Seid ihr dafür, das Schweizer Bankgeheimnis aufzuheben?
Dienstag, 6. April 2010, 03:34
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Ja – aber die Bankgeheimnisse aller andern Länder ebenfalls und schweiz-intern auch. Das gilt nämlich sowieso nur für die Reichen und Superreichen. Wer ein lächerliches Sparen-*-Konto für’s Alter hat, muss 20% Steuern bezahlen, wenn er das Geld kriegt. Und die Bank teilt das dem Steueramt mit – Bankgeheimnis? Pustekuchen.
Ein Freund von mir hat sich von Platon (ca. 370 v.Chr.), Ziegler (1976 fff.) und Dürrenmatt (Rede auf Vaclav Havel, 1990) inspirieren lassen:
„Räuberhöhlengleichnis: Indianer, Kavallerie, Nazis…. Als bekennender Peer-Steinbrück-Fan und als einer von denen, die seit einem Vierteljahrhundert vor den Gefahren des Finanzplatzes Schweiz warnen, ohne von bürgerlicher Seite je gehört worden zu sein, blase ich gerne auch noch ins metaphorische Feuerchen: Die Schweiz ist durch das Bankgeheimnis und durch das kapitalistische Finanz-Casino zu einer Räuberhöhle geworden, in der sich die Diener, die Sklaven und die Gefangenen der Räuber schon so an das Leben drinnen gewöhnt habe, dass sie sich eines ausserhalb der Höhle schon gar nicht mehr vorstellen können. Und wenn von draussen Menschenlärm hereindringt, dann werfen sie sich den Räubern ängstlich an die Brust und schwören, mit ihnen zusammen die Höhle bis zum letzten zu verteidigen. Anstatt dass sie die Chance nutzen würden, den Räubern zu entkommen und sich endlich selber zu befreien. „


9 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • nerone sagt:

    Nein. Wer betrügt oder kriminell ist, gegen den ist die Schweizer Amtshilfe ohnehin wirksam.
    Wogegen sich die meisten Schweizer (und ich auch) wehren, ist die Transparenz wie z.B. in Deutschland, wo der Staat jedes Konto anschauen kann. Wer mal in irgendeine Art Verfahren verwickelt wird, hat null Chancen wegzukommen, wenn alles bekannt ist. Der kann nicht mal eine Kaution leisten, woher auch?
    Der typische Schweizer ist gegenüber dem Staat sehr misstrauisch, auch gegenüber dem eigenen Staat. Deshalb haben die Schweizer auch das Recht behalten, über Steuergesetze und sogar Steuersätze abzustimmen! Und der Schweizer Staat (inkl. Kantonen und Gemeinden) ist typischerweise sehr viel sparsamer als der in den Nachbarstaaten, guckt mal die Ausgaben an pro Kopf bzw. im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt usw.
    Übrigens: Viele Deutsche haben ausländische Schwarzgeld-Konten nicht mal aus Steuergründen, sondern einfach als Sicherheit – wenn mal geschäftlich oder sonstwie etwas schiefgeht, ist eine Reserve vorhanden.
    Dass Deutsche mit Geld im Ausland Steuern sparen wollen, kommt natürlich auch vor – aber nur, wenn sie das Geld auch schwarz verdient haben. Legal verdientes Geld im Ausland zu verstecken, macht ja keinen grossen Sinn – das bisschen Zinsertrag, das versteuert werden müsste, ist wirklich nicht ausschlaggebend.

  • swissnic sagt:

    Es ist ein Zwiespalt gleichermaßen.
    Ich selbst habe kein Konto in der Schweiz. Da ich aber beruflich eine Bankkonto haben muss, wo mein Geld ein- und wieder abgeht, kann ich sehr gut nachvollziehen, warum ein Konto ein Geheimnis bleiben muss.
    Ich will nicht, dass jedermann sehen kann, wo ich meine Pizza bestellt habe, und wann ich wo ins Kino gegangen bin. Auch geht es niemanden was an, wie viel Geld ich auf dem Konto habe, auch wenn ich da nicht wirkliche Summen stehen habe.
    Vom Prinzip sollte es ein Bankgeheimnis geben, so lange man Kontenbewegungen unter einem bestimmten Level hat. Sagen wir, Ein- und Ausgänge von unter 5.000 € im Monat und bis zu 100.000 Guthaben sollten geheim bleiben.
    Wenn man daran denkt, dass für die meisten Menschen solche Summen viel sind, sogar 1 Million ist nicht wirklich viel. Und wer geschäftlich aktiv ist, da sind auch 5.000 im Monat wenig Geld. Jeder Häuslebauer und Autokäufer weiß, wie schnell Geld durch die Finger rinnt.
    Und Neid und Hass sollte wirklich erst bei Unverschämten Einkommenshöhen aufkommen, so wie bei unfähigen Bankern und Managern, die fürs Hände in den Schoß legen noch Boni auf Staatskosten bekommen.
    Allerdings sollte ein grundsätzliches Bankgeheimnis dann für Jedermann gelten, also auch für Arbeitslose. Denn die müssen ja auf dem Amt noch die Unterhose runterlassen, weil da drin ein paar Cent drin versteckt sein könnten, um welche man den Staat bescheißen könnte.
    Gleiches Recht für Alle!
    Ein Bankgeheimnis für Alle!
    Oder keines für Jedermann!

  • Sir aus Kiel sagt:

    Nur bei begründetem Verdacht wie z.B. Steuerhinterziehung, Unterschlagung, Betrug, Finanzierung von Terrorismus oder andern (Kapital-)Verbrechen.
    Bei unbescholtenen Bürgern oder geringfügigen Delikten sollte das Bankgeheimnis gewahrt bleiben, denn sonst könnte eine Denunzierungswelle ungeahnten Ausmaßes anrollen.
    Darin sind die Menschen ja geübt (Mittelalter: Hexenverfolgung, 1000 wöchiges Reich: Judenverfolgung, DDR: Staatsfeinde des Sozialismus, USA: Verfolgung potentieller Kommunisten, USA: Verfolgung von Menschen muslimischen Glaubens wegen Terrorverdacht –> Kollektivschuld)

  • KlammHei sagt:

    Auf gar keinen Fall!
    Hier wird das Geld verdient, das dann in Helvetien angelegt wird!
    Helvetia ist so herrlich nah! Ein anderes Land, das wäre so kompliziert. Die Sprache ist fast gleich, und auch das Zivilrecht sehr ähnlich. Das schafft Sicherheit und Vertrauen!
    Never Change A Running System!

  • Brian W. Ashed sagt:

    Ja, wir fahren mit unserer Bundeswehr hin, Steinbrück mit gejaul vorweg, holen uns die Kontounterlagen und veröffentlichen sie in der Bildzeitung.
    Will der eine Kapitalflucht aus Europa initieren? Die Sozies tun so allmählich nur noch weh.

  • rio-blan sagt:

    Mir ist es so lang wie breit ob das Bankgeheimnis aufgehoben wird!
    Ich hoffe nur dass wenn etwas gefunden wird es dann auch richtig verhandelt wird!
    LG Babbarossa

  • Gods of War sagt:

    Um Gottes Willen. Meine Millionen, meine Millionen. Bloß nicht dran rühren.

  • Zack hier bin ich sagt:

    Nein! Sonst bin ich dran..

  • Schaf sagt:

    Ja, aber ebenso in Österreich, Luxemburg und Lichtenstein.
    PS: Ich bin Ösi!



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