Sind junge Menschen nicht genug systemrelevant?
Samstag, 10. April 2010, 07:58
Abgelegt unter: Regierung

Die Berufschancen junger Menschen sollen sich 2010 weiter
massiv verschlechtern.
Wirtschaftsforschungsinstitute melden, dass zwei von drei
Auszubildende kein Übernahmeangebot für die Zeit nach
ihrer Ausbildung haben.
25% jener Auszubildender, die Anfang 2010 ausgelernt
haben, wissen jetzt schon, dass sie dann arbeitslos
sein werden.
40% haben überhaupt keine Infos vom Arbeitgeber –
werden also hingehalten (sehr christlich – so
vor dem Fest der Liebe).
Sind also junge Menschen nicht genügend „system-
relevant“ – denn ich hab‘ nicht gehört, dass sich
die bürgernahe bürgerliche Regierung um diese
Problematik kümmern will.
Und ich kenne nur FDP-Politiker, die Steuern von
Gut- und Besserverdienenden senken wollen. Was
aber sagen die zu den Einkommenschancen
von jungen Menschen ??


11 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Denilson sagt:

    Die Situation ist nicht wirklich neu. Bereits in der vorletzten Legislaturperiode wurden die Weichen gestellt. Damals war von der Wirtschaftskrise noch keine Rede und der Zweckoptimismus groß. Dadurch, dass die Tigerenten-Regierung hierauf nicht eingegangen ist, haben sie sich einen (weiteren) Punkt gespart, der ihnen später als falsches Wahlversprechen attestiert werden könnte.
    Die Unternehmen wurden subventioniert, wenn sie ausbilden, bzw. sanktioniert, wenn sie es nicht machen. Dadurch sind Ausbildungsstellen entstanden, die es sonst nicht in der Höhe gegeben hätte. Diese ausgelernten potentiellen Arbeitskräfte stehen wie geplant für einen Aufschwung bereit zum Abruf – ungeplant war allerdings die Krise und die Tatsache, dass die Agenda 2010 auf dem Papier schön gezeichnet wurde, aber dennoch viele nicht in Arbeit und Brot gebracht hat.
    In diesen Zeiten, da versucht wird Tausende von Arbeitsstellen in der Automobilindustrie zu retten, sie mitunter künstlich am Leben gehalten werden, auch entgegen den Bestimmungen der EU, fallen die Auszubildenden etwas aus dem Rampenlicht heraus. Der Regierung kommt es bestimmt gelegen, dass der Fokus momentan anders gewichtet ist – zumindest in dieser Frage.
    Ganz klar ist, dass Auszubildende, genauso wie Fachleute, in der Phase eines möglichen Aufschwunges benötigt werden. Hier wurde bisher an den Ressourcen festgehalten, Massenfreisetzungen von Arbeitnehmern hat es nicht gegeben. Alles hofft auf bessere wirtschaftliche Zeiten. Nur diesbezüglich kann der Staat eingreifen, der Bedarf an Arbeitskräften sollte dann automatisch vorhanden sein.
    Nur weil es eine neue Regierung gibt, die etwas farbenprächtiger daherkommt, haben wir nicht sofort einen Wirtschaftsboom, eine gesündere Klimaentwicklung und eine sozialere Absicherung. In Berlin wird flächendeckend nur mit Wasser gekocht!

  • Denilson sagt:

    Die Problematik ist klar, aber ich möchte anmerken, daß immer mehr Lehrstellen in befristete Praktikumsplätze umgewandelt werden, Auch intelligente junge Menschen bekommen statt einer Lehrstelle einen billig-sklaven Job, Praktikum genannt,hauptsache die Statistik der Politik und die Bilanz des Arbeitgebers stimmt. In Deutschland werden ganze Generationen seit 25 Jahren verheizt.
    Nur in Deutschland ist man 9 Jahre auf der Schule und entscheidet sich mit 15/16 Jahren (Pubertät) für den Rest des Lebens. In allen anderen EU-Ländern sind die Kinder länger gemeinsam und lernen in Betrieben ab dem 7. Schuljahr Praxis. In D. nö. Wir trennen die Kinder mit9/10 LJ,4. Schuljahr, geben den Kindern nur eine Chance auf ein Berufsleben, das mit 15/16 LJ entschieden zu sein hat, Kindgerecht ist das nicht, aber deutsch! Wir wissen alles besser, jeder PISA-Studie zum trotz, wir sind (lt ständiger Bildungsgipfel) und den Reden auf dem Besten Weg den Rückstand aufzuhohlen. PolitikerInnen (Schavan) ersetzen aber keine Bildungspolitik!
    Viele Jugendliche sind deswegen dumm wie Brot, weil es sowieso unmöglich ist an Schulen zu lernen.
    Durch das Versagen der Politik ist die Motivation der Lehrkräfte gesunken, wer geht schon gerne in ein Klassenzimmer (Lehrer wie Schüler) wenn jederzeit die Decke runterkracht oder der Schimmel aus dem Fußbodenbelag hervorkriecht. Das ist keine Beschreibung sozialistischer Mangelwirtschaft, wie der ein oder Andere denken mag, sondern ein realer Zustand an Schulen in Köln und Wesseling! (NRW)!

