Kann ich den Artikel „Über die Schulden der jungen und fehler der alten“ von der Bild am Sonntag…?
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Donnerstag, 4. Februar 2010, 06:10
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(29. April 2001) im Internet kostenlos bekommen oder kann ihn jemand hier schreiben?
Gute Antworten wären toll.
Danke
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Gib mal „Bild am Sonntag “ an, die Zeitung müsste eigentlich ein Archiv haben.
Wenn nicht wende dich an die Redaktion, die schicken dir sicher den Artikel.
Habe ich schon mit einer anderen zeitung gemacht und sie machen es.
Zwei einfache Möglichkeiten:
– Bei der nächsten Zeitung vorbeigehen und fragen ob die sowas wie ein Zeitungsarchiv haben und du da mal schauen könntest…
– Bei Springer anrufen. Die können dir da sicher weiterhelfen.
Beides kostet Geld.
Hab den Text beim Hessischen Kultusministerium gefunden, Here we go:
Peter Hahne – Gedanken
Über die Schulden der Jungen und die Fehler der Alten
Sie kaufen sich teure Handys und
exklusive Markenklamotten, schließen
Kreditverträge ab und stellen sich die
neuesten Computer ins Zimmer. Sie wollen
alles – und das möglichst sofort.
Tausende Jugendliche leben über ihre
Verhältnisse und stehen als 18-Jährige
bereits mit hohen Geldsummen in der
Kreide. Der Zeitpunkt der Verschuldung
setzt immer früher ein, die Grundlage für
manche Schuldenkarriere wird in der
Kindheit gelegt.
Das ist die erschreckende Bilanz im
Armutsbericht 2001 der Bundesregierung.
Und es ist ein Aspekt, der viel zu wenig
beachtet wird.
Die Zahlen sprechen für sich und belegen
eine erschreckende Entwicklung: Jeder
fünfte Jugendliche zwischen 15 und 20
Jahren in Westdeutschland und jeder
siebte in den neuen Bundesländern ist
mittlerweile verschuldet. Knapp 400 000
junge Leute haben bereits einen Kredit
aufgenommen oder Ratenverträge abge-
schlossen. Drei Prozent der Klienten von
Schuldner-Beratungsstellen sind unter 20
Jahre alt.
Ein Experte einer solchen Beratungsstelle
bringt es auf diesen Punkt: Mitschuldig an
der Schuldenspirale sind die aggressive
Werbung, das Konsumverhalten der Eltern
und die landläufige Meinung, es sei ja
ganz normal, auf dem Kontoauszug immer
das Minuszeichen stehen zu haben.
„Kaufe jetzt und zahle später!“ ist deshalb
nicht nur ein beliebter Slogan von
Versandhäusern, sondern das Lebens-
motto vieler Jugendlicher. Ihnen wird
vorgegaukelt, dass Konsum auf Pump
etwas völlig Normales ist.
Der Wunsch nach Anerkennung treibt zum
Kauf teurer Statussymbole. Viele junge
Leute wollen dazugehören und mit dem
mithalten, was in Klasse oder Clique
angesagt ist. Bereits den Kleinsten geht es
um die großen Markennamen. Wessen
Outfit nicht die richtigen Labels und Logos
trägt, wer nicht Mitglied im Fitnessclub
oder im Besitz eines Führerscheins ist, ist
arm dran und schnell out.
Inzwischen hat jeder Zweite zwischen 12
und 19 Jahren ein Handy, rund 20 Prozent
von ihnen haben hohe Schulden bei den
Mobilfunk-Gesellschaften.
Kaum volljährig, bekommen sie die Verträge
förmlich aufgedrängt. Selbst Banken, die
sich doch immer rühmen, professionell mit
Geld umgehen zu können, erwecken den
Eindruck, als käme das Geld aus den
Automaten.
Vielen fehlt das richtige Verhältnis zum
Geld. Sie verlieren den Überblick über ihre
finanzielle Lage und finden im Schul-
densumpf keinen festen Boden mehr.
Eltern und Schulen müssen deshalb das
sprichwörtliche Tabu „Über Geld redet man
nicht“ überwinden. Kinder müssen lernen,
verantwortlich mit Geld umzugehen. Sie
müssen die Risiken von Kreditaufnahmen
und Vertragsabschlüssen kennen und
Kosten kalkulieren können. Sie müssen
wissen, dass auf den Rausch der Raffgier
immer die Ernüchterung folgt. Spätestens
nach Lektüre des Kontoauszuges …
Noch wichtiger aber erscheint mir, dass wir
Erwachsenen den Kindern Vorbild darin
sind, dass es erfülltes Leben trotz unerfüllter
Wünsche gibt.
Ein Schuldner-Berater spricht aus Erfah-
rung: „Kinder haben das Gefühl: Du lebst
nur, wenn du konsumierst. Und das leben
einem die Erwachsenen vor.“ Kein Wunder,
dass nach einer Umfrage nur noch jeder
vierte Jugendliche bereit ist, auf etwas zu
verzichten, wenn dafür kein Geld da ist.
Vor einigen Tagen las ich ein Interview mit
meinem Kollegen Johannes B. Kerner, in
dem es um die Erziehung seiner Tochter
ging. Eine entsprechende „JBK“-Antwort
quittierte der Reporter prompt mit der Rüge:
„Das klingt ziemlich autoritär.“ Dabei hatte
der TV-Moderator mit seiner Antwort
vollkommen Recht gehabt: „Wir Eltern
haben die Verpflichtung, unsere Kinder fürs
Leben fit zu machen. Dazu gehört, eine
gewisse Strenge walten zu lassen. Wer
alles bekommt, was er will, wird nicht
charakterstark.“