Durch menschliche Eingriffe massiv in Gefahr…?
Freitag, 2. April 2010, 23:18
Abgelegt unter: Berge

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Das gesuchte Gebiet erstreckt sich mit rund 2,1 Millionen Quadratkilometern – viermal so groß wie Spanien – über den fernen Osten. Es wird von einem gewaltigen Fluss beherrscht und vereint subarktische und temperierte Flora und Fauna in einzigartiger Vielfalt. Hier erstrecken sich ausgedehnte, zum Teil noch unberührte Laub- und Nadelwälder.
In ihren riesigen Wäldern mit über 400 Baumarten lebt die letzte größere Population (ca. 450 bis 500) des majestätischen Tigers.
Auch nur hier heimischen Tiere und Pflanzen gehören zu den am meisten gefährdeten Arten: Etwa der Leopard, von dem nur noch rund 35 bis 40 !! Tiere in freier Wildbahn leben. Darüber hinaus ist die Region Heimat vom Moschustier, Kragenbär, einem sehr seltenen Kranich, Zobel und Riesenseeadler sowie von zahlreichen endemischen Arten – also solchen Spezies, die nur hier zu finden sind.
Die Natur der Region ist massiv in Gefahr, ihre biologische Vielfalt und ihr ursprüngliches Landschaftsbild unwiederbringlich zu verlieren. Mit der weltweit steigenden Nachfrage nach Rohstoffen wie Holz, Erzen (zur Metallgewinnung) und anderen Mineralien erhöht sich auch der Druck auf die ressourcenreiche Region. Holz wird beispielsweise zu Papier, Zellstoff und anderen Holzprodukten weiterverarbeitet.
Das im fernen Osten eingeschlagene Holz stammt oft aus illegalen Einschlägen. Die Zerstörung der Wälder in der gesamten Region wird zusätzlich durch nicht-nachhaltige und unkontrollierte Einschlagspraktiken vorangetrieben.
Ähnlich verhält es sich bei der Gewinnung von Mineralien, vor allem Erzen. Durch veraltete Abbautechniken werden riesige Naturräume zerstört sowie Gewässer und Böden mit giftigen Substanzen belastet. Nach dem Abbau bleibt oft eine Mondlandschaft zurück. Vorgeschriebene Renaturierungsmaßnahmen der stillgelegten Abbauflächen werden in der Regel aufgrund fehlender Kontrollen nicht durchgeführt. Verstärkt wird die großflächigen Wald- und Landschaftszerstörung durch korrupte Behörden, fehlende oder schlecht funktionierende behördliche Kontrollsysteme und verantwortungslos agierende Konzerne.
Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch vieler staatlicher Betriebe waren viele Regionen im fernen Osten von einer hohen Arbeitslosigkeit und einer daraus resultierenden wachsenden Armut betroffen. Mit diesem Trend erhöhte sich auch zunehmend der menschliche Einfluss auf die Natur.
Die Wilderei nahm beispielsweise seit dieser Zeit drastisch zu. Zum einen werden Wildarten wie Rehe, Wildschweine und Hirsche gejagt, um Wildfleisch für die Eigenversorgung zu beschaffen. Zum anderen erzielen Wildtierprodukte wie Felle, Knochen, Körperteile vom Aussterben bedrohter Arten auf dem chinesischen Schwarzmarkt hohe Preise. Auch die vermehrte Nachfrage nach Wildfisch und Kaviar erhöhte die illegale Fischerei in der gesamten Region.
Zudem bergen Großprojekte wie Staudämme zur Energieerzeugung und der Bau von Ölpipelines für die Zukunft Gefahren für Mensch und Umwelt.
Welche Region ist hier gemeint und sollte mit allen verfügbaren Mitteln gerettet werden?
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8 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Brigitte H sagt:

