Neuseeland kauft sich das Eisenbahnnetz zurück -kann unsere Regierung davon lernen ?
Freitag, 9. April 2010, 00:36
Abgelegt unter: Regierung

Wellington (AFP) – Nach schlechten Erfahrungen mit der Privatisierung verstaatlicht Neuseeland seine Bahn wieder. Der Staat kaufe für 665 Millionen Neuseeländische Dollar (rund 335 Millionen Euro) die privatisierte Eisenbahn vom australischen Konzern Toll Holdings zurück, kündigte Finanzminister Michael Cullen an. Der Verkauf im Jahr 1993 und die zunehmende Abnutzung seither seien der Regierung eine Lehre gewesen, fügte er hinzu. Die Renationalisierung zum 1. Juli sei der beste Weg, um notwendige Investitionen ins Rollen zu bringen.
Quelle: http://de.news.yahoo.com/afp/20080505/tb…


8 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • eulenspi sagt:

    Alle Versorgungsbetriebe, welche für uns lebensnotwendig sind müssen staatlich bleiben und nicht Spekulanten überlassen werden. Außerdem würde ein beamteter Bundesbahnpräsident nur ein Zehntel von dem kosten, was ein Herr Mehdorn kostet. Vom verdienen kann man in diesem Zusammenhang wirklich nicht sprechen. Bei den Post-, Bank-, Energiekonzernen ist es ähnlich. Abzocke zum Nachteil der Verbraucher.

  • Klaus sagt:

    Zumindest das Schienennetz sollte nicht privatisiert werden. Nebenbei bemerkt, die Stromversorger investieren ja auch viel zu wenig in das Leitungsnetz.

  • HPD sagt:

    Vorausgesetzt, dass unsere Regierung überhaupt lernfähig ist (was ich ernsthaft bezweifle), ja unbedingt.

  • Chaco-Yekke Downyonder sagt:

    Das kommt darauf an, ob der Staat oder die Industrie das fortschrittlichere Denken hat.
    Der Vorteil an einer Verstaatlichung ist, dass ideologische Werte leichter mit einfliessen koennen, weil Gelder aus unterschiedlichen Quellen bereitstehen. Solange man ein privates, profitorientiertes Unternehmen fuehrt, kommt die Kasse leider zuerst. Sollte man also nicht nur eine Eisenbahn haben wollen, sondern auch noch eine, die Modernisierungen erfordert, die das Betriebsbudget nicht deckt, sondern nur von einer hilfsbereiten Bevoelkerung getragen werden kann, dann kann man nur sagen, verstaatliche, wer kann.
    Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass man hier in Neuseeland allgemein etwas bestuerzt war, dass das neue S-Bahn System Aucklands ein uraltes Gebrauchtteil mit Dieselmotoren aus Australien ist; ich glaube, die staatliche Motivation, die Sache in die Hand zu nehmen, kommt aus dieser Richtung.
    In Wirklichkeit wuenschen wir uns eine zackige, elektrische Eisenbahn fuer Neuseelands Zukunft, keine alten Dieseldampfroesser.
    Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die neuseelaendische Regierung zuegig (no pun intended) in diese Richtung gehen wird.

  • brd-schw sagt:

    Der Staat ist pleite, deshalb wird alles verkauft. So zögert der Staat den Exitus etwas hinaus , den ökonomischen Zusammenbruch kann man somit aber auch nicht verhindern. Ob das nun illegal ist oder nicht, daß interessiert die hohen Herrschaften in Politik und Wirtschaft nicht. Die sind einzig und allein an ihrem Reibach fixiert. Die Telekom war ja auch ein Monopol vom Staat und wieviel Probleme produzieren die jeden Tag.

  • fridolin sagt:

    Das is doch das gleiche wie in England!!!! Dort wurde die Bahn auch Privatisiert. Nach mehreren Unfällen/Unglücken und schlechten Leistungen kaufte der Staat die Bahn auch wieder zurück. Zwar „müssen“ die privaten Betreiber einen möglichst optimalen Betrieb gewährleisten…………die Realität sieht aber leider anders aus!!!!!
    Meiner Meinung nach, sollten solch WICHTIGE Dinge, wie eben die Bahn, in Staatsbesitz bleiben. Das ist die Beste und Sicherste Lösung!!!!
    Die Frage ist nur wirklich, ob man denn aus solchen Fällen etwas lernt oder nicht?!?!?!

  • Oakley sagt:

    Absolut. Auch vom venezolanischen Präsidenten Chavez, der nun auch, nach vielen anderen Dingen, die Ölförderung wieder verstaatlicht hat. Ich halte die Privatisierung außerdem für illegal, da die Bürger eines Landes durch ihre Steuern jahrzehntelang z.B. das Eisenbahnnetz finanziert haben. Alles was in staatlicher Hand ist und bleibt, wird größtenteils von ungerechtfertigten Preisanstiegen verschont. Es ist der letzte, traurige Ausverkauf einer wohl leider aussterbenden Gesellschaftsform, die man mal Staat nannte, und die nun auch ihre ‚Restbestände‘ an die Wirtschaft übergibt.

  • arno sagt:

    Unsere Regierung ist unbelehrbar!



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