Wie war der rechtliche Status eines Freikorps-Soldaten?
Montag, 26. April 2010, 23:49
Abgelegt unter: Regierung

Zum Einen waren die Freikorps ja „private“ Zusammenschlüsse , gewissermaßen Privatarmeen . Sie wurden aber auch mit Billigung und im Auftrag der Regierung eingesetzt.
Galt/gilt der Freikorps-Soldat als Söldner , da er einen Sold erhält , als Kriegsfreiwilliger oder als Paramilitär , soweit er staatliche Interessen vertritt wie die Niederschlagung bolschewistischer Erhebungen ?
Ich möchte bitte keine Heldengesänge auf den Freikorps-Soldaten , der freiwillig sein Leben dem Vaterlande opferte , das ist bekannt , und auch keine Haßtiraden über die „Noske-Hunde“ , die Büchsenstein erstürmen . Mich interessiert deren rechtliche Stellung , Versorgung bei schwerer Verwundung mit bleibenden Schäden usw .
Galt/gilt die Angehörigkeit zu einem Freikorps als geleistete Militär-Dienstzeit ?
Überigens :
Das noch heute bestehende THW geht aus einem Freikorps hervor !


4 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Krzyzak sagt:

    Zuerst haben die Freikorps tatsächlich die Republik geschützt. Dafür hatten sie eben den Auftrag durch die Weimarer Reichsregierung unter Friedrich Ebert.
    Es gab auch republikanische Freikorps von Anfang an.
    Ein wunderbares Beispiel für einen Freikorps-Mann ist sicher Ernst von Salomon.
    Dieser war Militärkadett gewesen und kam zu spät zum Einsatz im Krieg, schloß sich also einem Freikorps an und wurde auch im Dienst Leutnant.
    Als er aber im 2. WK eingezogen werden sollte, hat man ihn nicht als Leutnant einstellen wollen. Deshalb denke ich nicht, daß die Zeit als reguläre Militärzeit galt.
    Die Rechten achteten die Freikorps, von der Reichsregierung der Weimarer Republik waren sie auch regulären Soldaten gleichgestellt worden.
    Tatsächlich haben einige auf diesem Wege versucht wieder in die reguläre Reichswehr übernommen zu werden, was einigen wenigen gelang.
    Die Freikorpskämpfe im Ruhrgebiet, in Mitteldeutschland, in Oberschlesien und an den anderen Grenzen zu Polen hin, waren von der Reichsregierung legitimiert.
    Die Kämpfe im Baltikum hingegen nicht. Dort kämpften deutsche Freikorps mit russischen „weißen“ Verbänden gegen die Bolschewisten.
    Die Alliierten, also die Entente sah in den Freikorpskämpfern Partisanen und behandelte sie entsprechend. Bestes Beispiel ist Albert Leo Schlageter, der für Deutschland fiel, von Franzosen erschossen.
    Die Versorgung war jedenfalls durch Feldlazarette gesichert. Tatsächlich waren, wieder Ernst v. Salomon, auch Ärzte Freikorpssoldaten.
    Ich empfehle dir mal das Buch des deutschen Freikorpskämpfers von Ernst v. Salomon.
    Vielleicht bekommst du da mehr Infos.
    Zu den polnischen Banditen: Naja, so ganz würde ich das nicht sagen. Sie haben die Schwäche der Reichswehr und die Einflußnahme der Entente geschickt ausgenutzt.
    Mit Schwäche meine ich, die durch den Waffenstillstand beginnende Dezimierung der Armee.
    Übrigens waren die Freikorps im letzten schlesischen Aufstand nicht mehr von der Regierung legitimiert aber wohl begrüßt, da auch hier der Versailler Vertrag griff, der Deutschland solche militärischen Opperationen verbot.

  • Trallala sagt:

    freikorps,oder auch freischärler,so wie in den befreiungskriegen um schill und lützow waren hoch willkommen.
    den rechtlichen status würde ich eher den eines partisanen zuordnen.
    sie saßen zwischen baum und borke.
    das hat sich auch nicht in den 20zigern geändert.
    wenn die gegenseite einen der brigade ehrhardt geschnappt hat,es wurden keine gefangenen gemacht.
    der grösste teil wurde dann auch von der SA und SS übernommen.
    was wäre geschehen wenn die roten den putsch gewonnen hätten?
    ich gehe auch davon aus,dass die waffen SS im weitesten sinne auch ein freicorps war,zählte sie doch nicht zur regulären armee.
    der rechtliche nachfolger des dritten reiches die BRD hat auch die versorgung der kriegsteilnehmer übernommen,auch die der SS und des thw den es ja auch in der zeit gab.

  • TeufelX sagt:

    Du meinst wohl die „Freikorps“ nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches 1918 bis 1922. Rechtlich war es ein Vakuum. Es gab keine Legitimation und die junge (grade deswegen „Weimarer Republik“) Demokratie wurde mit Straßenkämpfen schon im Ansatz zerstört.
    Die Freikorpse waren rekrutiert aus Nationalisten und Kaisertreuen!
    Also Feinden der Demokratie.
    Ein Putsch jagte den anderen, bsp.Kapp 1920.
    Mein Opa (geb. 1896) sagte: Gelsenkirchen: Es ist ein Tollhaus gewesen! Die Banden aus frustrierten Kriegsveteranen zogen durch Deutschland, den damals noch rudimentären Provinzen, wie Bayern, Hessen Nassau, etc.
    Faktum: Die Freicorps wahren rechte Mörderbanden! Rrekrutiert aus der Kaiserlichen Wehrmacht, frustriert den Krieg verloren zu haben und der Meinung: Boykottiert durch die Juden und Sozialisten! Ludendorff erfand die Dolchstosslegende, die da auf fruchtbaren Schwachsinn viel! (1920). Da allerdings danach die Wehrmacht begrenzt wurde (Versailler Vertrag) wurde später (NS-Terror) keine Rücksicht mehr auf bereits geleistete Kriegsdienste genommen.
    Das THW hat mit der Sache nichts zu tun, das ist eine Erfindung des 18. Jahrhunderts: Damals wurden, zwecks Versorgung der Veteranen , ein ziviles Instrumentarium geschaffen, eine Idee aus Preußen!
    Grundidee stammt von Friedrich I, keine Leuchte, aber er hat der Welt sowas wie einen zivilen Hilfsdienst hinterlassen, (ca 1711).

  • Morgaine sagt:

    Schau mal hier( falls es das ist was Du suchst!
    Liebe Grüße
    Morgaine ;))
    Der Partisan und sein Krieg: Grundlegung eines militärischen Kleinkrieg …
    Der Kleinkrieg war schon zu jener Zeit eine Begleiterscheinung des großen, von … des Kombattantenstatus auch auf andere Kriegsteilnehmer wie sie im Genfer …www.powimag.de/wp/?p=37 –



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