    Dass die Amur Region gemeint ist, schätze ich auch. denn sie ist mit ihren 4.146 Arten höherer Pflanzen – 800 davon endemisch – über 400 Fischarten, 500 Vogelarten und 27.000 Insektenarten wirklich einzigartig.
    Natürlich sollte man auch das Dinosaurier-Gräberfeld nicht vergessen, das 1911 am südöstlichen Stadtrand von Blagoweschtschensk gefunden wurde und dem die Gebeine entnommen wurden , aus denen man das Dinosaurier-Skelett für das Geologische Museum in Sankt Petersburg zusammengesetzt hat.
    Deshalb noch die Aufzählung einiger Unterfangen, die Natur dort zu retten, was nur durch Kooperation mit anderen nationalen und internationalen Organisationen und mit Unterstützung der Behörden möglich sein kann, damit sich ein Umweltskandal wie im Februar letzten Jahre nicht wiederholt. Da hatte die Forstverwaltung der Provinz Primorje 200 Waldparzellen innerhalb der geschützten russischen Amurregion einfach versteigert und für die Abholzung freigegeben.
    Die bestehenden Naturschutzgebiete werden vernetzt und ausgeweitet, neue geschaffen, wobei Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Holzeinschlags vorangetrieben werden müssen.
    Das Forest Stewardship Councils (FSC), ein unabhängige Zertifizierungssystem gewährleistet zum einen eine nachhaltige, ökologische Forstwirtschaft und garantiert soziale und ökologische Standards. Es zertifiziert Unternehmen in der Region, die sich nach diesen Regeln richten, und so sollen bis Ende 2012 fünf Millionen Hektar im russischen und eine Millionen Hektar im chinesischen Teil der Amur-Region nach diesem System zertifiziert sein.
    In der Gegend um den Bikin-Fluss hat sich die einheimische Bevölkerung verpflichtet, Holzverwertung unter ökologischen Gesichtspunkten zu betreiben.
    So genannte Anti-Wilderer-Brigaden leisten Aufklärungsarbeit, um beispielsweise die Bevölkerung für die Belange des Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren. So wird jedes Jahr in verschiedenen Orten der Amur-Region der Tigertag ausgerichtet, an dem Kinder spielerisch über die Tigerschutz-Aktivitäten diverser Naturschutz-Organisationen informiert werden.
    Das Greifen dieser Unternehmungen wird durch regelmäßiges Monitoring überprüft, und es konnten inzwischen schon signifikante Verbesserungen nachgewiesen werden.

  • Verdinand . sagt:

    Das Amur Gebiet
    Es erstreckt sich mit rund 2,1 Millionen Quadratkilometern – viermal so groß wie Spanien – über den fernen Osten Russlands, die Ostmongolei und den Nordosten von China.

  • Knappe sagt:

    Die drei Antworten über mir sind alle richtig. Mehr hätte ich auch nicht gewusst, in dieser Gegend war ich auch noch nicht. Meine weiteste Reise nach dem Osten ging bis zum Baikalsee.
    Es wird dir sicher sehr schwer fallen, hier die BA zu vergeben.
    Leider habe ich erst jetzt deine Frage gelesen, dann ich war anderweitig beschäftigt.

  • kafri sagt:

    ostsibirien, ostjakutien, magadangebiet,
    denke ich, schaue gar nicht nach, bin zu faul dazu. mfg

  • Die Petra sagt:

    hallo
    was ich nicht so ganz verstehe ..
    sehr viel text ..stellst du hier eine frage , wo du die antwort schon weist ?
    nach dem motto mal sehen , ob ihr auch so schlau seid wie ich ?
    grüsse die petra

  • Robert S sagt:

    Das weißt du doch auch das es die Mongolei ist und da für einen so langen Text das hättest du in zwei Zeilen sagen können.

  • KingPhoe sagt:

    Naja die Antwort weiß ich nicht aber die Informationen sind ganz intressant.

  • Denilson sagt:

    Die Amur-Region ist eine der größten Regionen Russlands. In der späten Zarendynastie war das Gebiet auch unter „Amur Krai“ (Аму́рский край) oder „Priamurye“ (Приаму́рье) bekannt. Der Verwaltungssitz ist Blagoveshchensk, welche 1856 gegründete Siedlung eine der ältesten im Fernen Osten Russlands ist. Es ist eines der traditionellen Goldabbau- und -handelsgebiete. Das Gebiet ist zu erreichen durch zwei Bahnstrecken, der Transsibirischen Eisenbahn und der Baikal-Amur-Mainline. Die Rohstoffreserven werden (je nach Quellenangabe) auf 400 bis 800 Mrd. US$ geschätzt.
    Weitere Informationen finden sich in den anliegenden (englischen) Links. Wer hierzu Wikipedia interviewen möchte, kommt auch nicht ohne die engl. Sprache aus (siehe „Amur Oblast“).
    (Eine Gemeinheit des Fragestellers, Wikipedia unbrauchbar zu machen 😉
    @Knappe:
    BA-Vergabe nach Rechercheaufwand. Ich würde es neidlos anerkennen und DH von mir sowieso. Der weibliche Touch bereichert unsere Fragerunde ungemein 😉



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