Wie würdet Ihr die Bilder nach einer Frontalkollision am besten verarbeiten?
Mittwoch, 3. Februar 2010, 00:13
Abgelegt unter: Fotos

Hatte am 4.Sept 08 in einem offenen Tunnel eine Frontalkollision mit anschliessender 180 grad Drehung. Es war Oel auf der Strasse oder ein Belagsschaden. Dies kommt dann in ca 2Monaten aus was der Grund war für mein Schleudern. Ich habe das Becken beim Schambein und beim Kreuzbein gebrochen und den Zehen gerissen. Ein paar Prellungen und einen Schock. Hatte Glück dass ich ein starkes und sicheres Auto mit langer Haube hatte,sonst hätte es bös geendet. Ich habe nun um die Leute die mir nah Phasenweise grosse Angst dass ihnen was passieren könnte und habe oft noch die Bilder vor Augen vom Unfall oder träume davon. Bin nun für 3 Wochen in einer Reha-Klinik und werde gut betrreut. Jedoch nun meine Frage: wie würdet Ihr das Ganze am besten verarbeiten? Ich habe viel Ablenkung und lasse die Gefühle auch raus. Jedoch habe ich nun einfach Angst wieder zu autofahren.. ich weiss ich werde wieder Auto fahren. Aber was habt Ihr mir für Tipps. So in 5 Wochen kann ich wieder ohne Krücken gehen und es bleibt kein Schaden am Körper bis auf die Erinnerung an den Unfall. Der andere,mit dem ich kolidierte,hatte das Schlüsselbein gebrochen und musste das Knie nähen. Danke schon mal im voraus für Eure Antworten.


6 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Chnum sagt:

    „Die Aufgaben“, die zu lösen sind, sind für jeden verschieden. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen, seine besonderen Schwierigkeiten bekämpfen; aber am Ende finden alle Wege zusammen wie alle Flüsse im Meer; jeder führt an das Ziel.“ Aber der eine in gerader Linie und in kurzer Zeit, der andere auf Umwegen und nach vielleicht Jahren. Du stehst allein, ohne fremde Stütze, du denkst deine eigenen Gedanken, mach deinen Geist los aus dem Wirrwarr von Gedanken und Empfindungen, die nicht deine eigenen sind, die aber auf dich einstürmen, halte es nicht für deine eigenen Gedanken. So lebe, wie ein teilnehmende Zuschauerin im Schattenspiel des Lebens, aber in deiner Ruhe nicht von dessen Stürmen bewegt. Sei selbst über alles erhaben und schwinge dich zu immer höheren Gedankensphären empor und wohne erhaben über den Abgründen von Leben und Tod, dir selbst erkennend; denn der Faden deines Gedächtnisses ist nicht zerrissen.

  • Gartenfe sagt:

    Sandy,
    du hast viel Glück gehabt und es ist doch toll, dass dem anderen ebenfalls nichts schlimmeres zugestossen ist. Meiner Meinung nach ist es noch viel zu frisch darüber nachzudenken, wie es weiter geht. Im Moment ist sicher Erholung für dich am wichtigsten.
    Leute, die Angst vor dem Busfahren haben, führt man langsam wieder ans Busfahren ran. Das bedeutet, das man sich dem Problem stellen muss und direkt damit konfrontiert wird. Du sagst ja auch, dass du weißt, dass du wieder Auto fahren wirst. Also mach dir keine Sorgen. Es braucht einfach Zeit bevor man so ein Erlebnis einigermaßen verarbeitet hat und wieder zum normalen Alltag übergehen kann. Aber die Zeit wird das etwas korrigieren.
    Meiner Meinung nach ist die Kombi Training und Betreuung wirklich die beste. Ohne Betreuung kann man sich schnell was einreden oder in etwas verrennen. Nicht jeder ist so stark wie Carla. Ich finde das toll von ihr wie sie das gelöst hat. Nur, das liegt nicht jedem.
    Vor allem komm runter davon, dass es deinen Familienmitgliedern auch so geht wie dir. Denn wenn es jemand anderem passiert, den du nicht kennst, ist es genauso schlimm.
    Von daher relativiert sich das doch, oder?
    Es ist einfach Zufall gewesen, dass es dich erwischt hat. Öl kann jedem passieren und jeder ist hilflos dagegen. Dein Unfall hat dir nur gezeigt wie schnell etwas passieren kann. Deshalb wäre es doch am schönsten, wenn ihr jetzt in eurer Familie noch mehr Zeit miteinander verbringt und miteinander redet.

