Darf ein Pfarrer während der Predigt über Politik reden?
Samstag, 22. Mai 2010, 08:28
Abgelegt unter: Regierung

Also sich für eine Politische Partei aussprechen oder gegen eine Maßnahme/ Initative der Regierung…
In meinem Land (Mexiko) das ist Verboten und es gab einen Rummel in den letzten Tagen, weil ein Kardinal gegen eine Legalisierung der Abtreibung ausgesprochen hat.
Ich möchte wissen, in Deutschland ist das Erlaubt oder nicht?


12 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Jürgen D sagt:

    das macht die katholische Kirche schon immer,sie ist einer der größten Lobbyisten und das nicht nur in Deutschland.die brauchen keine Erlaubnis,sie nehmen sich das recht.

  • veterani sagt:

    Ob es erlaubt ist kann ich nicht sagen. Ich finde persönlich, daß Glaube mit Politik nicht´s zu tun haben darf.
    Grüße aus dem Dschungel

  • ManUFan sagt:

    Ich finde Religion ist eine abgewandelte Form einer politischen Partei. Immerhin vertritt man mit seiner Religion auch gewisse Ansichten, Meinungen, etc.
    Wenn ein Kardinal über die Legalisierung der Abtreibung spricht, klingt das für mich sowieso nach einem Thema mit dem jeglicher katholischer Kardinal etc. so seine Probleme hat.

  • yol sagt:

    Er darf sich äußern, da es in Deutschland das Recht der freien Meinungsäußerung gibt. Es ist legal, meines Erachtens aber nicht legitim. Denn der Einfluss der Religion ist ja nicht gerade klein. Vor Wahlen z.B. predigen viele katholische Geistliche, dass die Schäfchen ihr Kreuzlein bei der CDU/CSU machen sollen. Finde ich üble Propaganda, ist aber erlaubt. Auch Themen wie Abtreibung, Homo-Ehe etc. sind oft vertreten, natürlich aus der etwas einseitigen Sichtweise der Kirche.

  • John D sagt:

    Ja, Pfarrer tun das häufig, das war sogar in der DDR gang und gäbe.
    In Deutschland besteht im Gegensatz zu Frankreich, der Türkei oder den USA keine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche, z.B. erhebt der Staat die Kirchensteuer und es gibt in allen staatlichen Schulen Religionsunterricht
    .

  • delikate sagt:

    Ich habe es noch im Ohr:
    „Liebe Gemeinde, ihr wisst, es ist heute Wahl. Gehet wählen, am Besten eine christliche Partei.
    Es gibt nur eine!“

  • nur ich sagt:

    Der Pfarrer darf predigen worüber er will. Auch über poltisches. Manche schneiden schon mal politische Themen mit an, das kommt gar nicht so selten vor – es fällt nur oft nicht auf, da der Übergang von dem politischem Thema zum kirchlichen (christlichen) fließend ist.
    Bei uns in der Pfalz predigt ein Pfarrer sogar während er Pfeife raucht und Rotwein auf das Wohl der Gemeinde trinkt. Bei ihm ist der Gottesdienst auch gut besucht.

  • Aeroleo sagt:

    Politische Themen in einen religiösen Zusammenhang zu rücken ist ein normaler Teil einer Predigt, dass kann auch aktuelle Themen beinhalten (die Debatte um Abschiebung von Flüchtlingen etwa ist immer wieder ein kirchliches Thema in Deutschland). Sich für eine politische Partei auszusprechen dagegen gilt als falsch (auch wenn man von Pastoren in Bayern hört, welche eine Wahl der CSU auch während des Gottesdienstes als Pflicht eines Christen bezeichnen). Ein Kirchendiener könnte eine Partei dazu aufrufen einen bestimmten Standpunkt zu überdenken, aber normal ist das nicht, und viele Gemeindeglieder würden so etwas als nicht erlaubt ansehen (ohne dass es illegal wäre).
    @creamcheese: Stichwort Canossa ist nicht ganz am Platz, da es beim Gang nach Canossa um innerkirchliche Politik ging, nämlich wer darf bestimmen wer Bischof wird (Investitur).

  • was sagt:

    über Politik darf jeder reden, aber zuhören musst du nicht.

  • creamche sagt:

    aus dem christentum heraus lässt sich die frage zwar recht eindeutig beantworten (zitat: gebt dem kaiser, was des kaisers ist), aber die kirche hat ihre rolle historisch immer anders verstanden (stichwort: canossa).
    die frage ist in der gegenwart höchst umstritten. klar, gesetzlich ist alles erlaubt, wir haben den säkularismus nicht so streng geregelt wie anderswo. aber je nach politischem standpunkt varriert die antwort, was ethisch erlaubt wäre.
    es gibt eine kritische kirche, die gegen soziale ungerechtigkeit aktiv kämpft, also mehr als nur predigt. und es gibt eine wertkonservative, die sich mit den machtverhältnissen arrangiert hat.
    mir sind die priester, die gegen hitler gepredigt haben lieber als die repräsentanten , die das regime geduldet oder sogar einen pakt mit ihm geschlossen haben.
    schwer tue ich mich nach wie vor mit konservativen, die ihre moralinsaure sittenlehre von der kanzel verkündigen.
    fazit: er darf, aber manchmal wäre es besser, er schwiege.

  • Cengiz K sagt:

    Wenn Kirchen Politik machen, wird in Deutschland wieder Toleranz gelebt.. Die sind nämlich tief in den Menschen drin.. Erlaubt ist es sicher nicht, aber Politiker würden Teufel tun und die Kirchen in ihre Schranken weisen.. Ganz im Gegenteil, wenn das Volk wieder mal am Rad dreht, wie das in den letzten paar Jahren häufiger der Fall ist, werden gleich Kirchenvertreter gefragt.. Ein Staat im Staat.. Trennung von Kirche und Politik: Ja, auf dem Papier..

  • Wilken sagt:

    Ja, er darf seine persönliche Meinung dazu äussern in der Predigt, aber politisch agitieren darf er nicht. Hier in der BRD haben wir eine strikte Trennung zwischen Staat und Klerus.



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