Findet Ihr es richtig dass ich diesen Brief geschrieben habe ?
Freitag, 9. April 2010, 11:51
Abgelegt unter: Regierung

angela.merkel@cdu.de
Präsidium der CDU Deutschlands
Frau Dr. Angela Merkel
Vorsitzende der CDU Deutschlands
Klingelhöferstraße 8
10785 Berlin Sonntag, 22. Februar 2009
Warum die CDU nicht wählbar ist!
Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
im Alter von 53 Jahren wähle ich seit erlangen der Wahlberechtigung auf lokaler-, Landes- und Bundesebene mit erster und zweiter Stimme aus voller Grundsatzüberzeugung CDU.
Wem sonst, wenn nicht den Enkeln der Urväter der sozialen Marktwirtschaft, sollte ich mein Vertrauen schenken? Ist es doch notwendig, wirtschaftlich erfolgreich zu sein um die Möglichkeit zu haben, den sozialen Herausforderungen standzuhalten und der sozialen Verantwortung gerecht zu werden.
Meine mittlerweile 35jährige Treue zur CDU hatte auch Bestand, nach bekanntwerden der NSDAP Verwicklungen von Herrn Kurt G. Kiesinger. Selbst die dubiosen Verhältnisse um den Tod von Herrn Uwe Barschel haben mich nicht abgeschreckt CDU Wähler zu bleiben. Noch nicht einmal die Verwicklungen von Spitzenpolitikern der CDU in Geldschiebereien, Steuer- Spenden- oder Traumschiffaffären und auch nicht polarisierende Aussagen von Herrn Roland Koch.
Aus meiner Sicht gab es zu all diesen Affären von CDU Politikern zu berücksichtigende Lebensumstände und Erklärungen. Nicht alle Erklärungen waren leicht zu schlucken.
Mit den gemachten Aussagen eines Herrn Mißfelder jedoch ist das ertragbare Maß und Verständnis für „politisches Gerede und Handeln“ deutlich überschritten und wirft kein wirklich gutes Bild auf die Oberste Führungsriege der CDU.
Diffamierung ist ein Werkzeug der Demagogie. So etwas hat aus meiner Sicht und Meinung in einer demokratischen, sozialen, christlichen Partei der Mitte mit hohen ethischen Ansprüchen nichts zu suchen und darf unter keinen Umständen zur freien Disposition einzelner zur Verfügung gestellt werden. Weder im Zusammenhang mit, Religionen, politischer Überzeugung, geschlechtlicher Orientierung, ethnischer- oder sozialer Herkunft sowie der Zugehörigkeit einer sozialen Schicht.
„Demagogie wird heute unter anderem so definiert:
„Demagogie betreibt, wer bei günstiger Gelegenheit öffentlich für ein politisches Ziel wirbt, indem er der Masse schmeichelt, an ihre Gefühle, Instinkte und Vorurteile appelliert, ferner sich der Hetze und Lüge schuldig macht, Wahres übertrieben oder grob vereinfacht darstellt, die Sache, die er durchsetzen will, für die Sache aller Gutgesinnten ausgibt, und die Art und Weise, wie er sie durchsetzt oder durchzusetzen vorschlägt, als die einzig mögliche hinstellt.“
(Martin Morlock 1977)
Bei allem bleibt Demagogie eine eher historische und politisch-moralische bzw. theoretische Kategorie. In der kriminellen Form der Volksverhetzung wird sie als strafrechtlicher Tatbestand angesehen.“
Wenngleich es Demagogie der perfidesten Art war, so wurde doch mit diesem Werkzeug 1933 der NSDAP der Weg zur Macht auf demokratischem Weg in diesem Lande geebnet. Wehret den Anfängen.
Würde sich heutzutage ein Politiker egal welcher politischer Herkunft, politisch inkorrekt gegenüber Negriden, Türken, Ausländern allgemein, oder Juden, also unterschiedliche Gesellschaftsgruppen äußern, höre ich die lauten Rücktrittsrufe von der Regierung oder der Opposition. Je nach dem, wer gerade ins Fettnäpfchen getreten ist.
Offensichtlich stehen Harz IV Empfänger in der sozialen Hackordnung auf der untersten Stufe. Wie sonst ist es zu erklären, dass bis jetzt sich noch kein Politiker ernsthaft geäußert hat. Stillschweigen ist Zustimmung – sagt man.
Wenn politische Parteien es zulassen, dass Mitglieder ihrer Führungsriege auf Kosten der sozial Schwächsten und in dieser Gesellschaft am schlechtesten vertretenen Gesellschaftsgruppe eine soziale Hackordnung auszuloten versuchen, dann ist diese Partei aus ethischen Grundsätzen nicht mehr wählbar.
Eine Partei der Mitte muss hohen ethischen Grundsätzen gerecht werden, wenn Sie wählbar sprich in der Machtposition vom Wähler legitimierbar sein will. Auch Harz IV Empfänger sind Wähler und bei der derzeitigen Wirtschaftsaussicht werden es wohl bald viel mehr sein, mit Sicherheit auch im Wahlkreis 122 welcher 2005 ohnehin schon nicht sonderlich erfolgreich war. Eine Differenz zur SPD von minus 24,7% der Erststimme und minus 22,3% der Zweitstimmen kann wohl kaum als erfolgreiche Personalbesetzung gewertet werden.
Es ist kein versehentlich unachtsamer Versprecher wenn ein Mitglied des Präsidiums Ihrer Partei, medizinische Notwendigkeiten, älteren Menschen abspricht oder nun 6 Jahre später Harz IV Empfänger pauschal als nikotinsüchtige Alkoholiker diffamiert.
Ein derartiges Verhalten widerspricht allen Grundsätzen einer sozialen Verantwortung, gutem Charakter und Anstand und eben auch den auf dem 21. Parteitag in Hannover am 3. Dezember 2007 beschlossenen Menschenbild und Grundwerte der CDU sowie dem Grundsatzprogramm der CDU als Ganzes.
Zitat Herr Dr. Wolgang Schäuble. Der Autor ist Bundesinnenminister. Der


