Chinas Wirtschaftsaufschwung?
Freitag, 9. April 2010, 23:13
Abgelegt unter: Regierung

Hallo
Ich frage mich, ob ich der einzige China Hasser bin? Also ich meine hier die Regierung, nicht etwa die Bevölkerung, die sind schliesslich die Leidtragenden.
Alle reden sie von Chinas ach so grandiosem Wirtschaftsaufschwung. Aber wenn man hinter die Kulissen schaut, erhält man ein ganz anderes Bild;
Massive Zerstörrung der Umwelt, Unterdrückung, Medienzensur, Vertreibung, etc.
Ganze Dörfer werden mit brutalster Art und Weise vertrieben, weil ihre Wiesen einem Fabrikgelände weichen müssen.
Dann kommt hinzu, dass die Umwelt massiv unter dem „Fortschritt“ leidet. Hunderte Flüsse sind vergiftet und in den Städten ist die Sonne nicht mehr sichtbar, weil die Luft voller Abgase ist.
Und auch die Pressefreiheit und eine Auflehnung gegen die Regierung wird mit brutalen Mitteln nieder geschmettert.
Was haltet ihr von China?
Haben wir Europär das gleiche durchgemacht bis wir unseren heutigen Standart erreicht haben?
Oder liegt das Problem am Kommunismus? Ist es das eigentlich noch?


10 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • manniman sagt:

    Nach dem ich vor 6 Jahren eine Chinesin geheiratet habe, begann ich mich automatisch mit der chinesischen Kultur und mit China im Allgemeinen zu beschäftigen, und zwar von der besonderen Position des Ehemanns einer Chinesin.
    Ebenfalls automatisch habe ich China wegen dieser besonderen Position ziemlich anders kennengelernt, als dies einem Deutschen von außen normalerweise möglich ist. Ich wurde von meiner Frau und ihrer Familie an Plätze gebracht, die normalerweise kein ausländischer Tourist sehen würde.
    Und selbstverständlich habe ich durch meine Position als Ehemann einer Chinesin viele China-bezogenen Themen und Probleme von beiden Seiten kennengelernt, statt nur von der bei uns üblichen westlichen Sichtweise.
    Was die Partei in China macht ist tatsächlich der Hammer (Menschenrechte, Umweltpolitik, Information der Bürger, Zensur aller Medien, usw.). So wie ich die chinesische Jugend einschätze, und wie ich die chinesische Mentalität bisher kennen gelernt habe, wird es diese Partei-Diktatur nicht mehr lange schaffen an der Macht zu bleiben.
    Was danach kommt, kann ich nicht sagen, aber gefühlsmäßig würde ich prognostizieren, dass die Chinesen ohne große Revolution(en) das Beste für sich und ihr Land aus der Situation machen werden. Der chinesische Nationalstolz ist sehr sehr groß und hat mit der derzeitigen Regierung recht wenig zu tun.
    Kommunismus ist es natürlich nicht, was in China herrscht, obwohl noch kommunistische Ansätze zu finden sind, die auch gar nicht so verkehrt sind.
    Ein Beispiel ist das Gesundheitssystem: Das ist deutlich besser, als das unsrige, welches ja derzeit mehr und mehr kaputt geht. Mit dem Rentensystem ist es ähnlich.
    In China waren die Firmen bis vor kurzem alle staatlich, und die Firmen stellten ihren Mitarbeitern sowohl die Ärzte, als auch die Rentenzahlung. Eine Krankenversicherung gibt es inzwischen schon, aber auf freiwilliger Basis. Ärzte sind auch für den Normalfall bezahlbar.
    Was mir in China besonders gut gefällt im Gegensatz zu Deutschland, ist, dass es viel unbürokratischer zugeht:
    Wenn man eine gute Idee hat, was man verkaufen könnte, oder welche Art Firma man aufbauen könnte, dann fängt man einfach mal damit an, ohne dass sofort ein Ordnungsamt auftaucht und alles zunichte macht. Da kann man einfach ein paar Stühle vor seine Wohnung auf die Strasse stellen, eine kleine Karaoke-Anlage dazu, und den Passanten anbieten einige Lieder für ein paar Cent zu singen. Kein Anmelden, keine Steuerzahlungen, kein Ordnungsamt! Wenn es gut läuft, und man sich irgendwann vergrößern will, mietet oder kauft man entsprechende Räumlichkeiten und eröffnet ein Karaoke-Restaurant. Und ERST wenn das dann auch gut zu laufen beginnt, muss man dann mal an Anmeldung und Steuerzahlungen denken!
    Obwohl ich Chinas derzeitige Regierung natürlich furchtbar finde, bin ich natürlich kein China-Hasser, denn ich gebe dieser Regierung wie gesagt nicht mehr all zu lange, und die Denkweise und Kultur der Chinesen gefallen mir sehr (natürlich nicht alles und zu 100%, aber eben doch sehr viel davon).
    Viele Grüße,
    Martin
    PS:
    Hier noch ein Link zu einem Foto-Reisebericht von mir und meiner Frau:http://www.jenseits-von-allem.de/China-R…

