Justizministerin, die die Umsetzung einer verbindlichen EU-Richtlinie verweigert, ist ein Problem“, sagte der CDU-Politiker den „Ruhr Nachrichten“.Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hält es für notwendig, dass die Behörden mehr Möglichkeiten zur Auswertung der Daten von Verdächtigen bekommen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) macht nun vorsichtig Druck für eine Neuregelung, um den Dauerstreit zwischen Innen- und Justizressort zu beenden.Es gebe die Verpflichtung, die zugrunde liegende EU-Richtlinie umzusetzen und die Vorgaben des Verfassungsgerichts zu befolgen. Leutheusser-Schnarrenberger hielt dagegen, die alte Regelung sei zu Recht für verfassungswidrig erklärt worden. Alle seien gut beraten, vor dem Hintergrund des Falls in Berlin nicht „schon wieder mit der Vorratsdatenspeicherung zu kommen“.Das US-Heimatschutzministerium hat unterdessen vor erneuten möglichen Terrorangriffen gewarnt. Ermittler gehen nun konkreten Hinweisen auf Terrorpläne in New York oder Washington nach.Die jüngsten Drohungen seien glaubwürdig, aber noch nicht bestätigt, sagte der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg. Medienberichten zufolge könnten Attentäter versuchen, in den beiden Großstädten mit Sprengstoff beladene Autos oder Lastwagen explodieren zu lassen.