Sollte der Staat einspringen um Karstadt zu retten?
Samstag, 17. April 2010, 17:38
Abgelegt unter: Immobilien

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich erneut gegen Staatshilfen für den Konzern aus und warf der Arcandor-Führung Fehler vor. Bei Arcandor habe es „ein erhebliches Missmanagement mit äußerst ungünstigen Vertragsgestaltungen, zum Beispiel bei den Mietverträgen“ gegeben, sagte Merkel der „Bild am Sonntag“. „Da ist es überhaupt nicht einzusehen, warum manche in der SPD den deutschen Steuerzahler mit einem Risiko belasten wollen und nicht vielmehr an diesen Ursachen ansetzen.“
Die Standorte von Karstadt seien attraktiv, so dass für viele eine Fortführung wahrscheinlich sei, wenn die Eigentümer und die Gläubiger einen Beitrag leisteten, so Merkel. „Ich empfinde es aber als Zumutung, wenn Leute nach dem Staat rufen, die selbst etwas tun müssen.“
Brigitte Zypries (SPD) hat am vergangenen Donnerstag in einem Brief ihre nordrhein-westfälische Ressortkollegin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) gebeten, die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Thomas Middelhoff zu prüfen. Nach Informationen des SPIEGEL schreibt Zypries, sie sei „angesichts der laufenden Bemühungen um die Rettung der Arcandor Chart zeigen AG sehr beunruhigt“ über Presseberichte, die sich mit den „Immobiliengeschäften der Arcandor AG unter … Middelhoff“ befassten. Dabei geht es um Beteiligungen Middelhoffs und seiner Ehefrau an Immobilienfonds, die Gebäude zu außergewöhnlich hohen Mieten an den zu Arcandor gehörenden Karstadt-Konzern verpachten.


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  • Tintenfi sagt:

    Erstmal sollte Frau Schickedanz sich drum kümmern. Die hält über 25 % der Arcandor Aktien und hat ein geschätztes Privatvermögen von knapp 4 Milliarden Euro.
    Es scheint so, als ob der Verlust der vielen Arbeitsplätze als Erpressung des Staates (Und das sind wir im Grunde genommen ja Alle) benutzt wird, damit die Aktionäre keine Verluste erleiden.
    Noch eine Meinung:http://www.jungewelt.de/2009/06-05/031.p…

  • peter040 sagt:

    Ich finde die Aussage von Frau Merkel richtig.
    Hinter Arcandor steckt auch „Quelle“, und da gibt es noch eine Eigentümerin die milliardenschwer ist.
    Ausserdem war das Problem bei Arcandor schon anfangs 2008 bekannt. Die Wirtschaftskrise begann erst Mitte 2008.
    Hier will sich ein Konzern , der, wie Fr. Merkel treffend formuliert,
    von Missmanegement ablenken.
    Die Leidtragenden sind wieder einmal das kleine Personal, auf deren Rücken das ganze ausgetragen wird.
    Und die großen Bosse??? Die schieben Millionenabfindungen ein und verabschieden sich durch die Hintertür.
    Warum das von den Großen eigentlich keiner wegen Betrug vor Gericht gestellt wird ist mir ein Rätsel.

  • achtfach sagt:

    Statt dem Bürger sein Geld in der Tasche zu lassen, damit er
    Kaufkraft behält, (schließlich jammern die Politiker über zu schwache
    Binnennachfrage) haben die Regierungen rot, grün und schwarz
    dem Bürger folgende Belastungen aufgebürdet die auch die Umsätze bei karstadt schrumpfen ließen und jetzt mit zum Untergang führen.
    Als Karstadt gegründet wurde gab es all die Belastungen nicht,
    also ist der Staat mit schuld am Untergang vieler Firmen und mussauch Karstadt helfen.
    Solidaritätszuschlag, Praxisgebühr, Autobahnmaut,Öko-Stromsteuer,
    Versicherungssteuererhöhung, Mehrwertsteuererhöhung, Euro=Teuro
    Gez Erhöhung, Umweltplakette Wenn der Staat mit solchen neuen
    Belastungen die Kaufkraft schwächt, muss er Firmen die deshalb
    in Schwierigkeiten kommen helfen. Schließlich ist der Staat
    der Mitschuldige.

  • Interess sagt:

    Immer wieder ist zuerst die Ursache, dann stellt sich die Wirkung ein, dann kommen die Folgen, die auszuhalten, oder zu bezahlen sind.
    Kann es sein, wenn Hartz IV Empänger – und andere Käufer statt bei Karstadt, in den Lebensmitteldiscountern ALDI, Penny, Plus, Norma und wie sie alle heißen, ihre Textilien, Schuhe, Gartengeräte, Fernseher, PC’s, Bettbezüge, Kleinmöbel, Reisen, kaufen, dieser Umsatz in den Fachgeschäften, wie in den Warenhäusern, zur Kostendeckung fehlt?
    Im Jahr 1979 erfolgte gemeinsam mit dem Ehepaar Helga Kellerhals und Erich Kellerhals, die in Ingolstadt seit 1963 mit Elektrogeräten handelten, und mit dem ehemaligen Karstadt-Mitarbeiter Walter Gunz die Gründung und Eröffnung des ersten Media Marktes in München.
    Wegen Kapitalmangels wurden die Media-Märkte vor Jahren schon an METRO verkauft.
    Auch die Fachmärkte wie Media-Markt und Saturn knabbern erheblich am Umsatz der Kaufhäuser.
    Wieviel Milliarden Umsatz im Jahr wird an Konsumgüter über das Internet abgewickelt?
    Die Karstadthäuser haben sich überlebt, weil es die Massen der Käufer so bestimmen, durch ihr verändertes Kaufverhalten. So wie einst die vielen kleinen Lebensmittelgeschäfte, die Tante Emmaläden der Wirklichkeit Rechnung tragen mussten.
    Der Slogan von Saturn: „Geiz ist geil!“ kostet Arbeitsplätze.
    Die Einkaufswahl ist die aktive Politik des Normalverbrauchers?

