Gab es in der Passagier- Luftfahrtgeschichte schon einmal eine gelunge Notwasserung?
Montag, 5. April 2010, 08:14
Abgelegt unter: Berge

Von allen Flugzeugkatastrophen großer Passagiermaschinen habe ich immer nur gehört, dass sie „auf der Wasseroberfläche zerschellt“ seien, oder gegen einen Berg geflogen sind. Kann man eine große Passagiermaschine überhaupt auf einer Wasserfläche landen, wenn die Triebwerke ausfallen? (Gehen wir davon aus, die Tragflächen sind intakt.) Wenn ja, welche Ausbildung müsste der Pilot dazu haben? Kampfflieger? Ich kann mir’s ja gerade noch bei einer kleinen Propellermaschine vorstellen; aber wie kriegt man einen Airbus 320 auf dem Bodensee zum Wassern, oder eine Boeing 747 auf dem Atlantik?


5 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • stef sagt:

    Es gibt wenige mehr oder weniger gelungenene Notwasserungen:
    08.08.2005
    PALERMO. Bei der Notwasserung eines tunesischen Passagierflugzeugs vor Sizilien sind 13 Menschen ums Leben gekommen. Von den 39 Insassen überlebten 23 das Unglück. Drei Menschen wurden noch vermisst. Die Maschine der Tunisair-Tochter Tuninter war auf dem Weg vom süditalienischen Bari zur Ferieninsel Djerba, als der Pilot wegen Motorproblemen notlanden musste.
    Der Ethiopian-Airlines-Flug 961 war ein Linienflug der Ethiopian Airlines am 23. November 1996. Die Flugroute war von Addis Abeba, Äthiopien nach Nairobi, Kenia geplant. Die eingesetzte Boeing 767-260ER stürzte nahe den Komoren in den Indischen Ozean, nachdem ihr der Kraftstoff ausging. Zuvor hatten Entführer die Maschine in ihre Gewalt gebracht. 125 der 175 an Bord befindlichen Passagiere starben bei dem Unglück. Mehr und das Video dazu:http://de.wikipedia.org/wiki/Ethiopian-A…
    Ex-Flugkapitän Bernd Bockstahler von der Gewerkschaft der Flugsicherung: „Ein riskantes Manöver, bei dem die Insassen aber unter bestimmten Bedingungen relativ gute Chancen haben.“ Wichtig sei, daß das Meer ruhig ist. „Je glatter die Wasseroberfläche, desto günstiger. Außerdem darf natürlich das Fahrwerk nicht ausgefahren sein.“ Wichtig sei auch, daß die Notwasserung bei der geringstmöglichen Geschwindigkeit erfolge. „Am besten ist ein möglichst langer Gleitflug ohne Triebwerke“, so Bockstahler. „Der Pilot muß versuchen, bei dem Flugzeug die Nase hochzuhalten und mit dem Heck zuerst ins Wasser einzutauchen. Sobald die Triebwerke mit dem Wasser in Berührung kommen, gibt es eine sehr hohe Bremswirkung.“http://www.abendblatt.de/daten/2005/08/0…

  • fidibus sagt:

    Ja, Howard Hughes mit seinem Holzflugzeug schaffte es.
    Ein Pioneer der Menschheit, den ich als Genie bezeichne.

  • eddyerwi sagt:

    Eine spezielle Ausbildung für die Piloten gibt es dafür nicht! Allerdings haben gerade die von Dir genannten Maschinen „relativ gute Seegeleigenschaften“. Dadurch ist es schon möglich, die Maschine auf dem Wasser zu landen. Durch die große Spannweite der Flüge wird auch ein schnelles versinken in der See vermieden. Allerdings ist die ganze Sache auch noch zu einem beachtlichen Teil von der Wellenhöhe abhängig.

  • Loewe-36 sagt:

    Ein paar Beispiele wurden ja schon genannt.
    Wenn ein Flugzeug auf der Wasseroberfläche „zerschellt“, dann war es kein Versuch einer Notwasserung, sondern ein „normaler“ Absturz. Das mit der Ethiopian wäre fast völlig geglückt, wenn da nicht ein Korallenriff dicht unter der Wasseroberfläche gewesen wäre, dem der Kapitän noch ausweichen wollte. Dadurch kam er mit der einen Fläche zuerst ins Wasser und die Maschine fing an sich zu zerlegen. Trotzdem haben viele überlebt, was bei einem „normalen“ Absturz nicht der Fall gewesen wäre. Wenn die Wasseroberfläche ziemlich ruhig ist, ist es ähnlich wie eine Bauchlandung ohne Fahrwerk, die Flugzeuge schwimmen eine ganze Weile, denn sie sind luft- und wasserdicht (Druckkabine). Je nach Lage der Maschine im Wasser darf man dann natürlich nicht die Türen öffnen, die unter Wasser sind!
    Jedes Verkehrsflugzeug hat eine Notfall-Liste an Bord, in der steht, wie man das alles am besten macht.
    Hier noch ein paar Links dazu:http://www.youtube.com/watch?v=tZyDrpeWo…http://www.youtube.com/watch?v=1YX6D_u_5…http://www.youtube.com/watch?v=V06LBgfux…

  • mabeta sagt:

    hallo, hab bei lycos was gefunden:
    1996 musste eine entführte Maschinen vor den Komoren notwassern – mehr als die Hälfte der Passagiere hat das überlebt.
    eine Amateur-Aufnahme von der Notwasserung findest Du hier:http://www.myvideo.de/watch/960108
    Notwasserung:
    1956 machte eine Boeing B-377 der Pan Am eine Notwasserung im Pazifik, nachdem sie zwei ihrer vier Triebwerke verloren hatte. Um die Chancen einer Rettung der Passagiere zu erhöhen, kreiste die Maschine bis zum Morgengrauen um ein Schiff der US-Küstenwache, bevor sie wasserte. Alle 31 Menschen an Bord überlebten. quelle wiki, es gab noch mehr…
    da stehen auch die bedingungen für eine mögliche notwasserung.



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