Berufe in der DDR?/ Flucht vom Westen in Osten?
Samstag, 10. April 2010, 08:01
Abgelegt unter: Regierung

Hi zusammen!
Wie war das so mit der Berufsausbildung in der DDR? Welches waren die beliebtesten Berufe?
Wurde den Jugendlichen vorgegeben, welchen Beruf sie ergreifen mussten? Was waren die Unterscheide zu den Berufen/ zur Berufsausbildung in der BRD?
Und: Es gab sicher solche, die im wundervollen(!) Westen wohnten, die Familie oder den Partner aber im Osten hatte und so in den Osten fliehen wollten. Wurden die von der BRD bestraft? Oder von der DDR? Durften sie im Osten bleiben?
Sry, bin neugierig und unser Geschichtsbuch bezieht sich nur auf die Regierung.
Danke!
Sandra


3 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Lesovik sagt:

    In der DDR bekam jeder Jugendlicher eine Berufsausbildung. Das wurde schon in der 8. Klasse festgemacht. In dem erlernten Beruf konntest du weiter arbeiten oder auch nicht. Arbeitslose gab es nicht.
    Wer nicht arbeiten wollte wurde in den Knast gesteckt und musste dort arbeiten.
    Es gab sicherlich Begrenzungen der vorhandenen Ausbildungsplätze in den jeweiligen Branchen, aber in der Regel konntest du lernen was du wolltest. Natürlich mussten die Zensuren stimmen.
    Zu den beliebtesten Berufen kann ich nichts sagen. Ich jedenfalls konnte meinen gewünschten gewollten und Lieblingsberuf erlernen und ausführen. Allerdings nur bis zur Wende.
    Ja, es gab wohl Unterschiede in den Berufsbezeichnungen. Mein Beruf – zum Bleistift – wurde erst 1995 in der BRD anerkannt, weil es dieses Berufsbild in der BRD schlichtweg nicht gab.
    Ich hatte viele Freunde und Bekannte im Westen. Im Ruhrgebiet und auch in Hessen. 2 davon sind in die DDR eingewandert. Einer 1975 und einer 1981. Wie das genau vor sich ging, weiß ich nicht. In beiden Fällen war es wohl so, dass sie in der DDR Partner gefunden hatten. Von irgendwelchen Strafen weiß ich nichts. Warum auch?
    Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
    ——————–
    PS: Lese gerade die Worte meines Vorredners: “ in der BRD herrschte Freizügigkeit“
    Lies dazu das: http://projekte.free.de/schwarze-katze/d…

  • Kapaun sagt:

    Niemand musste in den Osten fliehen. In der Bundesrepublik herrschte und herrscht Freizügigkeit. Wer unbedingt in die DDR übersiedeln wollte, konnte das tun.
    Wie es ihm dann dort erging, war fortan nicht mehr Sache der Bundesrepublik. Im Wesentlichen gab es da wohl zwei Möglichkeiten:
    !) Die Stasi war aus welchen Gründen auch immer der Auffassung, dass es sich nicht um einen Spion handelte, und der Betreffende ließ sich auch für die Propaganda vereinnahmen – dann konnte er wohl ein recht unbehelligtes Leben führen.
    2) Die Stasi hielt ihn für einen Spion – dann verschwand er im Knast.
    Schließlich gab es auch noch spezielle Einzelfälle. Beispielsweise ist bekannt, dass einige Angehörige der Baader/Meinhof-Bande bis zur Wende unter falschem Namen in der DDR lebten. Das war dann wohl ein bisschen Bruderhilfe für den „antiimperialistischen Kampf“…

  • Peter K sagt:

    Die DDR war laut Verfassung ein Arbeiter- und Bauernstaat. Das Erlernen eines Berufes – in der Landwirtschaft oder im Betrieb – war Recht (Recht auf Arbeit: Verfassung) und Pflicht jedes Bürgers. Somit mußten auch angehende Studenten vor dem Studium eine Berufsausbildung vorweisen. Das Erlernen eines Berufes erhöhte zwar das durchschnittliche Alter der Studienanfänger, brachte aber auch Vorteile: Der angehende Student, der später einmal zumeist leiten und planen sollte, erhielt Einblicke in den betrieblichen Alltag und konnte sein so erlangtes praktisches Wissen später in seinen Beruf einbringen. Der vielseitig ausgebildete Arbeitnehmer war zudem im Bedarfsfall auch in der Produktion einsetzbar.
    Gerade in den Anfangsjahrzehnten bemühte man sich um eine höhere Zahl an Facharbeitern und Studenten, insbesondere in technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Berufen. In den 1950er Jahren wurden Arbeiter-und-Bauernfakultäten (ABF) gegründet, die gerade Jugendliche aus bisher unterprivilegierten Schichten zum Studium befähigen sollten. In den 1960er Jahren wurde dann die sogenannte “Neuererbewegung” ins Leben gerufen, in der sich nicht nur leitende Angestellte, sondern möglichst alle Berufstätigen mit Ideen zur Produktionssteigerung einbringen sollten. Darüber hinaus wurden auch “sozialistische Wettbewerbe” ausgerufen, an denen sich Betriebsbrigaden beteiligten. – Das hat aber alles nichts gebracht, wie man weis –
    – jährlich kamen ca. 400 Bundesbürger in die DDR um da zu leben. Erste Station war das Aufnahmelager Röntgental. Bis zu drei Monate mußte man dort in der Regel als Neubürger auf Probe ausharren, ehe einen die Stasi „durchleuchtet“ und moäglicherweise auch als Spitzel gewonnen hatte –



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