9 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Orpheus sagt:

    Richtig oder nicht richtig, das will ich nicht beurteilen. Aber auf jeden Fall ist der Brief zu lang.

  • Gummiham sagt:

    Sehr gut formuliert und der Inhalt gibt auch mein Denken wider, aber ich glaube nicht, das diese Briefe gelesen werden und erst Recht nicht von Frau Merkel selbst.
    Schick ihn trotzdem ab, ist ja schließlich eine Genugtuung für Dich selbst Deine Gedanken und „Wut“ mal in Worte gefasst zu haben.

  • NONAME sagt:

    Hat Frau Merkel einen Sack Reis?

  • You Know Who sagt:

    Du hast Dir alles von der Seele geschrieben, und das tut Dir hoffentlich gut, zumindest wünsche ich Dir das. Die Krux ist aber, dass unsere Politiker – egal welcher Partei – inzwischen so unglaublich weit von den Menschen in diesem Land entfernt sind, dass sie Dein Brief weder interessieren noch in irgend einer Form zum Nachdenken bringen wird.
    Und Angela Merkel selbst wird diesen Brief ganz sicher nie bekommen. geschweige denn lesen. Vielleicht solltest Du ihn parallel an verschiedene Zeitungen senden, allen voran an das CDU-Hausblatt „Bild“. Eventuell wird er zumindest in Auszügen gedruckt oder wenigstens sein Inhalt erwähnt.
    Herr Mißfelder ist in meinen Augen ein arroganter Schnösel. Ich wünsche keinem Menschen etwas Böses, aber ich würde es ihm gönnen, wenn er in eine Notlage geraten würde, wo er auf genau die Dinge angewiesen ist, die er immer wieder diffamiert und anderen verweigern will. Das würde ihm drastisch vor Augen führen, was für einen Blödsinn er von sich gibt.

  • Gerechti sagt:

    Na klar ist es richtig diesen Brief geschrieben zu haben.
    Jeder Bundesbürger sollte jede Woche mindestens einen solchen Brief nach Berlin oder an die Landesvertreter schicken.
    Viel wichtiger ist es jedoch das Verhalten bei der nächsten Wahl auch umzusetzen, denn dann wäre die CDU/CSU schon einmal ganz weg, wenn dies alle so machen würden.

  • Matthias sagt:

    Warum stellst du die Frage zweimal?
    Nochmal: fasse dich kurz!
    Kein Mensch liest das alles durch. Zwei bis drei Argumente mit Begründung, nicht mehr!
    NSDAP, „Negride“, Traumschiffaffären.. das wird bei dir alles zusammengemixt. Das Schäuble Bundesinnenminister ist weiß die CDU auch ohne dich!

  • rainer f sagt:

    merkel wird diesen brief nie lesen, der wird in ihrem büro geöffnet und spätestens nach dem zweiten absatz wird der weg geworfen. er ist schlicht zu lang.
    da jeden tag tausende briefe dort ankommen, empfielt es sich, das was man sagen will kurz und prägnant zu formulieren.

  • 1946 sagt:

    Ja wenn es Dir dadurch leichter wird.
    Dieser Brief landet in der Rundablage unter P wie Papierkorb.
    Dein Briefstil ist geschliffen formuliert.
    Was muss eigentlich in einem vorgehen 35 Jahre Mitglied in
    einer Partei zu sein und dieser mit Konsequenz die
    1 + 2- Stimme bei allen Wahlen zu geben egal
    welches Programm und was passiert.
    Weshalb hast Du noch kein politisches Amt?

  • perhaps sagt:

    Ich finde diesen Brief sehr gut und bewundere dein sprachliche Fähigkeit. Ich stimme auch dem Vorschlag zu, ihn an eine möglichst große Zeitung zu schicken, die von Politikern gelesen wird und die werden gelesen!
    Mein Vater schreibt Leserbriefe online direkt nach Berlin an die Zeitung, ich kann auf Bedarf nachfragen. Jedenfalls werden die sehr oft abgedruckt. Deutliche Worte und Stellungnahme sind erwünscht.



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