Hat die Wende Deutschland geschadet?
Montag, 5. April 2010, 10:56
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Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Dokumentarfilm gesehen, der ein sehr krititsches Licht auf die Zeit in Ostdeutschland, nach 1989 warf. Besonders schlecht abgeschnitten hat dabei das Bundesland Sachsen. Ich möchte meine persönliche Meinung hier nicht zu fest einbringen, da ich Aussenstehender (Schweizer) bin. Doch der Dok war eine deutsche Produktion und kam auch im deutschen Fernsehen. Auf jeden Fall haben die dort z.B. gesagt, dass sich die Umwandlung Ostdeutschlands in eine Demokratie, ohne Stasi und gefälschten Wahlen zwar als grosse Vorteile und Fortschritte erachten lassen müssen, doch dass die Wende auch viele Nachteile mit sich gebracht habe. So seien in den letzten 20 Jahren ziemlich alle gut qualifizierten Arbeitskräfte und auch ein sehr grosser Anteil an Frauen aus Sachsen in den Westen „emigriert“. Selber kann ich dies nicht beurteilen, da ich noch nie in Ostdeutschland war. Nach Darstellung dieses Doks besteht der Grossteil Ostdeutschlands jedenfalls heute aus Arbeitslosen und Faschos… weil eben alle anderen in die neuen Bundesländer gegangen seien.
Ausserdem habe ich auch schon einige Male gehört, dass die Bundesrepublik Deutschland in den letzten 20 Jahren Millionen und Abermillionen in die Ostländer habe „pumpen“ müssen, und dass diese, rein finanziell gesehen, auch heute noch ein grosses Minusgeschäft seien.
Ist das wirklich so?
Was meint ihr? Hat die Wende Deutschland (auch) geschadet?


13 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Jocolibr sagt:

    Klare Antwort : J A
    In vielfacher Hinsicht !
    Zur Klarstellung
    Mit Deutschland meinst Du die BRD
    Wobei wie üblich, die DDR unter den Teppich gekehrt wird.
    Für die BRD war die Mauer und die Ost/West Konfrontation eine berauschende Droge.
    Da „der Westen deutlich machen wollte, wie viel besser sein kapitalorientiertes System für den Menschen ist, wurde Deutschland also Vorführstaat für den Wohlstand durch Kapitalismus mißbraucht.
    Da dies finanziell für den einzelnen Menschen viele Vorteile brachte und auch seine Reisefreiheit nur vom Geldbeutel, seiner eigenen Beschränktheit und den ausgrenzenden Visabestimmungen des Ostblocks inklusive Cuba eingeengt wurde.
    Nach dem finanziellen und moralischen Zusammenbruch des Ostblocks entfiel das Feindbild OST
    Das Puschen und hochjubeln war nun hier nicht mehr Gewinn bringend und wurde eingestellt.
    Die westliche Fixierung auf fiktive Gewinnmaximierung im Finanzbereich ignoriert bewußt völlig die Realität der globalen Zusammenhänge und verschweigt intrigant, das der maximale Gewinn im Kapitalismus durch massive Ausbeutung und großflächiger Verarmung auf dem Globus erzielt wird und so der westliche Reichtum auf der Armut in der dritten Welt beruht.
    Da nun das Feindbild auf strategische und rohstoffreiche Länder verlegt wurde, dienten die islamistisch betitelten, fanatisch geprägten Gruppen dazu, das Geld und die Aufmerksamkeit in diese Bereiche zu stecken.
    Damit wurde und werden finanzielle Mittel und Technologie in großen Stil abgezogen.
    Der dadurch entstehende Mangel breitet sich durch die seit langem vorhersehbare Krise des Kapitalismus zunehmend aus, auch wenn hier Fakten immer wieder schön geredet werden.
    Da bei feiert die Verlogenheit irrsinnige Höhenflüge und die besten Lügner feiern sich als Wahlsieger.
    Ob Bush in den USA oder Adenauer, Kohl, Blüm oder Merkel hier. Die FDP ist taktisch geschickt.
    Ihre Lügen sind so verpackt, das es als Fehlinterpretation bezeichnet werden kann.
    „Mehr Netto vom Brutto“ suggeriert dem Wahlberechtigten, das sie am Ende mehr bekommen.
    Das hiermit aber nur 400 Euro Jobs das Maximum darstellen wird leicht übersehen.
    Denn wer will schon mit Netto 100 % vom Brutto hier leben, wenn das nur 400 Euro sind und die weder hinten noch vorne reichen, keine Sozialleistungen beinhalten, also auch keine Rente.
    Das Menschen ohne Perspektive und von fortdauernder Arbeitslosigkeit bedroht, emotional brisant sind, ist altbekannt.
    Das diese Underdogs sich noch Schwächere suchen um ihre Aggression herauszulassen liegt an der eingebleuten Feigheit, der Angst vor den Repressionen des Staates und der Verachtung der Gemeinschaft.
    Die angestaute Wut an jene abzureagieren, die mit Machtpolitik, Bonischeffeln und Arbeitsplatzauslagerung für das Drama der Welt verantwortlich sind, ist ja geächtet und verpönt.
    Außerdem bedeutet, sich gegen die Mächtigen zu wehren, in die Gruppe der Terroristen abzurutschen und das ist ja laut Presse und Medien ja das Allerletzte.
    So bleiben die Deutschen brav und sehen zu, wie alles den Bach hinab fließt und an ihnen vorbei, sich immer mehr entzieht.
    Nur da, wo es immer unerträglicher wird, vermehren sich die Faschos und suchen sich ihre nahen Opfer.
    LG Jo

