Warum geht die allgemeine Meinung über Sterbehilfe beim Menschen und beim Haustier so weit auseinander?
Montag, 19. April 2010, 16:09
Abgelegt unter: Haustiere

Wenn ein geliebtes Haustier schwer und unheilbar krank ist, dann ist der allgemeine Konsens, daß man das Tier einschläfern lassen soll. Am Leben lassen wäre Quälerei und wenn man sein Tier liebt, dann läßt man ihm die Spritze geben.
Beim Menschen würde man das nie machen. Wenn der Mensch noch bei klarem Bewußtsein ist, dann ist für viele Sterbehilfe okay.
Aber wenn der Angehörige schwer krank und fürchterlich leidend ist und sich nicht äußern kann, würde niemand auf die Idee kommen, ihn zu töten um ihn zu erlösen. Man tut zwar alles um sein Leiden zu lindern, aber der Zeitpunkt des Todes wird nicht von außen festgelegt.
Warum ist da so ein Unterschied? Beim Menschen wagt man nicht, was beim Tier als barmherzig und moralische Pflicht angesehen wird?
Erst dachte ich mir, es ist die unterschiedliche Wertschätzung. Und daß menschliches und tierisches Leben einen unterschiedlichen Stellenwert haben. Aber viele lieben ihre Tiere doch mehr als den Opa…


12 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

Hinterlase deinen Kommentar!

  • Demokrit sagt:

    Genau die gleiche Frage habe ich mir auch schon oft gestellt, und zu der Überzeugung gekommen, dass es Haustiere in diesem Zusammenhang weitaus besser haben, als wir Menschen. Als meine Mutter auf die 90 zuging, war ihre größte Sorge nicht die zu sterben, denn das muss jeder pflegte sie zu sagen, sondern als eine Art Zombie monatelang an lebenserhaltenden Apparaturen herumzuhängen. Sie war erst beruhigter, als wir eine von ihr verfasste Erklärung unterschrieben, dass in einem solchen Fall die Apparate ausgeschaltet würden. Zum Glück ist sie schnell verstorben und musste nicht viel leiden. Auch ich befürchte, dass ich eines Tages, meiner freien Entscheidungsfähigkeit beraubt, durch Maschinen am Leben gehalten werde, da es die christliche Zwangsmoral unserer Gesellschaft nicht zulässt, mir einen schnellen und menschenwürdigen Tod zu gewähren.
    In Zukunft könnte das Sterben in unserer Gesellschaft problematischer werden als das Leben, und ich weiß nicht, wem das nutzen soll. Mir jedenfalls nicht!
    @ Bernard und „KA“: Sehr gut argumentiert – teile voll eure Überzeugung.

  • guenther sagt:

    Das Wort Pietätlos in diesem Zusammenhang ist vollkommen falsch.
    Ich glaube wir sollten noch viel dazulernen im Bezug auf Sterbehilfe usw. Aber das wird wohl noch lange dauern. Schade.

  • Sandra sagt:

    DAs wurd ich auch gerne wissen .
    Ein alter Mensch der schwer krank ist ,denn läst man leiden anstadt ihm /sie zuhelfen .
    Tiere sie schwer Krank sind schläfer man ein damit es endlich vorbei ist . Aber das musste am besten Mit der Engie sperchen !=))

  • boerni e sagt:

    Das ist so ne ähnliche Frage wieso Kanabilismus als schrecklich angesehen wird und man das Fleisch von Tieren isst …
    Liegt wohl am Gesetz , dort werden ja Tiere als Gegenstände bezeichnet , und Gegenstände kann man ja wegschmeisen …
    Sicher ist auch in Grund das dadurch die Umgebung den Eindruck entstehen lässt das ein Menschenleben nichts wert ist …
    Und es fällt wohl mehr auf wen dein Opa verschwindet als dein meerschweinchen , katze …

  • Conquist sagt:

    Der Mensch verleugnete mit fortschreitender Evolution seine wahre Natur und schuf sich zur Isolierung und Rechtfertigung moralische Gesetze.
    Seine triebhafte Natur und sein leugnen derer, zeigt sich in solchen Entscheidungen sehr deutlich, da er die moralische Wertigkeit beachten muss.
    Und die besagt nun einmal, dass der „moralische“ Mensch wertvoller sei als das „unmoralische“ Tier.
    Inwieweit nun aber diese Moral sinnvoll ist, wird solange streitbar bleiben, solange der Mensch seine wahre, seine triebgesteuerte, animalische natur verleugnet.
    CQ