  • gebrauch sagt:

    Ein gesundes, motiviertes Unternehmen überlebt auch mal schlechtere Zeiten !!
    – Unternehmen die beim kleinsten „Gegenwind“ in die Knie gehen machen Fehler und hier muss erst einmal nach gebessert werden !
    – Unternehmen die nur durch Kredite überleben können, sollten sich mal einen Taschenrechner zu legen.
    – Unternehmen die nur Ramsch produzieren, sollten das den Chinesen überlassen, das können die besser.
    – Unternehmen das sein Fachpersonal gegen Zeitarbeiter austauscht kann nicht hochwertige Güter produzieren.
    – Unternehmen die dem Manager Millionen nach werfen, dieses aber am Fachpersonal einsparen muß, kann kein vernünftiges und durch dachtes Produkt auf den Markt bringen.
    – Unternehmen die Mißtrauen und Verfolgungsangst sähen durch Überwachung, Abhören, u.s.w. , hier wird Dienst nach Vorschrift gemacht. Motivation gleich Null ! Erfolg ?

  • veit5621 sagt:

    Auf gar keinen Fall soll der Staat mit den Steuergeldern der Bürger die betriebswirtschaftlich schlecht geführten Unternehmen unterstützen.
    Die Hierarchie mußt abgebaut werden und es dürfen nicht so viele Führungskräfte auf Kosten von Mitarbeitern an der Front hohe Einkommen beziehen. Außerdem sollten sich die Unternehmen den regionalen Begebenheiten ihrer einzelnen Häuser anpassen. Das Sortiment darf nicht nur aus Eigenmarken bestehen sondern es müssen Artikel zu konkurrenzfähigen Preisen sein. Außerdem mangelt es an dem vielfach gewünschten Kundenservice.

  • Appelpie sagt:

    Das ist eine Kette ohne Ende…..würde der Staat jetzt auch noch für Karstadt einspringen ist es morgen vielleicht Aldi oder wie sie all heißen.
    Hinter diesem Konzern steht auch Quelle also sind die jetzt erst mal in der Pflicht.
    Wer hilft uns kleinen Bürger wenn wir nicht mehr klar kommen ,weil alles immer teurer wird und wir uns von unserem wenigen Lohn nicht mehr leisten können…..KEINER

  • hajokl sagt:

    Nein. Der Bäcker, die Heizungsfirma, der Schuster,
    der Maler und und und, und das in jeder Stadt.Soll da
    der Staat auch einspringen.Diese Menschen haben
    jeden Cent in die Firma geworfen bevor der Pleitegeier
    sich nieder setzt.
    Das kann man auch von den Milliarden schweren
    Eigentümer verlangen, die nur den Rahm abschöpfen und dann um Hilfe jammern wenn es kneift.
    Gruß hajokl .

  • trauemer sagt:

    Ich bin ebenfalls gegen eine Rettung durch den Staat. Zuerst sollte man Frau Schickedanz und den Manager in die Pflicht nehmen, der die Karstadt-Immobilien verkauft hat. Wo ist das Geld geblieben? Oder habe ich da was verpasst? Es waren doch ca 329 Millionen, die der Verkauf erbracht hat. Die sollten jetzt zur Rettung dienen.

  • Sebistyl sagt:

    Mit dem „Einspringen“ sollte endlich Feierabend sein, denn wohin soll das führen, wenn jedem Unternehmen geholfen wird! Der Steuerzahler von jetzt möchte auch noch Entlastung spüren und die Kinder wollen auch werktätige Erwachsene werden!
    Wir sind in einer Finanzkrise, das Ausmaß kann man nicht abschätzen, aber mit dem Haushaltsgeld muss auch bescheidener umgegangen werden, damit es für jeden Bürger Perspektiven gibt!

  • Harry K sagt:

    Selbstverständlich nicht.
    Vor Jahren hat unser ,,großer“ Kanzler,hol mir mal ne Flasche Bier,
    den Rettungsengel für den Baukonzern Holzmann gespielt.
    Mit dem durchschlagenden Erfolg,Firma trotzdem Pleite und Steuer-
    gelder verschwendet.

  • kurt j sagt:

    Wofür springen Frau Schickensanz und die Oppenheim? Bank nicht ein, die haben doch genug als Anteilseigner mit bis zu 25% anteile. und genug Eigenkapital. Aber das ist die Masche der Manager “ Nach mir die Sintflut“

  • Thomas K sagt:

    Die Aktionäre die sich jahrelang die Taschen voll gestopft haben sollten mal zu erst einspringen.Das würde dem Konzern schon erheblich weiterhelfen.

  • Kapaun sagt:

    Ich habe schon erhebliche Zweifel daran, ob es eine gute Idee war, bei Opel einzuspringen – aber bei Karstadt ist das ganz gewiss nicht angebracht.

  • carolus sagt:

    Nein, in diesem Falle muss ich unserer Kanzlerin recht geben.
    Hoffentlich bleibt sie bei Ihrer Meinung.

  • XXXXX sagt:

    Nein, auf keinen Fall.
    Bei Karstadt sollten sich das Sortiment und die Preise echt an den Kunden orientieren.

  • dennismu sagt:

    ja der staat kann nicht nur zusehen wenn tausende arbeitsplätze verloren gehen



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