  • Berni sagt:

    Es wurden und werden Milliarden (nicht Millionen) in die neuen Bundesländer gepumpt. Mit einer ziemlichen Erfolglosigkeit, da diese Gelder nicht für Investitionen sondern für die laufenden Haus-
    halte (Gehälter, Renten und Sozialhilfe) ausgegeben werden.
    Im Osten ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch weil kaum Firmen bereit sind, sich dort anzusiedeln.
    Viele junge oder gut ausgebildete Arbeitskräfte sind in die westlichen Bundesländer abgewandert.
    Von der Plünderung der westlichen Sozialkassen (Rentenversicherung, Krankenkassen etc.) für die
    Wiedervereinigung, haben diese sich bis heute nicht erholt.
    Den Bürgern in den westlichen Bundesländern wird verkauft, dass die Ausgaben für Krankheit etc. zu hoch wären und deshalb ständig die Beiträge erhöht werden müßten.
    Fakt ist, dass Kanzler Kohl das „entnommene Geld nicht wieder zurück gezahlt hat.
    Den Bundesländern West ging es vor der Wiedervereinigung finanziell sehr gut. Heute ist es
    ein Bild des Jammers.
    Die Strassen im Osten sind in einem besseren Zustand als die im Westen.
    Besonders ärgerlich empfinde ich es, dass ca. 30 % der Bundesbürger Ost die Mauer wieder haben wollen weil es ihnen vorher besser ging.

  • TeufelX sagt:

    Damals gab es die „umströmung“ : Wir sind das Volk zu Wenn die DM nicht zu uns kommt gehen wir zu ihr! Daraus entwickelte sich , Staatenübergreifend, die Wahlen 1990 . Helmut Kohl versprach blühende Landschaften, die aus der „Portokasse“ zu finanzieren sei, der Gegenkandidat damals (Oskar Lafontain) warnte vor zu schnellen Beschlüssen, ein langsameres Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten, mit Hilfe der (damals EG) Annährerung sei eher finanzierbar.So warnte er könnten die Unterschiede West-Ost besser aufgefangen werden als eine schnelle Wiedervereinigung.
    Nun weiß man: weder in West- noch in Ostdeutschland sind blühende Landschaften erkennbar! Kohls „Mädchen“, eine Pfarrerstochter, die in Moskau Physik studieren durfte, die in der FDJ für Aufklärung und Propaganda sich Verdienste erworben hat, die ihr Mäntelchen dahin hängt wo sie wie in der DDR genau weiß: Da profitiere ich! Wie der Ziehvater Kohl!
    Damals 1990 hätte man denken können und müssen, heute ist es zu spät! Dieses Land wird systematisch mit Klientelpolitik in den Abgrund getrieben! Vorneweg „das Mädchen“!