  • herby130 sagt:

    Du mußt versuchen nach deiner hoffentlich baldigen Genesung wieder am Staßenverkehr teizunehmen . Den Unfall wirst du nie vergessen können aber nur mit dem eigenen Aufbau deiner Selbstsicherheit kannst
    du das erlebte verarbeiten . Du wirst sehen es dauert seine Zeit
    Aber das wirst du schaffen . Ich gebe dir jetzt mal ein Beispiel aus dem
    letzten Jahr : hättest du geglaubt , daß der Formel 1 Rennfahrer Kubiza
    nach seinem unglaublichen Unfall , schon 2 Wochen später wieder in seinem Auto sitzt ? mitlerweilen fährt er wieder im Mittelfeld mit .
    Ich weis nur bei einem mißratenen Fallschirmsprung muss der Springer
    sofort wieder ins Flugzeug um erneut zu springen
    Sei froh , daß du noch lebst und dir alle Chancen offen stehen deine
    schreckliche Erfahrung aufarbeiten zu können

  • Herzfreq sagt:

    Auch wenn das hier ein Psychologieforum ist: Professionelle Hilfe bekommst du nur bei einer Psychologin/einem Psychologen. Die Tipps die du hier bekommst können nur ein Richtungshinweis sein.

  • frühnebe sagt:

    frag in der reha nach einer weiterführenden traumatherapie…es ist wichtig, dass du die angst bald auflösen kannst
    viel erfolg

  • Carla sagt:

    Da hattest du ja wirklich großes Glück.
    Ich kann da mitreden, weil ich zwei Motorradunfälle hatte. Bei einem habe ich nur dank guter Schutzkleidung und regelmäßigem Sicherheitstraining überlebt. Ich prallte auf dem Weg zur Arbeit mit 70 km/h auf ein Auto, das mir die Vorfahrt nahm. Mein Motorrad flog 40m steil den Abhang hinunter, ich richtete mich von dem Aufprall auf und ließ mich über das Fahrzeug katapultieren. Dann landete ich auf der Straße.
    Ich ging fast ein halbes Jahr an Gehstöcken, bin aber nach dem Krankenhausaufenthalt nicht in die Reha. Bewusst nicht in die Reha, sondern habe die ganzen Maßnahmen von zuhause aus gemacht, wo ich mich am wohlsten fühlte. Hatte also fast täglich Hausbesuch von der Physiotherapeutin. Sobald ich soweit fit war, dass ich 500 m stöckeln konnte, bin ich allein zur Physiotherapie.
    Ich wusste von vornherein, dass die Bewältigung des Unfalls bei mir selbst liegt und mir von außen keiner helfen konnte.
    Ich habe mir ständig vorgestellt, wie ich den Weg zur Arbeit weiterhin mit dem Motorrad zurücklege. Jede Kurve, jede Kreuzung. Und wie schön es sein wird, diese Strecke zu fahren, jede schöne Aussicht zu genießen. Ich habe mir die schönen Momente des Motorradfahrens verdeutlicht. Und ich habe mir bewusst gemacht, dass ich nur überlebt habe, weil ich mich durch Sicherheitstrainings auf solche Gefahren vorbereitet hatte. Wenn ich nicht so reagiert hätte, wie ich es getan habe, hätte ich es nicht überlebt. Vielleicht waren auch noch ein paar Schutzengel im Spiel 😉
    Mein wichtigster Ratschlag ist: mache mindestens ein Sicherheitstraining, um die Reaktionen deines Autos kennenzulernen und sie zu beherrschen. In Gefahrenmomenten bist du dann gewappnet.
    Das hat große Auswirkungen auf dein Selbstwertgefühl und du kannst dir sicher sein, in einem Gefahrenmoment überhaupt reagieren zu können und der Situation nicht hilflos ausgeliefert zu sein. Diese Hilflosigkeit ist das, was dir Angst macht. Die Furcht, das Ganze noch einmal erleben zu müssen. Dem kannst du mit Sicherheitstrainings gezielt entgegenwirken.
    Ich werde nicht müde, immer wieder Freunden und Verwandten Sicherheitstrainings zum Geburtstag oder zu Weihnachten zu schenken. Alle, die das Training gemacht haben, erzählten, wieviel besser sie nun Gefahren einschätzen können. Und wie positiv sich das auch auf ihr Fahrverhalten ausgewirkt hat.
    Diese Sicherheitstrainings finden auf Verkehrsübungsplätzen statt und sind völlig gefahrlos. Es ist ein geschützter Raum, in dem man sich Fehler leisten kann.
    Ich fahre übrigens wieder Motorrad, ohne Ängste, weil ich weiß, dass ich viele Situationen beherrschen kann. Und der Rest ist Schicksal.
    Sicher werden jetzt viele dazu neigen, Daumen runter zu geben, wenn ich den letzten Satz schreibe. Ist mir aber wurscht.
    Ich halte das Absolvieren eines Sicherheitstrainings für wirksamer als lange psychologische Betreuung. Da schleppt man das Problem noch länger mit sich herum.
    Vielleicht ist eine Kombination von Training und Betreung sinnvoll.
    edit:
    Sandy, vielleicht hilft auch der Gedanke, dass einem sehr selten ein zweiter Unfall passiert.
    Bei mir war das ja der Fall, beidesmal auf der gleichen Strecke morgens um halb sieben, wo normalerweise kaum jemand unterwegs ist. Urlaubsfahrten, wo ich Tausende von Kilometern zurückgelegt habe, waren völlig unfallfrei.
    Es ist wirklich besser, man widmet sich der Zukunft und verschönt sich den Alltag, als in einer unabänderlichen Vergangenheit rumzugründeln.



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