WAZ: Pure Hilflosigkeit. Kommentar von Stefan Schulte
Samstag, 24. September 2011, 19:16
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Essen (ots) – Wenn Bürger keine schlechten Nachrichten mehr hören wollen, ist das verständlich. Wenn Politiker die Zeichen der Zeit ignorieren, ist das Arbeitsverweigerung.
Während die deutsche Regierung mit sich und Nordeuropa mit Südeuropa ringt, schaffen die Finanzmärkte Fakten. Sie ziehen Geld aus französischen Banken ab. Standard & Poor’s stuft die Bonität Italiens herab. Und der Politik fällt nichts weiter ein, als die Ratingagentur zu beschimpfen. Als würde das irgendetwas ändern. Die Hilflosigkeit der Retter ist beängstigend, sie haben offenkundig den Ernst der Lage nicht ansatzweise begriffen. Die Finanzmärkte hätten hier nichts zu sagen – sagte Wirtschaftsminister Rösler unlängst. Wie taub kann man sein?
Die Finanzmärkte handeln derzeit absolut rational. Das einzige, was sie aus Brüssel hören, ist, was alles nicht kommt. Keine Eurobonds, keine Vereinigten Staaten von Europa. Also müssen sie davon ausgehen, dass die Sache aus dem Ruder läuft. Europa ist an dem Punkt, wo es fast egal ist, was man tut – Hauptsache, man tut etwas. Sonst müssen wir nicht nur Griechenland, sondern auch noch Banken retten. Je später, desto mehr Banken werden und desto teurer wird es.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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