  • TeufelX sagt:

    Interessante statistik. Vor allem daher interessant weil von AZUBIS im allgemeinen gesprochen wird. Ich bin mir sehr sicher, dass es auch haufenweise AZUBIS gibt die sich aussuchen können wo sie in zukunft arbeiten wollen.
    Die Frage die sich jeder vor Beginn der Ausbildung stellen sollte ist, ob der Arbeitsmarkt einen weiteren Fachmann auf dem entsprechenden Gebiet braucht, wenn die Antwort von Anfang an nein ist kann man sich die Ausbildung sparen und muss nicht über Staat und Arbeitgeber klagen.
    Sämtliche Märkte und somit auch der Arbeitsmarkt regeln sich selber.

  • bs_erlan sagt:

    du hast den nagel auf den kopf getroffen, junge leute sind systemrelevant. im sinner einer investition.
    aber eben nicht jetzt. und was das schönste aus sicht der machthabenden (politiker und industrieleiter) ist: man kann sie erpressen und zu dumpingpreisen und unsäglichen arbeitsbedingungen hinhalten, sie können sich nicht wehren.
    und sie werden erst in 10 jahren drückend systemrelevant, und bis dahin haben sie hoffentlich (aus sicht der politischen und monetären führung) genug demut gelernt, damit sie ihre arbeit für nen appel und ein ei verkaufen.

  • bon scott forever sagt:

    Das System des Kapitalismus setzt Gewinnmaximierung als oberstes Ziel ein.
    Damit ist jedes Wesen, das den Gewinn mindert systemfeindlich und wird mit allen Mitteln bekämpft.
    Lohnfordernde, Unterstützung brauchende Menschen werden zu beschämten Randfiguren.
    Deren Bedürfnisse sind solange nicht systemrelevant, wie diese Menschen sich wie gefordert verkriechen und sich schuldig fühlend, den Mund halten.
    Da junge Menschen grundsätzlich Veränderungen anstreben, muß ihnen die finanzielle und familiäre Basis entzogen werden.
    Das tun alle Politiker, die uns Flexibilität predigen, wenn es um unsere Bereitschaft geht, Arbeitsplätze in weiter Ferne anzunehmen, während sie selbst beständig weiter den gleichen Mist praktizieren und immer wieder hörig auf Hinweise aus der Wirtschaft reagieren.
    AL LIN

  • Linda P sagt:

    null bock. ist die deviese der meisten jungen heute.ihre angeblichen rechte einfordern.
    wo bleiben den da die pflichten? zudem spricht man zu allgemein „die jugend“ sie besteht aus verschiedenen gruppen. dass bestimmte leute keine arbeit haben, ist sehr verstaendlich

  • metusale sagt:

    Es gibt junge Menschen, die haben einen Job bekommen – und arbeiten jeden Tag mindestens 10 Stunden, für ein Butterbrot….
    Absagen werden überhaupt keine mehr verschickt, Portosparen….

  • Mein Mann ist verhindert,Liebste sagt:

    Genau – und sie sollten schon „Erfahrung“ haben, so ein Unfug – wenn sie keine Chance haben, welche zu machen, hm?

  • nerone sagt:

    da hast du recht!
    Ich finde Junge Menschen schon Systemrelevant!

  • Gakusei sagt:

    Ich weiß nicht mehr was ich dazu sagen soll.. Schwach einfach!

  • Fibie sagt:

    Gute Frage ! – nächste Frage – verlieren die Menschen SYSTEMATISCH ihre systemrelevanz ?
    Die Antwort darauf ist einfach.
    Bereits in biblischen Zeiten war die Vorstellung vom erlösenden Paradies der wegweisende Morgenstern.
    Mit dem Wunschtraum, zurück in den schützenden, versorgenden Mutterschoß arbeiten alle daran, sich in praktischer Hinsicht das Leben zu erleichtern.
    So wurde das Feuer nutzbar gemacht und das Rad erfunden.
    Solange dies zum Nutzen und Wohlbefinden der Menschen diente, völlig in Ordnung.
    Jedoch wirkten die verheerenden, traumatischen Erlebnisse der Möchte-gern-Herrscher hier dagegen.
    Im Kampf um Beachtung, Anerkennung und Liebe gehen sie über Arbeitslose und Leichen.
    Das fing mit lebendigen Pfändern an, ging über Sklavenhaltung hin zur modernen Abhängigkeit vom Gefühle verachtenden System.
    Was man nicht anfassen, sichern und offen präsentieren kann hat an öffentlichen Wert verloren.
    Reichtum und „Wohlstand“ werden in den Mittelpunkt gestellt und die Armen geopfert.
    Das irrsinnige Wachstumsdiktat übersieht, das neben Aufblühen der Verfall seinen Platz hat und im staatlich betriebenen Lottospiel wird die Verteilung des Reichtums von unten nach oben sichtbar.
    Hier verliert die Masse Mensch ein Vermögen und einzelne werden zu Gewinnern gemacht.
    Das hat System und wirkt in allen Bereichen tiefgehend zerstörend.
    Dazu kommt die übersteigert Gewinnmaximierung, die umfassende Technisierung und eine elektronische Perfektionierung, welche es leicht ermöglicht, global Güter, Menschen und Power zu verschieben, um so noch mehr materielle und fiktive Gewinne zu erzielen und dafür emotional zugrunde zu gehen.
    Damit ist das einst menschenfreundliche, freiraumschaffende und erleichternde System der Weiterentwicklung zum Gegenteil dessen geworden, was es anfangs versprach, wohlgefühl mehrend und Zeit gebend.
    Betrachten wir dein Beispiel genauer, so trifft die Jugend nur das, was fast alle fürchten und ohne selbst bewußtes Standbein und mit finanzielle Not Stand bewegen und bauen sie am offensichtlichsten auf Treibsand.
    Doch den Eltern und Großeltern geht es kaum besser.
    Lediglich diejenigen, die sich etwas angespart haben, hoffen auf die trügerische Sicherheit ihres Besitzes.
    Noch haben die meisten Erwerbsarbeit, aber Alle wissen selbst, das ihre Löhne und Lebenskosten mit denen aus Asien, Afrika und Südamerika nicht konkurrieren können.
    In System des Kapitalismus ist es absolut unsinnig, in Menschen zu investieren, die einem nicht nützlich sind und deren Aus- und Weiter- bildung sie zu gefährlichen Kontrahenten und Umstürzlern befähigt.
    Die scheinbare Bildungsfreiheit ist das Zuckerbrot und wirkt einlullend und systemkonform.
    Dabei wird wenig auf das geachtet, was hinter dem gesagten steht und offensichtlich betrügerische Versprechen werden trotz rechtlicher Möglichkeiten nicht strafrechtlich verfolgt, wenn es ein systemtreuer Vertreter (Kohl etc.) äußert und für sich das Recht so auslegt, wie es ihm gerade paßt.
    Kein Staatsanwalt fordert da Erzwingungshaft, kaum jemand wird aktiv, wenn gelogen und betrogen wird, solange es dem System, der Herrschaft dient.
    Da Du die FDP direkt ansprichst, möchte ich klarstellen, das die Kunst der Formulierung jedwede Auslegung offenläßt.
    Die plakative Forderung „MEHR NETTO VOM BRUTTO“ erlangt ihr Maximum, wenn 100% vom Brutto dem Arbeitnehmer bleibt.
    Das gibt es bereits und wir finden es in den 400,- Euro Jobs.
    Hier bleibt dem Werktätigen 100% von seinem Lohn und er kommt damit auch nicht über die Runden.
    Also ist die Forderung der FDP erfüllt, wenn alle auf 400,- Euro Basis arbeiten und keinem geht es damit gut.
    Das hier Menschen hoffen, langfristig von ihren 2000,- bis 4000,- Euro Brutto mehr zu erhalten, offenbart ihre beschämende Leichtgläubigkeit.
    Denn in einer Zeit, wo billige Äpfel aus Neuseeland unseren Landwirten den Anbau vergällen, weil auf Kerosin keine Steuer zu zahlen ist und so die Transportkosten niedrig gehalten werden, während alles was hier genutzt wird, durch kurzfristig Vorteil verschaffende Steuern langfristig unwirtschaftlich wird, können sich nur geblendete Systemanhänger erhoffen, ungeschoren davon zu kommen.
    Menschliche Arbeitskraft wird systematisch überflüssig gemacht.
    Gelingt uns der Wandel hin zu einem sozialen, emotionalen und weitblickenden Wertewandel, ist das für Alle ein Gewinn.
    Da dies aber unser bisherig eingeübtes System gefährdet, kämpfen die ohnmächtigen Machthaber mit all ihrer Kraft gegen einen solchen Sinn vollen Wandel und da jene über angehäufte finanzielle Mittel und darüber über die Medien bestimmen ist es unwahrscheinlich, das hier eine effektive Änderung in absehbarer Zeit bewußt vom Menschen eingeleitet wird.
    Das besorgen dann die Folgen des Raubbaues, der Klimaänderung und das Zerplatzen der fiktiven Vorstellungen.
    LG Jo



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