  • zandande sagt:

    Das Minusgeschäft ist subjektiv von den Wessis empfunden. Die Wirtschaft hat sich nach der Eröffnung eines 16mio-Einwohnermarktes dumm und dämlich verdient. Sie hat es aber nie weitergegeben. Ja , es gibt diese schwachen Regionen, in denen die Rechten echt stark sind (im NO). Aber – 80% sind locker angeglichen, auch wirtschaftlich. Im Osten werden z.Bsp. mittlerweile mehr Autos gebaut als im Westen (Porsche, Opel, VW, BMW…) Der Westen ist ein Auslaufmodell mit zu hohen Löhnen (siehe Daimler Sindelfingen usw.) Es wird nach Norden und Osten verlagert. Vorurteile beruhigen den Mob. Ja, nach der Wende sind extrem viele Fachkräfte! abgewandet. Auch das ein vorübergehender „warmer Regen“ für die „Alten“ Bundesländer. Nach 20 Jahren sollte das Thema ruhen.
    PS. Dr Soli ist schon lange kein Soli mehr, aber fest im Jahresbudget eingerechnet. Eine Steuer mit falschem Namen. Keine Regierung kann den mehr abschaffen. Was viele nicht wissen – der wird auch im Osten gezahlt – von Anfang an. Die Kohle wird im Moment komplett nach Berlin gepumpt!

  • PERRO sagt:

    Die neuen Bundesländer sind immer noch die größten Bezieher von Transferleistungen in Deutschland. Der Regierungswechsel hat sicher nicht geschadet, ganz im Gegenteil war es höchste Zeit, dass ein grün/rotes Gesindel endlich in die Wüste geschickt wurde.
    Allerdings muss man feststellen, dass sich die schwarz/gelbe Regierung bis jetzt auch nicht mit Ruhm bekleckert hat und ich will hoffen, dass sich da noch etwas ändert, obwohl es mir als andorranischem Bürger, ja am Gesäß vorbeigehen kann!
    ERGÄNZUNG:
    Trotz Soli (den ich auch eine gewisse Zeit bezahlt habe) und vielen anderen Dingen, finde ich die Wende (Mauerfall) eine Bereicherung für Deutschland, da muss nur noch etwas Klimawandel stattfinden!

  • ♞NIGHT♘ ♡WL♞ ♡ ♘H♡USE♞ sagt:

    Ich denke mal wirtschaftlich vorerst, also während der ersten zehn Jahre, nicht.
    Zur Zeit der Wende ging es beiden Staaten wirtschaftlich nicht so rosig.
    Also hatte man dadurch neue Möglichkeiten. Was aber hinzu kam, waren die „steigenden“ Löhne in den neuen Bundesländern. War doch Ostdeutschland zuvor das Produktionsparadies für die alten Bundesländer.
    Diese „Abermillionen“, die eigentlich wahrscheinlich Milliarden waren, dürften sich schon gerechnet haben. Sonst hätte man es nicht über solange Zeit praktiziert.
    So könnte man doch, trotz hoher Gewinnspanne, bei den äußerst günstigen Produktionskosten, diese Produkte dennoch fürn „Apfel und ein Ei“ verkaufen.
    In diesem Sinne!