  • pierric sagt:

    Und wie hat es wohl in grossbritannien im 18.jahrhundert am anfang der industriellen revolution in den fabriken oder den minen ausgesehen?Und auch noch im viktorianischen zeitalter.
    Der berühmte londoner fog war ja nicht gerade naturgemacht.
    An den kommis liegt’s kaum,es sei denn du verdächtigst die britische polit-elite des 19.jahrhunderts des verkappten marxismus.

  • Sylveste sagt:

    Umweltverschmutzung, Ausbeutung, Sklaverei und und und
    denkst du wirklich das war in Europa oder in den USA anderst als die Industrialisierung kam??
    da liegst du aber komplett falsch.

  • _-_ sagt:

    Hallo,
    Das liegt doch an uns indem wir nur Billig Billig kaufen.
    Bei uns mit unseren Umweltvorschriften ist das mit Billig Billig nicht möglich.
    Wer von uns will schon auf die billigen waren aus China verzichten?

  • Jindasha sagt:

    Ich wünsche mir auch Mao zurück aber jetzt sind es westliche
    Investoren, die mithelfen land und Natur zu vernichten wegen des Gewinnes.

  • Schleier des Nichtwissens sagt:

    Was derzeit in China stattfindet, hat es mehrfach in anderen Staaten gegeben. Auch Singapur, Südkorea und Indonesien erfuhren unter einem autoritären bis diktatorischen Regime einen Wirtschaftsaufschwung.
    (Die gescheiterten Versuche anderer Staaten werden oft nicht erwähnt.)
    Diese Beispiele zeigen aber auch, dass sich demokratische Bewegungen mittelfristig etablieren und die Regierungsform ändern können. Dann werden sich auch menschenrechtliche, ökologische u.a. Probleme in den Vordergrund drängen.
    China spielt natürlich schon aufgrund seiner Größe eine andere Rolle, aber ich denke, dass sich mit der Zeit durch interne Bemühungen „good governance“ durchsetzen kann.
    Mit dem europäischen Verständnis von Kommunismus hat und hatte China wenig zu tun.

  • Lawl L sagt:

    Niemand kann China anhalten, das ist leider so.
    Die Leuten profitieren gar nichts mit die gute Wirschaft in China. Dort müssen die Leute mindestens 12 Stunden pro tag arbeiten, 7 Tage in der Woche, ohne Ferien und verdienen so wenig. Manche wohnen und schlafen selbst in der Fabrik, weil die so viel arbeiten!
    Alles was du gesagt hast ist richtig, stimme ich dir voll zu!
    China: Armes Volk, Reiches Land! (Wirtschaftlich gesehen)

  • karsten k sagt:

    Also von unserem Standpunkt aus betrachtet, hier in Mitteleuropa, ist (VR)China wirklich kein Staat in dem man gerne leben möchte.
    Aber wenn man sich dann mal die Dimensionen von China anschaut, demografisch und historisch, bekommt China irgendwie einen ganz anderes Anlitz, meiner Meinung nach.
    Immerhin sind die fast ein viertel der Menschheit, und blicken auf 6000Jahre geschichte zurück.
    Eine recht gradlinige geschichte. Es gab immer nur China. Hier und da mal ein paar interne Machtgerangel, Aber der Fortbestand der chinesischen Nation war nie in Frage gestellt. Seit 3500 Jahren geschriebene Geschichte. Als die anfingen zu schreiben hatten die alten Germanen noch Häuptlinge und waren eher ein Naturvolk denn eine Zivilisation.
    Und in China wird seit 6000 Jahren von oben herab regiert.
    Wer da muckt, der hat verspielt.
    Konfuzius z.B. wurde seinerzeit kastriert, weil der’s Maul zu weit aufgerissen hat. Und viel hat sich diesbezüglich nicht getan seit Konfuzius. 1989, Tianamen-Platz. Überall bricht der Kommunismus (fast) friedlich zusammen und die menschen sind frei, nur in China werden die Demonstrationen blutig niedergeschlagen.
    das hat die Chinesen gar nicht gekratzt. Einmal mit den Panzern drüber, und keiner fragt mehr nach Demokratie.
    Aber gut, alle anderen Ostblock-Staaten hatten gerade mal halb so viele Einwohner wie China und nicht im geringsten so eine gradlinige Geschichte wie China.
    maul halten und schaffen gehen, das sind die Tugenden des Chinesichen Staates. Seit 6000Jahren.
    Die Engländer haben die Chinesen im Opium-Krieg übel abgezogen. Dadurch wurde China zum Entwicklungsland. Und jetzt mit seinem kommunistischen Kapitalismus (streng autoritär natürlich) nimmt China langsam wieder seinen angestammten Platz ,als die Supermacht schlechthin, in der Welt ein.
    Und dann ist die Frage nämlich wer sich anpassen wird mit seinem Weltverstand.
    600 Mio. Menschen im Abendland oder doppelt soviele Chinesen. Wirtschaftlich besteht die Notwendigkeit sich etwas anzugleichen, aber wer wird sich dann an wen angleichen müssen.
    Und nachdem unser netter Stasi2.0 – Innenminister und sein gestörter vorgänger jetzt schon mal ein paar wichtige Schritte in Richtung autoritärer staat gemacht haben, frage ich mich wirklich was abgeht.
    Die Chinesen sind wenn überhaupt dann nur minimal freier als 1989. Wie diese Menschenrechtsgeschichte aussieht interessiert die gar nicht. Umwelt ist denen auch völlig egal. Wer soll denen denn was sagen.
    Und in der selben Zeit tut unser Innenministerium sein möglichstest um uns alle voll überwachen zu können.
    Da darf ich doch etwas beunruhigt sein oder?
    Also China ist von der geschichte her ganz anders als Europa. Wir hatten den ständigen wechsel. Germanen, Römer, Frankenreich, heiliges römisches Reich etc. All dieseStaaten wo wir mal dazugehört haben. Die Chinesen kennen nur China. Seit 6000 Jahren. An der Spitze steht der Kaiser, oder jetzt halt die Partei, und was die sagen, wird gemacht. ohne Wiederworte.

  • Kreuzrit sagt:

    Man baute die Chinesische Mauer nicht um die Mongolen aufzuhalten sondern um die Chinesen gefangen zu halten.
    Dies ist die Politik dieses Landes seit 3500 j.
    Gut das die Olympiade im Sommer dort stattfindet,
    Du und die ganze Welt werdet staunen mit dem was Reporter da raus holen werden…da wird es nicht immer so klappen mit dieser komischen Staats Polizei die immer alles ab bricht,
    meistens mit Gewalt.
    Der grosse Kopfschmerz derChin. Regierung.
    hoffentlich sieht man danach das wahre Gesicht des Chin. Wirtschaftsbums deutlicher.

  • Tres_Bln sagt:

    richtiger Kommunissmuss ist das auch nicht mehr in China.
    Westliche Investoren und westlich orientierte Politiker die keine skrupel gegenüber den menschen haben.
    Das einzige was zählt ist das Kapital. Eigentlich ist das in China schon eine form des Kapitalismus.
    Die ganze Welt schaut nach China…. die einen riesen Wirtschaftsaufschwung haben, aber Menschenrechte werden nichtmal diskutiert!!!
    Das finde ich sehr traurig!!!
    Selbst unsere „Demokratie“ hier, bin ich der Meinung,
    bekommt risse.
    —-Meinungsfreiheit ade—-



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