  • Miss Marple - la auténtica sagt:

    @hum957 …man merkt dasS Du Dir den Text nixht ganz durchgelesen hast, sonst wäre Deine Antwort anders ausgefallen. Von Pietätslos kann man wohl kaum reden, denn für GOTT ist alles gleichwertig.
    Aber es geht ja um den Kern der Frage, nämlich jemand der sich nicht mehr äussern kann zu töten.
    Ich würde das nicht tun, denn man weiss nicht was derjenige noch mitbekommt und wie seine Gesinnung ist. Mensch hat ja bekanntlich einen freien Willen.
    Das Tier hat sich, da nur eine bedingter freier Wille da ist und weil es seine Gedanken noch nicht bewusst steuern kann, noch nicht so weit vom Göttlichen getrennt, wie der Mensch, weil er sich teilweise total verannt hat.
    Es hat ja auch keine Angst vor dem Tode, denn innerlich weiss es, das es nur ein Wechsel in eine andere Dimension ist. Warum es also nicht vor Leid bewahren?
    Schwer fällt die Entscheidung allemal und man leidet.

  • Hein Mück sagt:

    Nichts geht hier irgendwo auseinander! Leiden lindern und verkürzen ist allgemein als Ziel bekannt. Medizin heißt die Wissenschaft, die dieses Ziel verfolgt (u.a.) Wenn in unserem Lande böse Erfahrungen mit dieser „Mildtätigkeit“ vorliegen, so hat das grundsätzlich nichts mit der Einstellung zum Helfen und Leiden vermindern zu tun sondern mit der tiefsitzenden Furcht, diese „Hilfe“ könnte einstmals wieder so widerlich mißbraucht und sinnwidrig eingesetzt werden, wie es schon einmal über „1000 Jahre“ der Fall war.
    Noch etwas: Wer hat schon mal einen Obdachlosen gefunden, der am Zaunpfahl oder an einer Leitplanke der Autobahn angebunden war?

  • Oma Eusebia sagt:

    Menschen sollen zwar mit den Affen „verwandt“ sein aber mit den Meerschweinchen und Hamstern?

  • necrosco sagt:

    Ein weiteres Bsp.
    Einen ausgesetzten Hund an der Raststätte würde unendliches Mitleid hervorrufen und man würde versuchen ihm zu helfen.
    Einen Obdachlosen in der City wird nicht einmal eines Blickes gewürdigt.
    Es ist wohl ein zu langes Thema um es hier zu diskutieren und behandeln zu können.

  • *KA* sagt:

    Was ist daran pietätlos?Nonsens, ich wünsche mir nichts mehr, als, wenn es mit mir zu Ende geht, jemanden zu haben der bereit ist mit die „letzte Spritze“zu geben, das wäre auch ab sofort der wichtigste Mensch in meinem Leben. Meine Hunde lasse ich, wenns nicht mehr geht einschläfern und habe (nach der Trauer)ein gutes , befreiendes Gefühl dabei. Ich glaube das Hauptproblem sind die Christen, aber ich glaube auch ,dass der liebe Gott nicht böse wäre wenn ich für mich entscheide dass es ,wenns nicht mehr geht halt Schluss ist. Mit oder ohne Hilfe von aussen, dass ist doch dann egal. L.G.

  • Bernard sagt:

    Das ergibt sich ganz einfach aus unserern Vorstellungen von Moral und Ethik- und hat sich über viele Jahrtausende entwickelt – die ersten Ansätze zur “ Sterbehilfe “ oder “ Sterbebegleitung “ gibt es ja – z.B. in Holland – aber das Thema Euthanasie ist – gerade in Deutschland . ein sehr sensibles und es wird sich eine allgemeine Änderung der Moralbegriffe auch nicht so schnell ergeben, ich befürchte sogar, dass durch die immer fortschrittlichere „Apparatemedizin“ unnötiges Leiden von Menschen in Zukunft noch verlängert wird.
    @KA – Deiner Meinung schliesse ich mich voll an !
    @hum 957 -man sollte wirklich erst die Frage ganz lesen, bevor man eine Antwort als “ Schnellschuss “ loslässt..

  • hum957 sagt:

    Ich hab mir den ganzen Text nicht durchgelesen, aber Menschen mit Haustieren zu vergleichen halte ich für pietätlos!!!!!!



Einen Kommentar hinterlassen