  • __A_YAHO sagt:

    Oben genannte These des Endes durch Wende lässt sich eindrucksvoll am Beispiel der sogenannten „Deutschen Wende“, auch genannt „Das Öffnen des Pumakäfigs“ , belegen. Hierbei führte die Wende quasi auch zu einem Ende. Als Altkanzler Kohl 1990, und mit „alt“ meine ich „sehr alt“, auch konservativ oder zurückgeblieben genannt, seinen geistigen Schaden durch eine Heldentat kompensieren musste, entschied er sich gegen ein Leben als Superheld (Sein Anzug wird heute als Heißluft-Ballon genutzt) und machte stattdessen den Westen unsicher. Diese Tat führte zum Ende einer ruhmreichen Ära des deutschen Lebensstandards, auf Reichtum folgte Armut, auf Kaviar Katzenfutter und auf Hartz 3 folgte Hartz 4.

  • hp sagt:

    wende ist wohl etwas übertrieben es ging auch vorher schon bergab es war da nur noch nicht bei einem grossteil der Bevölkerung angekommen sonst hätte es ja nicht statt gefunden

  • Alex sagt:

    die im Westen haben sicher kein Vorteil daraus gezogen, die im Osten schon.

  • patoma30 sagt:

    der BRD hat sie extrem geschadet. Vorher war alles Besser.

  • D.R. Eisendraht sagt:

    Die Wende selbst nicht aber was daraus gemacht worden ist. Angefangen mit der Treuhand und immer noch kein Ende…..

  • whyskyhi sagt:

    nein

  • angela k sagt:

    die wende an sich hat mit sicherheit niemandem geschadet..nur das, was daraus gemacht wurde.
    ich will (als gelernte ossi) auch nichts beschönigen.
    natürlich war die DDR am grunde und alle dachten, mit der wiedervereinigung würde es besser werden.
    das ist inzwischen 20 jahre her, inzwischen haben wir eine ostdeutsche kanzlerin und besser geht es uns immer noch nicht.
    wie denn auch? intakte firmen im osten wurden erst mal ganz pauschal ruiniert..arbeit weg, geld weg…also auch wirtschaft weg.
    gelder in den osten pumpen????..ich lach‘ mich weg…wahrscheinlich nach russland oder polen..
    das was in die ehemalige DDR investiert wurde, war doch nur ein riesiger haufen von korruption…
    da wurden fördergelder einfach an jeden windigen typen heraus gegeben
    ..mach dir doch einfach mal einen schönen urlaub und gondel durch unser schönes „ossi-land“..was meinst du, wie viele bau-ruinen du da entdecken kannst.
    alle von fördergeldern errichtet, aber nie in betrieb genommen, weil sie dann ja wirtschaftlich hätten sein müssen.
    ja, est ist traurig aber war..im osten deutschlands hatten diese neo-nazies wirklich leichtes spiel.
    was will man auch anderes erwarten von leuten, die nicht anderes kennen, als zu gehorchen?
    plötzlich haben sie die große freiheit und wissen nicht mal, was sie damit anfangen sollen.
    das mußt du dir mal vorstellen!..von jetzt auf geich sollst du dein leben selbst in die hand nehmen..das ist gar nicht so einfach…
    um dich herum bricht alles zusammen, dei job geht flöten, du hast keine ahnung, wie das mit dem arbeitsamt funktioniert(sowas gab es ja im osten nicht).
    ..und dann kommen auch noch russlanddeutsche eingewandert(upps, warum erst jetzt?), werden gebauchpinselt bis zum geht nicht mehr, bekommen mehr stütze im monat, als du jeh verdient hast und haben in ihrer „notunterkunft“(ehemalige kasernen) auch noch eine putzfrau!..du kämpfst um’s nackte dasein und die bauen sich ein häuschen im grünen, für dessen krediet „vater staat“ die bürgschaft übernimmt.
    da kommt man als normal denkender mensch schon manchmal in versuchung, die fronten zu wechseln..was will man dann noch von einem jugentlichen ohne perspektive erwarten?



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