Ist es systemkonform, zufrieden in der Unzufriedenheit zu verharren?
Freitag, 9. April 2010, 10:56
Abgelegt unter: Regierung

Die Regierung ist eh an allem schuld und die Opferperspektive…ist ja auch ganz bequem?


5 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Onegreyo sagt:

    Nein, systemkonform würde ich das nicht nennen. Systemkonform wäre es, seine Unzufriedenheit an gegebenem Orte zu artikulieren – genau dafür haben wir schließlich Volksvertreter, Medien etc. – und sich dafür einzusetzen, dass Änderungen überhaupt möglich sind. Es gibt allerdings genug Dinge, die man selbst nur ändern kann, wenn man sein eigenes Verhalten ändert. Ich habe z.B. keinen Einfluss auf die Weltmarktpreise für Rohöl und da hilft auch kein Monieren bei einem Abgeordneten, aber dann versuche ich eben, das Auto eben so oft als möglich stehen zu lassen bzw. durch Alternativen zu ersetzen. Als „Opfer“ des Systems würde ich mich erst dann fühlen, wenn alle Möglichkeiten ausgereizt sind.
    Generell würde ich dabei „Unzufriedenheit“ etwas genauer beschreiben: Wenn ein Vollzeit Arbeitender in einem erlernten Beruf am Ende des Monats mit seinem Netto-Einkommen unzufrieden ist, weil er damit kaum den monatlichen Kostenaufwand seiner Familie decken kann, hat das eine andere Qualität als die Querelen eines gut Verdienenden über den Spitzensteuersatz, weil er sich seine nächste 100.000 Euro-Karre erst ein halbes Jahr später leisten kann oder die Saunalandschaft in seinem Neubau wohl erst nächstes Jahr finanziert werden kann.

  • Barry sagt:

    Unzufriedenheit eruzeugt das System, denke ich, automatisch Tag für Tag. Wer hat schon Lust, Tag für Tag früh aufzustehen und den ganzen Tag in einem langweiligen Job zu schuften oder, als Alternative, Arbeitslos zu werden, sich ncoh mehr zu langweilen und aus Geldnot gesellschaftlich völlig an den Rand gedrängt zu werden? (Oder sogar zu schuften und trotzdem unter Geldnot zu leiden)
    Indem man sich in die beschrieben Opferrolle versetzt (die Regierung verarscht uns, die manager beuten uns aus), erfasst man zwar einerrseits mehr oder weniger realistisch (weniger, wenn man bedenkt, dass natürlich in wirklichkeit auch manager und regierung in den Zwängen des Systems festhängen) die tatsächlichen Verhältnisse, aber läuft auch Gefahr, seine eigene Schuld an den Verhältnissen (Schuld dadurch dass man ncihts gegen sie unternimmt) zu übersehen und halbwegs zufrieden in seiner Opferrolle dahin zu leben.
    Diese Zufriedenheit in Unzufriedenheit ist natürlich das Beste, was dem System passieren kann, deshalb ist sie Systemkonform.

  • Lucy wieder glücklich. sagt:

    Klar einer muss doch Schuld sein wenn ich Unzufrieden bin. Nur an mir selber liegt es auf keinen Fall. :))))
    Ne hast schon Recht, man muss nicht unzufrieden sein aber trozdem ist es manchmal zum Mäuse melken was in der Politik jetzt so ab geht und ehrlich mal, was kannste denn dagegen groß unternehmen? Ja ich höre schon wieder, *Du allein kannst viel bewirken* Mag schon sein aber wenn keiner mit zieht oder sich nicht wirklich für etwas interessiert, stehst Du allein da und somit mache ich etwas anderes daraus was meiner Zufriedenheit dient. Man gammelt ja schließlich auch nicht den ganzen Tag rum. Ich jedenfalls nicht.

  • Nikolin P sagt:

    Unzufriedenheit ist so lange systemkonform als sie bei der Nörgelei stehenbleibt: „M i r passt der Laden nicht!“ – Weil das in jeder Hinsicht folgenlos ist und sich bei diesem Spruch die Zufriedenheit einstellt, dass man seine eigene Meinung gesagt haben durfte. Wenn man dann dafür so dankbar ist, dass man sich für den Grund der eigenen Unzufriedenheit nicht mehr interessiert, dann ist man reif für Demokratie und Freie Marktwirtschaft.

  • teutone5 sagt:

    die regierung eh nicht wolltest du sagen? die opfer die du meinst, sind selber schuld. hätten doch wählen können und dann was anderes…!!
    hast auch recht.
    das ist dann systemkonform….weil sie wiedermal 4 jahre still halten müssen.
    doch das nächstemal wird alles anders oder??



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