Wie wird denn das getürkt mit den Zeitfirmen, Manpower ect.?
Montag, 1. Februar 2010, 03:47
Abgelegt unter: Schweizerfirmen

Es wird davon gesprochen, der Mindestlohn würde Massenentlassungen zur folge haben. Dabei nehmen sich Betriebe (auch Kleinbetriebe) das ganze Jahr Leiharbeiter zw.1-4 Personen und bezahlen für diesen nahezu das doppelte. Wie funktioniert das? Sie koennen sich keinen Festangestellten leisten und bezahlen das doppelte für Leiharbeiter, da ist doch was faul? Wir werden nach Strich und Faden belogen. Warum kann sich so ein Betrieb Leiharbeiter leisten und keine Festangestellte?


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  • creamche sagt:

    das schlimmste ist aber, dass die zeitarbeitsfirmen lustig unterhalb der gehälter der festangestellten arbeitnehmer eines entleiherbetriebes bleiben können, wenn sie das in einem separaten tarifvertrag festlegen. dann gilt der grundsatz, dass eigenes und fremdes personal gleich bezahlt werden müssen nämlich nicht mehr.
    leider gibt es gewerkschaften, nicht nur exoten, wie die minivereinigung der christlichen arbeitnehmer, die solche miesen tarifverträge abschliessen und damit das lohndumping erst möglich machen. der mehrwert fliesst dann immer in die taschen der zeitarbeitsfirma. das ist legalisierte ausbeutung.
    cx

  • eve.butt sagt:

    Es gibt Personalkosten für eine Firma, die für den Mitarbeiter nicht spürbar sind. Oft wird hier auch von Lohnnebenkosten gesprochen. Wenn eine Firma Dich fest einstellt, muss Sie nicht nur Deinen Lohn zahlen.
    Sie zahlt Dich bspw, auch, wenn Du im Urlaub bist. In dieser Zeit muss jemand anderes Deine Arbeit machen. Wenn Du krank bist, ist das genauso. Du bist quasi nicht da, aber Deine Firma zahlt trotzdem.
    Auch die Kosten zur Recrutierung von Personal oder am Ende der Schleife zur Entlassung kosten Geld. Bei der Recrutierung müssen Anzeigen in der Zeitung gezahlt werden, es muss jemand da sein, der mit Dir die Einstellungsgespräche führt. Du musst angemeldet werden etc. Wenn Du entlassen wirst oder gekündigt hast, muss sich auch wieder ein ganzer Verwaltungsapparat damit beschäftigen. Ganz zu schweigen davon, dass wieder jemand neues eingestellt werden muss.
    Das alles zusammengerechnet, ist weit mehr, als nur Dein Lohn. Stellt sich eine Firma nun einen Leiharbeiter ein, hat sie nur die Kosten pro Monat für diese Mitarbeiter – sonst nichts. Für Firmen, die saisonale Peaks abfangen müssen oder Auftragsspitzen haben, ist das ideal.
    Unschön ist es natürlich, wenn daraus Masche wird und die Firmen auf Dauer keine Stellen schaffen, sondern das Lohnniveau im Markt senken.

  • 7. Sinn sagt:

    Für die Leiharbeiter brauchen sie keine Sozialabgaben zu leisten, die kommen bei einem Festangestellten ja noch hinzu (es ist also nicht nur der „nackte“ Lohn, sondern eben diese Abgaben auch noch), er spart also seinen Krankenkassenanteil und die Berufsgenossenschaft. Es belastet ihn nicht, wenn der Arbeitnehmer krank ist oder in Urlaub geht, dann kommt für die Zeit eben ein anderer Leiharbeiter, ohne dass der Arbeitgeber irgendeinen extra Aufwand hat.
    Und falls die Auftragslage mal nicht so gut ist, wird der Leiharbeiter einfach abbestellt und wenn nötig wieder angeheuert, d.h. es muss niemand durchgezogen werden, wenn die Zeiten mal nicht so gut sind.
    Für den Arbeitnehmer ist das absoluter Mist, aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht schon nachvollziehbar.

  • Schnurrk sagt:

    …die Leiharbeiter kann man einfacher wieder loswerden, da gibts keine Gewerkschaft, keinen Betriebsrat, keinen Kündigungsschutz, wahrscheinlich sind Leiharbeiter langfristig gesehen doch billiger, denn der Chef muss ihnen kein Urlaubsgeld und kein Weihnachtsgeld zahlen, sie kriegen wahrscheinlich auch keine bezahlten Urlaubs- und Krankheitstage…das fällt mir jetzt spontan dazu ein…

  • Lukas sagt:

    Das ist etwas, was ich auch nicht so recht verstehe. Jedoch sparen die Firmen sich den Urlaub, Krankheit und die Kosten fuer die Personalverwaltung.
    @Andreas8 An wen das hoehere Gehalt zahlen?

  • ferris_o sagt:

    Weil die Firma die Rechnung, die sie für die Leiharbeiter bezahlt sofort und komplett steuermindernd als Kosten absetzen kann und auch nicht mit Sozialabgaben belastet wird.

  • o.O? sagt:

    Weil die Firmen die sich Leiharbeiter von zeitarbeitsfirmen holen viel geld einsparen ..
    Bei einem normalen Angestellten werden die Lohnnebenkosten je zur Hälfte getragen , dazu kommt Ausfall wegen Krankheit oder Urlaub, Kündigungsschutz etc. die die Firmen zusätzlich tragen müssen …gehen die aber zu einer Zeitarbeitsfirma bezahlen die dort einen Festen Betrag für eine Gewisse Zeit und haben nicht die ganzen Mehrkosten die durch kranke oder Urlauber etc. anfallen.
    Zu Bedenken ist auch, das die Firmen auch bei Urlaub und bei Krankheit die VOLLEN Lohnnebenkosten bezahlen müssen und das haben die bei den Zeitarbeitsfirmen nicht…. darum ist der Trend wenige Festangestellte und bei hoher Nachfrage zum bestehenden Team noch Zeitarbeiter…

  • andras_8 sagt:

    Lukas, wieso verstehst du das nicht wenn du die Gründe benennst…?
    Leiharbeiter kann man kündigen, wann ich will, keine Kosten durch Arbeitnehrrechte, die jeder Festangestellte hat. Dieses gesparte Geld kann man als Mehrlohn bezahlen.
    Lukas: An die Leiharbeiter, oder deren Zeitarbeitsfirmen und natürlich behält die Firma einen Teil des gesparten Geldes 😉

  • DrNeugie sagt:

    Zum einen sparen die Betriebe, die sich Leiharbeiter holen Kosten für die Personalentwicklung, Abrechnung, Urlaub etc. Ebenfalls fallen die sogenannten Lohnnebenkosten nicht für den Betrieb an, der den Zeitarbeiter beschäftigt. Und da dieser ja nicht das selbe Lohnniveau hat wie Arbeitnehmer des Betriebes sondern deutlich darunterliegt, liegen diese auch für die Zeitarbeitsfirma niedriger.
    Zum anderen sind sie den Arbeitnehmer schnell wieder los, da sie den Vertrag mit der Zeitarbeitsfirma recht kurzfristig kündigen können, deutlich schneller, wie sie einem Angestellten kündigen können.



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